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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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auf den zweiten Blick nicht mehr so eindeutig aus.
    Selbstverständlich galt Rhodans ganzes Trachten dem Überleben von ES, dem bisherigen Mentor der Menschheit. Seit den jüngsten Ereignissen hatten sich aber in ihm Zweifel über ES' Absichten eingeschlichen.
    Wenn Rhodan die frierende und sterbende Superintelligenz aus seinen Überlegungen komplett ausklammerte und nur an die Hunderttausenden von Lebewesen dachte, die sich an dieser Stelle des Universums versammelt hatten, um einen Kampf auszutragen, der nicht einmal ihr eigener war - zu welcher Entscheidung würde ihn das treiben?
    Die Jaranoc hatten es genauso wenig verdient zu sterben wie die Terraner, Elfahder und anderen Völker, die in ihren Raumschiffen dem ersten Schuss, der ersten Kampfhandlung entgegenflogen. Litten sie an Angstzuständen? Hassten sie ihre Gegner, nur weil ihnen höhere Wesenheiten oder charismatische Anführer ihnen den Hass eingeimpft hatten?
    Sinnafoch beugte sich um eine Winzigkeit vor.
    »Perry Rhodan. Entscheidungen sind nicht deine Stärke, wie ich annehme.«
    Eine kleine Provokation, nichts weiter. Nur zu gern hätte er aus Sinnafochs Stimme herausgehört, dass das Geisteswesen log. Aber weshalb sollte VATROX- VAMU das tun?
    VATROX-VAMU hatte sich bisher lediglich bemüht gezeigt, das PARALOX- ARSENAL zu finden und seine Konkurrenz aus dem eigenen Geschlecht auszuschalten. Einen Machtanspruch auf ein Sternenreich oder eine Mächtigkeitsballung hatte das Geisteswesen nach Rhodans Wissen bisher keinen angemeldet.
    Weshalb ihm also nicht einfach Zugriff auf das PARALOX-ARSENAL zugestehen in der Hoffnung, dass VATROX- VAMU danach genauso in den Tiefen des Universums verschwinden würde, wie TRAITOR es getan hatte?
    War es wirklich Rhodans oberster Auftrag, im Sinne von ES Krieg zu führen? Leben aufs Spiel zu setzen?
    Perry Rhodan schloss die Augen. Unter dem linken Schlüsselbein spürte er das sanfte Pochen des Zellaktivators.

4.
    Ko
     
    Ein Stein darf nicht geschlagen werden, wenn danach wieder die gleiche Anordnung der Steine wie nach dem vorhergehenden Zug entstehen würde.
    Aus einem altterranischen Nachschlagewerk zum Begriff »Go«
     
    Lloyd/Tschubai:
    Irgendwann fand das Konzept seine Bewusstseine wieder.
    Zuerst rief Ras' Gedankenstimme vergebens. Erst später meldete sich Fellmer. Der Teleporter fühlte grenzenlose Erleichterung. Was, wenn ihn der Freund für immer verlassen hätte?
    Die Männer blickten aus ihren gemeinsamen beiden Augen hinauf. Erst da bemerkten sie, dass sie auf dem Rücken lagen.
    Hohe, schimmernde Metallblöcke stiegen auf zu einem düsteren, bedrohlichen Himmel. Asche rieselte herab, schmutzigen Schneeflocken gleich. Irgendwo tropfte rhythmisch eine Flüssigkeit in eine Pfütze. Schritte erklangen - oder war es ein Alarm?
    VATROX-VAMU ist zu stark für uns, sagte Ras Tschubai mit seiner Mentalstimme.
    Wer?, fragte Fellmer Lloyd, der den Erkennungsprozess weniger weit durchschritten hatte als sein Konzeptbruder.
    VATROX-VAMU in der Gestalt des Frequenzfolgers Sinnafoch aus dem Volk der Vatrox.
    Die Kosmogenie der Vatrox, rezitierte Lloyd. Doch die Schöpfung löschte den Ersten Triumvir nicht aus. Sie verleibte sich ihren Schöpfer ein. Sie nahm ihm seinen Namen. Fortan nannte sich das Wesen VATROX-VAMU. Das Dunkle Zeitalter brach an. Es wird enden, irgendwann.
    Richtig, gab Tschubai sanft zurück. Erinnerst du dich an unseren Kampf gegen VATROX-VAMU? Wir haben Tanio und Rence in Sicherheit gebracht, weil er das Schiff und uns alle gefährdet hat, während Sinnafoch durch die sich zersetzende Welt spaziert ist, als ginge sie ihn nichts an.
    Es dauerte lange, bis Fellmer wieder sprach. Ich erinnere mich wieder!
    Unruhe kam in den Konzeptkörper. Lloyd versuchte instinktiv, die Herrschaft über die Motorik zu erringen.
    Ganz ruhig, alter Freund, dachte Tschubai. Wir müssen zusammenarbeiten, sonst sind wir verloren.
    Der Konzeptkörper zuckte mehrere Male, während die beiden Bewusstseine um seine Kontrolle rangen, dann schien sich Lloyd beruhigt zu haben und fokussierte sich auf die richtigen Dinge, die nächsten Schritte.
    Etwas stimmt nicht, kam es dann von ihm. Ich registriere Schmerzen.
    Wir haben den rechten Arm und drei Rippen gebrochen, gab Tschubai durch, der die Befunde längst kannte. Der Beckenknochen ist angeknackst, mehrere Muskeln angerissen oder gequetscht, Blutgerinnsel. Das Medomodul des SERUNS hat uns bereits mit Schmerzmittel versorgt. Derzeit sind mehrere Tausend Nanoroboter damit

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