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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Terraner nahm den Antigravschacht in die untere Ebene und verfiel dann in den Laufschritt. Er folgte den Pfeilen, so schnell ihn die Beine trugen.
    Nur die Gelenk- und Kraftverstärker unterstützten seinen Lauf. Rhodan hätte problemlos den Antigrav seines SERUNS aktivieren können, aber es fühlte sich so unendlich gut an, selbst zu laufen. Aktiv zu sein, sich nicht wie eine elende Figur in einem abgekarteten Spiel fühlen zu müssen.
    Perry Rhodan wusste, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass er sich gerade selbst täuschte. Aber mit jedem Schritt, mit dem Gefühl der steigenden körperlichen Anstrengung, kam die Zuversicht zurück.
    Vor einer Kabine bremste er ab, verschnaufte kurz - und klopfte mangels eines Türsummers nach guter alter Manier an die Tür.
    Es dauerte keine zehn Sekunden, bis die Tür aufglitt. Julian Tifflor trat in den Gang. Ein diamantfeines Lächeln umspielte seine kristallbestäubten Mundwinkel.
    Tifflor wollte offenbar nicht, dass Rhodan zu ihm in die Kabine trat. Rhodan wusste, dass Tifflor die Inneneinrichtung nach seinen spezifischen Wünschen hatte einrichten lassen. Rhodan blickte nicht genau hin, aber er sah trotzdem, dass die Kabine ganz in Weiß gehalten war.
    »Was gibt es?«, fragte Tifflor.
    Sein Freund seit den frühen Tagen des Solaren Imperiums hatte sich ein Tuch um die Hüften geschlungen. Der Rest seines Körpers schimmerte, als hätte er sich mit Glitzerpuder bestäubt. Tatsächlich stammte das Schillern von einem diamantenen Raureif, der sich während der langen Wanderung auf der Haut des Jahrmillionenmannes abgelagert hatte.
    Rhodan hatte im Laufe der Jahrtausende viele Fremdvölker kennengelernt; kaum ein nichtmenschliches Äußere berührte ihn so stark wie das gegenwärtige Aussehen von Tiff - seinem ehemaligen kosmischen Lockvogel. Der verfremdete Körper löste in ihm eine seltsame ... ja, was? ... Scheu? aus.
    Es lag nicht nur am diamantenen Raureif. Tiff umgab eine Ausstrahlung, die Rhodan in dieser Form nur bei Wesen erlebt hatte, die ihm um mindestens eine Zwiebelschale voraus waren. Bei Boten der Hohen Mächte etwa. Cairol oder Homunk.
    Weisheit. Abgeklärtheit. Sicherheit.
    Dabei erweckte Tifflor nicht den Anschein, dass er im Auftrag oder in der Gönnerschaft eines höheren Spielers stand. Er wirkte absolut souverän.
    »Ich frage mich«, begann Rhodan, »ob du vielleicht Informationen über die aktuelle Lage hast, die uns nützlich sein könnten, Tiff.«
    »Julian«, korrigierte Tifflor. Das Lächeln grub sich eine Spur tiefer in seine Mundwinkel. Es wirkte weder überheblich noch geringschätzig.
    »Julian«, wiederholte Rhodan.
    Tifflor schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich kann dir leider überhaupt nichts über die aktuelle Situation berichten, Perry. Ich habe es bisher vermieden, mich von dem Bordrechner auf dem Laufenden halten zu lassen.«
    »VATROX-VAMU ist eben materialisiert. Seine Truppen formieren sich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Offensive um das PARALOX-ARSENAL beginnt.«
    Tifflor strich sich über die Stirn. Falls Rhodan erwartet hatte, Diamantstaub herunterrieseln zu sehen, sah er sich getäuscht.
    »Ich kann dir nur einen Rat geben, alter Freund«, sagte Julian. »Vertrau auf deine Instinkte.«
    Rhodan kniff die Augen zusammen. »Gibst du mir diesen Ratschlag, weil du bereits weißt, dass ich die richtigen Entscheidungen treffen werde?«
    Tifflor sah ihn einen Atemzug lang nur ruhig lächelnd an, bevor er antwortete: »Ich weiß nicht, ob du die richtigen Entscheidungen treffen wirst - aber ich gehe zumindest davon aus. Perry Rhodan war immer dann am besten und überzeugendsten, wenn er Entscheidungen aufgrund seines Bauchgefühls gefällt hat. Das habe ich immer an dir bewundert.«
    Rhodan atmete tief ein. Bevor er antworten konnte, erklang Mikrus dunkle Stimme. »Perry! Aus TALIN ANTHURESTA erhielten wir soeben die Information, dass die beiden Silberkugeln mit Toufry und Kush zurückgekehrt sind - und mit ihnen ein Netzweber!«
    Der Terraner blickte kurz auf sein Multifunktionsarmband.
    18.21 Uhr nach Stardust-Standard Zeit.
    Was war in den wenigen Minuten geschehen, in denen die beiden Silberkugeln im Solsystem unterwegs gewesen waren?
    »Es geht weiter«, sagte Julian Tifflor. Er trat einen Schritt zurück, blinzelte Rhodan aufmunternd zu, dann schloss sich die Kabinentür geräuschlos.
    Rhodan startete das Antigravmodul. So schnell es ging, flog ihn die SERUN-Steuerung zurück in die

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