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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Trennung?
    War es das, was in diesen Momenten geschah? Wurde das PARALOX-ARSENAL auseinandergerissen? Wenn ja, wieso? Weil ES und VATROX-VAMU beide versuchten, Zugriff zu erhalten und die unfassbaren Energiemengen in sich aufzunehmen? Zerrten sie das PARALOX- ARSENAL gewissermaßen in verschiedene Richtungen?
    Was sonst konnte das erklären, was dort vor sich ging?
    Gucky teleportierte zum gegenüberliegenden Ende der JULES VERNE, auch dort in eine Schleusenkammer mit freier Sicht.
    Nur um zu sehen, wie die Trümmer eines Raumschiffs auf sie zurasten, im Schutzschirm aufflackerten und sich in einer kurzen energetischen Entladung auflösten.
    Für den Mausbiber bedeutete das vor allem eins: Die Schirmfeldstaffeln der JULES VERNE kamen zuverlässig ihren Aufgaben nach und schützten das Schiff vor kleineren Wrackteilen und Zusammenstößen.
    In weiter Entfernung standen drei Sonnen dicht beieinander. Gucky beobachtete sie sekundenlang als Fixpunkte und schätzte deshalb, dass die VERNE nur mit geringer Geschwindigkeit im All trieb. Eine ebenso vage wie gewagte Hypothese, aber besser als nichts.
    Ein dritter Beobachtungspunkt an der oberen Hälfte des Kugelleibs der JULES VERNE verschaffte Gucky endgültig die Gewissheit, dass sie zumindest momentan keiner direkten Katastrophe durch eine Kollision mit einem Himmelskörper oder größeren Schiffen entgegenjagten.
    Er sprang zurück in die Zentrale.
    »Wo warst du?«, herrschte Bully ihn an. Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen erschrocken. »Was ist mit dir passiert?«
    »Was soll passiert sein?«, fragte er.
    Statt einer Antwort streckte der Freund die Hand aus, legte sie ihm aufs Kinn und zog sie sofort wieder zurück. Die Finger glänzten vor Blut.
    Offenbar hatte sich der Mausbiber stärker verletzt als gedacht. Es spielte keine Rolle. Er gab seine Beobachtung weiter, an alle in der Zentrale.
    Die meisten quittierten die Informationen mit kurzem Nicken und militärischem Ernst. In ihren Gedanken fühlte Gucky Erleichterung.
    Das war der Moment, in dem die JULES VERNE bockte wie ein halsstarriges Reittier.
    Besatzungsmitglieder flogen wie Puppen durch die Zentrale, schlugen auf den Boden, schlitterten weiter. Irgendwo krachte es hässlich, gefolgt von einem Schrei, der durch die nachfolgende, geradezu gespenstische Stille hallte.
    Bully krallte sich an der Lehne seines Stuhles fest, hing einen Augenblick waagerecht, den Körper lang gestreckt, die Arme gedehnt. Dann war es vorbei.
    Der Mausbiber fing seinen eigenen Sturz telekinetisch ab, stand als einer der Ersten wieder auf den Füßen.
    Alles in der Zentrale vibrierte - als sei die Nussschale, mit der Gucky das Schiff zuvor verglichen hatte, in einen noch stärkeren Sturm geraten, der sie hin und her warf.
    »Eine Strukturerschütterung!«, schrie jemand vom Boden aus. Er versuchte aufzustehen, doch sein linkes Bein knickte ein und er stürzte erneut. »Etwas ... etwas kommt!«

7.
    Zwei Wanderer
    Irgendwann, wahrscheinlich auf Gleam
     
    Rhodan wusste bereits von den Zwischenberichten aus dem Polyport-Hof DARASTO, dass ein diffuser Schleier den Planeten Gleam einhüllte, der weder optisch noch per Hypertaster zu durchdringen war.
    Schlierige Verfärbungen hatten darauf hingedeutet, dass Gleam in gewaltiger Schnelligkeit von unglaublichen fünf Umdrehungen pro Minute verfallen war. Angeblich hatten die Fliehkräfte dafür gesorgt, dass die Polachse deutlich zusammengepresst wurde, während sich der Äquatordurchmesser stetig vergrößerte.
    Allerdings hatten die Berichte nichts darüber ausgesagt, ob diese Maße und Werte tatsächlich für Gleam galten oder nur für diese diffuse Schleierkugel.
    Rhodan sah nachdenklich zu seinen SERUN-Stiefeln hinunter, horchte in sich hinein.
    Nichts.
    Welche Kräfte auch immer auf Gleam einwirkten - er bekam sie nicht mit. Selbst für die sensiblen Mess- und Ortungsinstrumente des SERUNS schien eine Welt außerhalb dieses Raumhafens nicht zu existieren.
    Gleam.
    Erneut führte er die Geschehnisse von seinem letzten Gleam-Aufenthalt vor Augen - und plötzlich ahnte er, worauf es hinauslaufen würde.
    Er kämpfte die aufkommenden Gefühle nieder, konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
    ES stand als alter Mann zwei Schritte vor ihm, das Kinn zum wolkigen Himmel gehoben. Der weiße Bart bewegte sich in einem von Rhodan nicht spürbaren Windhauch.
    »Du bist also nicht tot«, konstatierte Rhodan. »Jedenfalls noch nicht. Ich glaube nicht daran, dass du uns deine

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