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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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tobt? Der Mausbiber versuchte, telepathischen Zugang zu finden, doch es gelang nicht. Als er sich konzentrierte, schwappte lediglich eine dumpfe, unbestimmte Welle von Emotionen über ihn.
    Er kannte die Netzweber aus zahlreichen Berichten - und niemandem war es bislang gelungen, in einen echten Kontakt zu treten. Doch davon ließ sich Gucky nicht beirren. Schließlich war er der Retter des Universums ... wenn er sich diesen Titel auch selbst verliehen hatte. Trotzdem - er hatte schon oft vollbracht, woran andere gescheitert waren.
    Noch während er nachdachte, materialisierten unablässig weitere der Netzwesen. Streckenweise schien es, als wollten sie ganze Abschnitte des Alls einweben.
    »Gucky! Werden sie uns angreifen?«
    Erst Bullys drängende Stimme machte dem Mausbiber klar, dass er bisher nicht geantwortet hatte. »Ich ... ich glaube nicht, dass ihre Gedanken feindlich sind. Sie wirken zwar aggressiv, aber das richtet sich nicht gegen uns.«
    »Sie wollen VATROX-VAMU attackieren?«
    »Ich weiß es nicht!«, rief Gucky, schärfer, als er es eigentlich wollte. Er musste sich konzentrieren. Versuchen, mehr über die massenhaft auftauchenden Netzweber herauszufinden.
    Er bündelte seine Gedanken, konzentrierte sich auf eine Botschaft und schrie sie telepathisch hinaus. Falls die fremdartigen Wesen auf eine ähnliche Weise Telepathie anwandten wie auch er, Gucky, würden sie es hören.
    Vielleicht.
    Und hoffentlich auch antworten.
    Warum seid ihr hier?
    Es gab keine sichtbare Reaktion. Die goldenen, engmaschigen Netze verwoben sich nach wie vor ungerührt ineinander und weiteten ihre Oberfläche aus. Auch die Einzelkörper dehnten sich stets weiter und weiter.
    Oder war da noch mehr?
    Hatte sich nicht etwas geändert?
    Bildete Gucky es sich nur ein, oder kam tatsächlich ein Impuls zurück, ein Fingerzeig, der auf das PARALOX-ARSENAL und dessen Teilung verwies?
    Zog die gigantische Menge an Psi-Materie die geheimnisvollen Wesen an?
    Oder entstand dieser Eindruck lediglich, weil die Ausstrahlung des PARALOX-ARSENALS schlicht alles übertönte? Für Psi-Begabte wie Gucky überstrahlte es wie ein Leuchtfeuer alle Sonnen und jede nur denkbare andere Quelle um ein Vielfaches. Das PARALOX- ARSENAL drohte ihn mit seiner Intensität förmlich zu verbrennen.
    Im nächsten Augenblick erkannte Gucky seinen Irrtum. »Ich muss etwas überprüfen!« Seit er die JULES VERNE betreten hatte, trug er einen auf seine Größe angepassten Spezial-SERUN - nun schloss er mit einem einfachen Befehl den Raumhelm.
    »Was soll das, was has...«, hörte er noch, dann teleportierte er.
    *
    Er materialisierte mitten in der Schwärze und Schwerelosigkeit des Alls und blickte auf ein Chaos.
    Kegelstumpfraumer der Jaranoc ... das mondgroße, schon fast völlig zweigeteilte PARALOX-ARSENAL ... Kampfeinheiten der Terraner und ihrer Verbündeten ... VATROX-VAMUS Kristall-Avatar ... Zigtausende Netzweber in Gestalt von verknüpften Goldfäden ...
    »Wer hat gesagt, das All wäre ein ruhiger Ort?«, murmelte der Mausbiber vor sich hin, während er im Nichts dahintrieb und sich umschaute.
    Als er den Kopf zu ruckartig bewegte, geriet er in ein viel zu schnelles Trudeln, blickte kurz auf den riesigen Kugelleib der JULES VERNE unter sich, dann auf das PARALOX-ARSENAL, dann rasten Schiffe vorüber, wieder die VERNE, das PARALOX-ARSENAL ...
    Ein kurzer Schub mit dem Flugaggregat des SERUNS stabilisierte seine Lage. Er hörte seinen eigenen Atem schwer gehen, und trotz gefühlt unendlich vieler Stunden, die er in Schwerelosigkeit verbracht hatte, stieg Übelkeit in ihm auf.
    Die internen Überwachungssensoren des SERUNS reagierten sofort und injizierten ihm ein beruhigendes Mittel. Gucky nahm es nur am Rande wahr.
    Diesmal drehte er sich vorsichtiger um die eigene Achse und gewann erstmals einen Gesamtüberblick über die Lage in dem ausgedehnten Schlachtfeld rundum.
    Tatsächlich konzentrierten sich zahlreiche Netzweber um das PARALOX- ARSENAL - aber nicht nur dort. Es gab deutlich sichtbar zwei weitere zentrale Versammlungspunkte. Zum einen Wanderer, die Kunstwelt der Superintelligenz ES, zum anderen VATROX-VAMUS Kristall-Avatar. Also die drei hyperenergetisch markantesten Orte; die Pole, um die sich letztlich alles drehte ...
    Das hieß, dass die Netzweber - wie von Gucky vermutet - nicht nur am PARALOX-ARSENAL interessiert waren. Doch diese Erkenntnis ließ den Mausbiber ratlos zurück, denn sie half ihm nicht weiter.
    Was sollte er tun?
    Er rief sich

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