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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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nehmen können. Aber es spielt eigentlich auch keine große Rolle.« Vogler spähte über das Feuer hinweg. Die Dämmerung war der Dunkelheit gewichen. Hoch über ihren Köpfen blinkte das kalte Meer der Sterne. Der Wind war aufgefrischt, und so, wie er durch ihre Haare strich, bewegte er auch die Zweige der Sträucher und Bäume, die das fahle Licht wie wankende Gestalten erscheinen ließ.
    Vogler und Clarice hatten Zuflucht in einem Steinkreis gesucht, der natürlichen Ursprungs zu sein schien und etwa vier Meter durchmaß. In der Mitte hatten sie trockenes Treibgut aufgeschichtet und angezündet. Der beachtliche Haufen war inzwischen heruntergebrannt und Vogler legte nur noch spärlich dickere Holzstücke nach, die auf dem Glutbett jedes Mal sofort Feuer fingen und prasselnd für Behaglichkeit sorgten.
    Die meiste Zeit starrte er in die Flammen, während Clarice den Blick nach oben, zu den Sternen, bevorzugte.
    Bald würden sie dorthin aufbrechen.
    Der Mond war nur ihr Sprungbrett, eine Zwischenstation. Und obwohl die Erde um so viel größer und abwechslungsreicher war, hätte sie den Gedanken, hier für immer leben zu müssen, nur schwer ertragen. Der Mars wirkte auch nach dem Terraforming der zurückliegenden Jahrhunderte noch vergleichsweise unwirtlich und öde, dennoch hatte er einen klaren Vorteil: Er war, was die Erde niemals für Clarice – und wahrscheinlich auch nicht für Vogler – werden würde.
    Heimat.
    Ein großes Wort für einen kleinen Planeten , machte sich Clarice selbst ein wenig lustig über den Pathos, der in ihrer Brust erwacht war.
    »Uns stehen noch einige Strapazen bevor«, hörte sie Vogler murmeln. »Die monatelange Reise wird an unsere Kraftreserven gehen. An meine zumindest, so ganz ohne Fauna und Flora. Aber dann… daheim… werden wir alle Zeit der Welt haben, uns wieder einzuleben. Und unsere Vorträge über die Erde zu halten.«
    »Es ist zu schade, dass wir uns von Aruula und Matt nicht mehr verabschieden konnten«, ließ sich Clarice vernehmen. »Ich hätte zu gern gewusst, ob ihre Suche nach dem Flächenräumer erfolgreich war. Ob wir jemals hierher zurückkommen werden?«
    Vogler zuckte die Achseln. Er setzte zu einer Antwort an, als ein neues Geräusch erklang, das sich von allem unterschied, was ihnen bislang zu Ohren gekommen war. Es stach aus der normalen Geräuschkulisse hervor.
    Voglers Hand zuckte zum Schockstab. Geschmeidig erhob er sich und spähte über den Steinwall hinweg, Richtung Landesinneres.
    Neben ihm schraubte sich Clarice in die Höhe. »Da ist jemand…«
    Vogler hatte die Gestalt, die sich ihnen mit erhobenen Händen näherte, bereits ins Auge gefasst. »Halt!«, rief er. »Stehen bleiben, oder ich schieße!«
    »Ich bin unbewaffnet«, versicherte der Schemen und wedelte, ohne in seinem Schritt innezuhalten, mit den Armen. »Meine Hände sind leer. Ich sah das Feuer und dachte…«
    »Zum letzten Mal: Stehen bleiben!« Voglers Stimme vibrierte leicht.
    »Ganz ruhig«, zischte Clarice ihm zu. »Es besteht kein Anlass, die Beherrschung zu verlieren. Das hier sieht mir nicht wie ein Angriff aus.«
    »Wir sollten vorsichtig sein«, gab Vogler zurück. »Willst du wirklich…?«
    »An diesem Feuer ist auch Platz für drei, oder? Du kannst ja den Finger am Abzug lassen. Aber unterhalten wir uns mit unserem Besucher. Wir sind immerhin zivilisiert.«
    » Wir ja«, bestätigte Vogler mürrisch.
    Die Gestalt schwang sich über die Felsumrandung und trat in den Schein der Flammen.
    »Oh«, entfuhr es Vogler.
    Und Oh! dachte auch Clarice. Plötzlich fiel ihr ein, was sie hier auf der Erde die ganze Zeit vermisst hatte und was sie sich von der Heimkehr zum Mars erhoffte. Und seltsam: Plötzlich schien die Luft nach Blüten zu duften.
    »Mit wem haben wir die Ehre?«, fragte sie, während ihr Innerstes bebte. »Wir dachten, hier weit und breit keinen anderen Menschen zu treffen.«
    Der Besucher blickte nach oben – zu seinen Händen. Noch immer hielt er die Arme in die Höhe gestreckt. »Darf ich?«
    »Aber ja, natürlich.« Voglers Tonfall verriet, dass er sein Misstrauen ebenfalls begraben hatte, für seine Verhältnisse geradezu sensationell schnell. »Setzen Sie sich zu uns!«
    Sekunden später saßen sie zu dritt um das Feuer, und Clarice hatte, wann immer sie in das Gesicht des Besuchers blickte, das wundersame Gefühl, plötzlich von zwei Feuern gewärmt zu werden.
    »Wo kommt ihr her?«, fragte der Ankömmling.
    »Und du?« Erst nachdem Clarice es

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