270 - Hinter dem schwarzen Tor
der Arena gestorben. [2]
Dann kam Moss mit Noone zurück. Sie war vom Mädchen zur Frau gereift, trug Fellkleidung und freute sich sehr, Maddrax wieder in die Arme schließen zu können. Dann fragte sie nach Aruula.
»Sie ist auch in der Stadt, zusammen mit Andronenreitern aus Saadina, die hier in Rooma einen Handel mit Flug- und Kampfandronen eröffnen wollen. Ich treffe sie heute Abend und bringe sie dann her.«
Moss' Gesicht verdüsterte sich.
»Hab ich irgendwas Falsches gesagt?«, hakte Matt nach, dem dieser plötzliche Umschwung nicht entgangen war.
»Nein«, erwiderte Moss, während sich Noone einen Becher Gappa einschenkte. »Es ist nur so, dass… Hm, ich glaube, ich muss etwas weiter ausholen, Maddrax, wenn es deine Zeit zulässt.«
»Natürlich.«
» Beene. Damals, vor zehn Sommern, ist es mir mit Hilfe der Gladiatoren und der Felici , die sich in den Katakomben vor der Grausamkeit der Götter versteckten, gelungen, die Macht in Rooma zu übernehmen. Ich habe die Arena der Götter dem Erdboden gleichgemacht, die schrecklichen Gladiatorenkämpfe verboten und die Lizardi vertrieben. Die Stadt war mit einem Schlag befriedet, aber große Teile des Volkes konnten sich nicht daran gewöhnen. Viele wollten die Gladiatorenkämpfe wieder zurückhaben.«
Moss stockte und schaute einen Moment über den Petersplatz hinweg in weite Ferne. »Ich habe versucht, alle möglichen sportlichen Wettkämpfe zu organisieren, sogar Wagenrennen mit Fiat-Gespannen. Aber es hat wenig genutzt. So konnte die Meffia, eine Organisation, die während der Herrschaft der Götter ein Schattendasein geführt hatte, plötzlich groß werden. Sie macht mir das Leben immer schwerer, denn sie bietet den Leuten all das, was ich verabscheue: Drogen, Mädchen, Sklavenhandel, Wetten und Gladiatorenkämpfe.«
Moss schaute nun richtiggehend verbittert drein. »Ja, du hast richtig gehört, Maddrax. Es gibt wieder Gladiatorenkämpfe in Rooma. Dafür hat die Meffia eine geheime Arena bauen lassen, wo gezüchtete Gladiatoren gegeneinander antreten. Niemand von meinen Leuten weiß, wo die Arena ist. Überall stößt man auf eine Mauer des Schweigens. Es ist das Gesetz der Omeeta. Wer redet, stirbt.«
Matt nickte. Er kannte den Begriff Omertà - das Schweigen - noch aus früheren Zeiten im Zusammenhang mit allen Mafia-Organisationen. Matthew bemerkte, dass Noone einen immer kummervolleren Eindruck machte. Sie sank förmlich in sich zusammen und starrte vor sich hin. Das Lächeln, das sie ihm gelegentlich schenkte, wirkte maskenhaft und aufgesetzt. Sie schien in Gedanken ganz woanders zu sein.
»Die Meffia«, fuhr Moss fort, »wird von einem geheimnisvollen, unglaublich brutalen Mann namens Siilvo angeführt. Niemand kennt ihn, denn er tritt immer nur schwarz maskiert auf, um wie ein Deemon zu erscheinen… Die ganze Meffia erscheint mir wie ein Deemon, wie ein finsterer Kraak, der seine Tentakel über die ganze Stadt ausgestreckt hat. In der Zwischenzeit tritt die Meffia schon ganz offen auf und kontrolliert fast alle Geschäfte in Rooma. Und mir sind die Hände gebunden, denn ich habe viel zu wenige Svizzeri, um ernsthaft gegen die Verbrecher vorgehen zu können. Ich glaube, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Siilvo mich ganz offen herausfordern wird.«
Moss lächelte, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Entschuldige, Maddrax, ich weiß nicht, ob du das alles hören wolltest, aber es ist so: Wenn deine Andronenreiterfreunde hier einen Handelsposten eröffnen wollen, dann werden sie sich schon bald hohen Forderungen der Meffia gegenübersehen. Nur wer viele Moneti zahlt, steht unter ihrem so genannten Schutz, alle anderen müssen sogar mit dem Tod rechnen. Ein gutes Geschäft können sie also in Rooma kaum machen, das macht alleine die Meffia.«
Matt spielte mit dem Zeigefinger an den Lippen herum. »Wenn du Hilfe brauchst, Moss, ich biete sie dir hiermit an«, sagte er mit einiger Überwindung, denn die Suche nach seiner Tochter brannte ihm unter den Nägeln. »Alte Freunde lasse ich nicht im Stich.«
»Danke. Aber du bist nur ein Mann mehr, Maddrax. Was sollte das gegen diesen Kraak helfen?«
»Es ist ein Angebot, Moss. Nimm es an oder nicht.« Er wechselte das Thema. »Du sagtest, dass die Meffia wieder Gladiatoren züchtet. Heißt das, dass sie über mutierte Früchte verfügt? Ich dachte, die ganze Plantage wäre niedergebrannt.«
Moss schaute nun noch betrübter drein. »So ist es auch. Niemand weiß, woher diese
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