2720 – Im Stern von Apsuma
beeindrucken, doch Dhayqe ignorierte die beiden Kreaturen einfach.
»Bitte, nimm Platz«, sagte der Tamrat.
Dhayqe wählte den Sessel direkt unter einem der Skorpione. Er machte es sich bequem und schlug die langen Beine übereinander, ohne auch nur einmal nach oben zu schauen.
»Luna wird also nicht hier erscheinen?«, kam Vetris direkt zur Sache.
»Nein. Luna wird nicht kommen. Dieses Missverständnis ist ausgeräumt.«
»Du hast von einer Verbesserung des Verhältnisses zwischen Onryonen und Tefrodern gesprochen?«
»Mehr noch. Ich habe ein konkretes Angebot für dich.«
Vetris sah den Tesqiren erwartungsvoll an.
»Für die Überstellung der Fraktoren Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich bietet das Atopische Tribunal einen Zellaktivator«, fuhr Dhayqe fort.
Vetris nickte gemächlich. Dieses Angebot war nicht neu, doch er nahm es mit Interesse und Genugtuung zur Kenntnis. »Niemand weiß, wo die beiden sich aufhalten.«
Dhayqe nickte bedauernd. »Was Rhodan betrifft, muss ich dir leider recht geben. Aber was Bostich angeht, gibt es den einen oder anderen Hinweis.«
»Und zwar?«
»Die Spur führt ins Solsystem. Und dorthin unterhältst du doch die eine oder andere gute Beziehung, nicht wahr?«
Vetris lächelte. Im Solsystem, dachte er. Dort, wo sich inzwischen mein Mutantenkorps aufhält, die vier Eroberer.
»Stimmen unsere Informationen überein?«
Vetris zuckte die Achseln. »Vielleicht. Sie schließen sich zumindest nicht gegenseitig aus.«
»Das könnte der Beginn einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit werden«, sagte Dhayqe.
Damit hatte sich mit einem Schlag alles verändert. Vetris sah sein Ziel wieder greifbar nah. Was ihm durch das Fiasko bei WOCAUD genommen worden, zumindest in weite Ferne gerückt war, war nun wieder erreichbar für ihn.
Sein Ziel war und blieb, einen Zellaktivator zu bekommen.
Nach außen hin ließ er sich nichts anmerken.
»In der Tat«, sagte er kühl. »Das könnte sein.«
ENDE
Tamaron Vetris-Molaud hat sein Mutantenkorps längst in den Einsatz nach Terra geschickt. Die »vier Eroberer« stellen eine ernst zu nehmende Gefahr dar, wie zuletzt die Eroberung von WOCAUD zeigte.
Kann die Regierung Terras deren Aktionen vereiteln – wird sie die Gefahr überhaupt erkennen und falls ja: Wen wird sie gegen die Eroberer schicken? Der Multimutant Gucky liegt schließlich im Koma ...
Leo Lukas beschreibt die Ereignisse auf Terra im Roman der kommenden Woche. Er erscheint als Band 2721 und trägt den Titel:
DER PARADIEB
Atopische Ordo
Nach wie vor tappen wir bei der Beurteilung des Atopischen Tribunals und seiner diversen Helfer wie der Onryonen ziemlich im Nebel. Immerhin hat es inzwischen durchaus ein paar Informationen gegeben, die über das erste paukenschlagähnliche offizielle Auftreten hinausgehen. Im Vordergrund steht weiterhin die geforderte Auslieferung der Hauptangeklagten Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich an das Atopische Tribunal. Beide seien Fraktoren des kosmischen Gefüges – auch als Atopische Ordo umschrieben –, wobei ein Fraktor eine Person oder ein Geschehnis von großer Auswirkung auf die Entwicklung des Kosmos ist.
Rhodan werden hierbei Vergehen zur Last gelegt, wie zum Beispiel an der Auslösung des DORIFER-Schocks und an der mittel- und unmittelbaren Tötung von Superintelligenzen wie Seth-Apophis und KOLTOROC beteiligt gewesen zu sein. Hauptanklagepunkt sei allerdings der Weltenbrand oder Ekpyrosis von GA-yomaad , die erst in der Zukunft stattfinden soll – ausgelöst in der Milchstraße im »achten Kreis der Gerechtigkeit des Jahres 84.387«. Angeblich ein so schwerwiegendes Verbrechen, dass der Rat der Atopen – der Rat der Richter – beschlossen habe, ihm präventiv zuvorzukommen.
Der Begriff Atopie stammt vom griechischen atopia für »Ortlosigkeit«, »nicht zuzuordnen« oder »von hoher Originalität«. Eine Situation ist atopisch, wenn man sie nicht zuordnen kann oder mit der man zunächst nichts anzufangen weiß.
Sprachlosigkeit kennzeichnet bezeichnenderweise derzeit all das, was von und über das Atopische Tribunal zu erfahren ist. Von Genneryc hörten wir vollmundig die Verkündung des »ersten Jahres des Atopischen Tribunals in der Galaxis Milchstraße« und dies sei ein Grund zu feiern. Die Tage des Unrechts sind vorüber. Die Milchstraße hat unendliche Jahrhunderte des Leids durchlebt und sich damit redlich, sehr redlich, einen Anspruch auf Gerechtigkeit erwirkt. Dies wird nun geschehen,
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