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2720 – Im Stern von Apsuma

2720 – Im Stern von Apsuma

Titel: 2720 – Im Stern von Apsuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wassertröpfchen. Da Aunna kein nennenswertes Magnetfeld hatte, trafen Sonnenwinde und kosmische Strahlung fast ungehindert auf die Atmosphäre. Der UV-Anteil des Lichts und energiereiche Materieteilchen spalteten die Stickstoff- und Methanmoleküle, auf die sie trafen, in Ionen oder sehr reaktive Radikale. Durch diesen energiereichen Cocktail bildeten sich einerseits komplexe organische Stickstoffverbindungen und andererseits Kohlenstoffverbindungen und Aromaten wie Benzol. Sie sanken dann langsam in tiefere Schichten der Atmosphäre und bildeten den orangefarbenen Nebel.
    Schechter ließ Coin nicht aus den Augen, wartete auf eine verräterische Bewegung, eine Geste der Verzweiflung, aus der Entschlossenheit wurde. Er war überzeugt, dass der Tefroder im Angesicht des sicheren Todes seine letzte Chance nutzen würde.
    Coin würde ihn angreifen.
    Bald.
    Die Wärter von AUN-5 gaben sich nicht damit zufrieden, die Picknicker nur durch die Eiswüste zu hetzen. Es war auf Dauer einfach langweilig, Gefangene in der Eiswüste von Aunna auszusetzen und zu beobachten, wie sie immer schwächer wurden, dann zusammenbrachen, einfach liegen blieben und ein Opfer der Kälte wurden. Um dem Spiel ein wenig mehr Würze zu geben, hatten sie eine perfide Regel eingeführt: Tötete der eine Picknicker den anderen, wurde der Täter umgehend in die Gefängnisstadt zurückgeholt. Seine Strafe wurde zwar um die des Gefangenen verlängert, den er getötet hatte. Dafür war er aber in Sicherheit, drohte nicht mehr zu erfrieren.
    Schechter verfluchte die Schlafteiler. Sie hatten ihm das Picknick eingebrockt. Warum hatten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen können? Natürlich bildeten sich in einem Gefängnis schnell Gruppen, die sich gegenseitig Schutz gegen andere organisierte Häftlinge boten, so gut sie nur konnten. Aber er hatte ihnen eindeutig klargemacht, dass er nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Warum hatten sie das nicht akzeptieren können?
    Coin hatte Schechter für seine Gefängnis-Bruderschaft werben wollen und auf Schechters Ablehnung handgreiflich reagiert. Sie waren also alles andere als gute Freunde, aber sie mussten zusammenarbeiten. Bislang hatte das funktioniert. Doch nun stand die Krise unmittelbar bevor.
    Seine Füße schmerzten immer stärker. Man hatte ihm die Arme am Körper angebunden, und in der Eiswüste musste er Spezialschuhe tragen. Sie schränkten ihn ein und behinderten ihn, wurden ihm von den Wächtern jedoch als Sonderausstattung des Schutzanzugs zugestanden. Alles andere wäre sinnlos gewesen und hätte dem Personal nur den Spaß verdorben.
    Hör auf! Er merkte, dass ihm seine Gedanken entglitten. Das war gefährlich in dieser Situation. Er musste sich konzentrieren, nicht nur auf Coin, auch auf den Weg. Zuerst dachte man an Nebensächlichkeiten, dann wurde man unaufmerksam, dann kam ein Beben oder ein Dornwurm, und bevor man reagieren konnte, war man tot.
    Zwei Kilometer, dachte er. Höchstens drei. Aber so viele sind es nicht mehr. Eher zwei als drei.
    Als würde das einen Unterschied machen?
    Der gelbe Nebel lichtete sich ein wenig. Schechter konnte die Schneekugel wieder besser sehen. Der Robotaufseher erweiterte den Abstand etwas. Da er die Geschehnisse nach AUN-5 übertrug, musste er beide Picknicker im Auge behalten.
    Coin stolperte wieder. Er war am Ende seiner Kräfte. Aber diesmal eilte Schechter ihm nicht zu Hilfe. Er durfte ihm nicht zu nahe kommen, ihm keine Gelegenheit für einen Angriff bieten.
    Der Tefroder brauchte seine Unterstützung nicht, er fing sich von allein wieder. Schechter atmete auf. Es ging weiter.
    Aus der Schneekugel drangen ein paar spöttische Kommentare der Tefroder-Aufseher. Schechter schwieg dazu. Es hätte die Wärter nur erheitert, hätte er sie beschimpft, ihnen Vorwürfe gemacht.
    Oder sogar um Gnade gebettelt.
    Gnade gab es auf Aunna nicht. Das wusste Schechter vielleicht am besten von allen.
    Unvermittelt warf Coin sich herum. Einen Moment lang schlug er hilflos mit den Armen um sich, dann sprang er.
    Er griff in seiner Verzweiflung an!
    Aber er war langsam, kraftlos. Schechter blieb genug Zeit, um zur Seite zu treten. Coin würde ins Leere springen, stürzen und zu Boden gehen.
    Um vielleicht nicht mehr aufstehen.
    Doch dazu kam es nicht. Coin war mitten in der Luft, als das Eis unter ihm aufplatzte. Große Brocken flogen zur Seite. Schneller, als Schechter es verfolgen konnte, zuckte ein metallen schimmernder, schlanker Körper in die Höhe. Ein gewaltiger

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