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2721 – Der Paradieb

2721 – Der Paradieb

Titel: 2721 – Der Paradieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Teilhard auf der Venus bekam Athapilly vorbehaltlos Unterstützung. Und David Kupferblum, der nicht im TIPI, sondern zusammen mit seinem Lebensgefährten am Campus der Universität wohnte, war sowieso sein Gewicht in Hyperkristallen wert.
    »Jedenfalls hat mich der Vorfall mit Severin Fock auf eine Idee gebracht«, sagte Bouring.
    »Im Zusammenhang mit deinem ... Sonderpatienten?«
    »Ja. Wie ich dir berichtet habe, sind seine Lebenszeichen ein klein wenig stärker geworden, aktiver, quasi ›energischer‹ vor allem im UHF-Bereich. Und zwar seit dem Tag, an dem Luna aus dem Solsystem entführt worden ist.«
    »Ich muss dir gegenüber nicht erneut betonen, dass es sich um ein vollkommen zufälliges Zusammentreffen ...«
    »Nein, musst du nicht. – Wie auch immer, selbst eine leichte Veränderung des Gesamtzustands gibt nach so langer Zeit der Stasis Anlass zur Zuversicht. Der Patient ist weit davon entfernt, aus dem Koma zu erwachen. Er reagiert nach wie vor nicht auf äußere Reize. Aber es scheint, als beginne sich die Dunkelheit um sein Ich allmählich zu lichten.«
    »Oh. Ich ahne, was dir vorschwebt.«
    Bouring, dessen Holo so lebensecht im Büro stand, dass Athapilly vermeinte, den sündteuren arkonidischen Albon-Bartpflegebalsam zu riechen, hob abwehrend die Arme. »Jetzt halten wir den Jungen erst mal noch ein, zwei Tage unter Beobachtung. Falls dann keine Spätfolgen seiner Kopfverletzung aufgetreten sind ...«
    Unwillkürlich rümpfte Orest Athapilly die Nase. »Rein rational ist nichts dagegen einzuwenden. Trotzdem habe ich bei der Sache ein verflixt mulmiges Gefühl.«
    »Kannst du das präzisieren?«
    »Dann wär's kein Gefühl, Herr Kollege.«
    Der Mediker lachte herzhaft. »Sei unbesorgt. Die Startac ist der sicherste Ort der Welt.«
    »Mag sein. Aber wir reden hier nicht von irgendeinem Patienten.«
    »Mir sagst du das?«

3.
    Blitze und Schatten
    31. August 1514 NGZ
     
    Jinka Tonga Wettanker hatte wochenlang vor dem Spiegel geübt, immer dieselben drei kurzen, banalen Sätze.
    »Hallo, Seve, wie geht's denn so? Da wir uns gerade treffen – hättest du Lust, einmal mit mir tanzen zu gehen?«
    In Wahrheit wollte sie ihm sagen, dass sie ihn sehr gern mochte. Dass sie, weil ihre eigene Fähigkeit so unnütz, ja hinderlich und generell eher unerwünscht war, mit Freuden ihrem Leben einen Sinn gegeben hätte, indem sie sich Severin Fock zur Verfügung stellte. Als seine Begleiterin, als seine Augen.
    Aber dafür war es noch viel zu früh. Er musste langsam, ganz unmerklich, von selbst darauf kommen, wie wertvoll Jinka für ihn sein könnte.
    Ihr war bewusst, welche Ironie darin lag, dass sie vor dem Spiegel übte. Seve sah sie ja nicht, vielmehr sah er sich selbst, in ihrer Wahrnehmung.
    Jinkas Hoffnung lag darin, dass ihm das Bild, das sie von ihm hatte, besser gefallen würde als jedes andere ...
    Es kostete sie beträchtliche Überwindung, in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Die Reaktionen auf ihr Erscheinen waren die üblichen: Sämtliche Anwesenden wandten erschrocken den Blick von ihr ab.
    »Ich hab's im Griff«, sagte sie ärgerlich, an niemand persönlich gerichtet. »Fragt den Direktor. Ich kann mich beherrschen, mittlerweile auch ohne Medikamente.«
    »Die Botschaft höre ich wohl«, sagte Etmissl, der Trimano, ohne aufzusehen. »Allein mir fehlt der Glaube.«
    Verdenken konnte Jinka es ihm nicht, dass er an ihrer Selbstkontrolle zweifelte. Zu oft hatte sie ihn und die meisten anderen geblendet.
    Denn darin bestand ihre Psi-Fähigkeit: grelle Blitze vor den Augen eines Gegenübers zu erzeugen, der daraufhin buchstäblich Sternchen sah – und zwar einige Minuten lang, verbunden mit einem Migräneanfall der härteren Art.
    Ursprünglich ein Schutzreflex, meinten die Wissenschaftler; mutmaßlich in Jinkas schwerer Kindheit begründet. Ausgelöst wurde die Para-Blendung durch jegliche Form von Erregung.
    Eine tolle Gabe. Ihr erster, zaghafter Kuss war sowohl Jinka als auch dem bedauernswerten Nachbarsjungen lange in Erinnerung geblieben ...
    Der TLD hatte anfangs Interesse an ihr gezeigt, dann aber abgewinkt. Blitzkompensatoren, wie sie in alle gängigen Raumhelme eingebaut waren, oder andere simple technische Schutzvorkehrungen machten den Angriff wirkungslos, von hyperenergetischen Schirmfeldern ganz zu schweigen.
    Jinka war bloß eine Belästigung im täglichen Leben. Wie hatte Etmissl es so charmant formuliert: ein leuchtender Furunkel am Hintern.
    Was sie im TIPI lernen konnte, war

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