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2722 – Altin Magara

2722 – Altin Magara

Titel: 2722 – Altin Magara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jemand, der deutlich jünger war als jene Person, die sie darstellte.
    Die Vettel verstummte, als ein Mann mittleren Alters auf eines der vor ihr ausgebreiteten Tücher deutete. Beide gestikulierten nun wie wild, fluchten, gaben sich empört, schrien und beschworen die Götter, bis sie sich auf einen Preis geeinigt hatten.
    »Er macht seine Sache gut«, meinte Lan leise. »Aber er blickt sich immer wieder um, als suche er etwas. Oder jemanden.«
    »Ein Einheimischer, wahrscheinlich ein USO-Mann«, ergänzte Toio. »Offenbar verfügt er über wenig Einsatzerfahrung. Ich kann seine Unsicherheit fühlen. Und sehen.«
    »Gehen wir nach rechts, weg von ihm«, flüsterte Satafar der Frau zu. Er zog seine »Mutter« in die angegebene Richtung. Lan, der vorgebliche Familienvater, trippelte hinterdrein. Er war in ein Korsett gequetscht worden und trug Schuhe, die ihn um fünf Zentimeter größer erscheinen ließen. Aus seiner leuchtend bunten Haartracht schossen immer wieder kleine Duftraketen, die zu Farbexplosionen führten und einen Patschuligeruch verbreiteten. Der Teleporter gab sich derart auffällig, dass sich niemand wirklich für ihn interessierte.
    »Das Gebäude befindet sich etwa fünfhundert Meter von hier entfernt«, sagte Toio. Von einem Obsthändler kaufte sie eine faustgroße Apfomate, biss herzhaft hinein und schlürfte mit verzücktem Gesichtsausdruck das wässrige Fruchtfleisch auf. »Es muss unmittelbar am virtuellen Bosporus liegen.«
    Sie gingen weiter, vorbei an Terranern, die fröhlich miteinander schnatterten, um Stücke moderner Handwerkskunst feilschten oder auch nur mit großen Augen das hiesige Angebot bewunderten. Satafar erstaunten die Bewohner dieser Welt immer wieder. Die vielfältigen Bedrohungen waren evident – und dennoch genossen sie ihr Leben in vollen Zügen.
    Sie ließen sich Zeit. Satafar war versucht, eine weitere Portion des Gholen zu sich zu nehmen. Doch er beherrschte sich. Die Wirkung jenes Stücks, das er in ihrem neuen Quartier geschluckt hatte, würde noch eine Weile vorhalten.
    Sie erreichten das andere Ende des Basars. Dort saßen Kamele in aufgeschüttetem Sand und kauten. Die Besitzer priesen sie lautstark an für einen Ritt »durch die verlorenen Welten Vorderasiens, durch die Schluchten und Höhlen eines vergessenen Byzanz und Konstantinopel«.
    Toio ging wie hypnotisiert auf eines der Tiere zu, streichelte seine Flanke und klatschte mit einer Hand gegen die breite Hinterseite, während der Besitzer unaufhörlich auf sie einsprach, sie zu einem Ritt überreden wollte.
    »Ich möchte wirklich gern auf einem Kamel reiten«, gestand die Vitaltelepathin, nachdem sie den nimmermüde quatschenden Treiber endlich abgeschüttelt hatte. »Diese Geschöpfe sind einzigartig.«
    »Konzentrier dich gefälligst!«, fuhr Satafar sie an. »Es geht um Bostich. Und um Trelast-Pevor.«
    »Ich weiß.« Die Frau gab sich einen Ruck. »Ich habe das Haus identifiziert. Der Imperator und Ronald Tekener sitzen da drin.« Sie nickte in Richtung eines der größten Gebäude am virtuellen Bosporus.
    »Wie viele Wächter fühlst du?«
    »Im Haus mindestens fünfzehn. Vermutlich Arkoniden – und einige Terraner. Es ist schwer, ihre Vitalauren voneinander zu unterscheiden. Dazu kommen etwa zehn Leute, deren Emotionsbilder darauf schließen lassen, dass sie zum Versteck gehören. Sie sind angespannt, und sie wandern beständig umher, stets auf der Suche nach Auffälligem.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Darüber hinaus stehen einige Informationszuträger in ihrem Sold. Ein Goldschmied. Die Sängerin. Ein Kameltreiber. Sie alle nehmen immer wieder Blickkontakt mit den Agenten auf. Man ist gewarnt.«
    »Sie suchen nach Lan und dir, Toio. Aber nicht nach einer Familie. Darüber hinaus seid ihr in neuen Masken unterwegs.«
    »Ich weiß. Bis jetzt hat auch noch niemand Verdacht geschöpft. Aber wir sollten allmählich wieder unsere Rolle als Touristen einnehmen.« Sie lächelte. »Vielleicht indem wir einen Kamelritt buchen?«
    »Ich soll mich auf eines dieser stinkenden Viecher setzen und dabei auch noch so tun, als würde es mir Spaß machen?«
    »Bitte, Satafar!«
    Sie lächelte ihn an. Toio war ihm in ihrer Maske völlig fremd. Sie wirkte beliebig mit ihrem blonden, langen Haar, dem vernarbten Gesicht und den blauen Augen. Doch ihr Wesen war dasselbe geblieben. Und sie übte nun mal eine Wirkung auf ihn aus, der sich Satafar kaum widersetzen konnte.
    »Ich weiß nicht so recht ...«
    Sie lächelte. »Du

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