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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können.«
    Rhodan grinste schief. »Das hätte doch die ganze Überraschung zunichtegemacht.«
    Bostich wies auf die Innenwand, aus der die absonderliche Nahrung wuchs. »Bedien dich. Der Tisch ist reich gedeckt.«
    Rhodan lehnte sich an die Wand und überkreuzte die Arme. »Ich habe nachgedacht.«
    »Schön, wenn man auch in deinem Alter noch neue Erfahrungen macht.«
    »Wir haben es mit einem großartigen Gegner zu tun, nicht wahr? Wir sehen die Atopen im Triumph durch die Milchstraße ziehen. Das Arkon-System, Luna, das Solsystem – ein militärisch-strategischer Erfolg reiht sich an den nächsten, und gleich werden du und ich mit großem Hallo verurteilt und aus dem Verkehr gezogen werden.«
    »Gratulation dem ehrenwerten Richter.«
    »Ich frage mich dennoch, ob das Tribunal tatsächlich so viel Anlass hat für Siegerposen.«
    »Hat es nicht?«
    »Könnte es nicht sein, dass die Atopen versucht haben, nicht nur Luna einzunehmen, sondern das Transportsystem – also das, was sie die n-dimensionale Laterale genannt haben? Dass sie das Polyport-System übernehmen wollten und damit gescheitert sind?«
    »Dank deiner fürsorglichen Zerstörung des Netzes.«
    »Nicht zuletzt dank der Stilllegung, ja. Und wo ist Luna? Nimmt der Mond teil an diesem angeblichen Triumphzug – oder hat das Tribunal die Kontrolle über ihn verloren?«
    »Wunschdenken«, sagte Bostich knapp. Rhodan sah ihm an, dass er nachdenklich geworden war.
    Der Imperator sagte: »Nehmen wir an, du hast recht: Was nutzt uns diese Einsicht?«
    »Weiß ich nicht.«
    Bostich machte eine beinahe unauffällige Bewegung mit dem Kopf, in die Ferne deutend.
    Rhodan lachte. »Ja. Wir werden abgehört. Aber Matan wird nicht davon ausgehen, dass wir einander Volkslieder von unseren Heimatwelten vorsingen, wenn wir zusammenkommen.«
    »Das will ich dir auch nicht geraten haben«, sagte Bostich. »Sagt man nicht, wer deinen Gesang höre, zerspringe wie Glas?«
    Rhodan lächelte matt. »Hör zu. Ich erzähle dir etwas über den Schacht – beziehungsweise die n-dimensionale Laterale.«
    Er berichtete Bostich, was er auf Luna über diese Laterale gehört hatte – den Schacht, wie die Lunarer diesen ominösen Raum genannt hatten. »Fällt dir etwas auf?«
    Bostich dachte eine Weile nach. »Die Laterale und das Polyport-System – beide Male gerät die temporale Dimension aus den Fugen.«
    Rhodan nickte. »Das sehe ich auch so.«
    »Und was schließen wir daraus?«
    Rhodan sah sich um wie auf der Suche nach einem verborgenen Aufnahmeobjektiv. »Ich vermute, dass die verehrten Richter tatsächlich in der Zeit unterwegs sind, dass aber mit ihrem Fortbewegungsmittel etwas nicht stimmt. Weswegen sie auf der Suche nach einem neuen Medium sind.«
    Gaumarol da Bostich spitzte die Lippen. »Eine Suche ohne großen Erfolg, wie es scheint.«
    Rhodan nickte. War das der geheime Hintergrund des Angriffs auf die JULES VERNE? Hatten die Atopen Befehl gegeben, das Schiff zu erobern, um Hinweise auf den Kontext-Wandler zu erhalten? Ein im Übrigen hoffnungsloses Unterfangen; der Kontext-Wandler an Bord des Schiffes hatte die Rückkehr aus der damaligen Zielzeit nicht überstanden.
    »Also?«, fragte Bostich. »Wird man uns aus lauter Wut über seine Misserfolge den atopischen Götzen opfern?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Wird man nicht.«
    »Warum eigentlich nicht?«
    »Weil man uns noch braucht? Oder weil man es nicht darf?«
    »Du bist naiv«, sagte Bostich. »Der Richter dürfte nicht? Wer stünde über dem Tribunal?«
    »Gute Frage«, sagte Rhodan. »Aber ich würde vorher gern eine näherliegende Frage beantwortet haben: Wer ist Matan?«
     
    *
     
    Cai Cheung und ihr Kabinett hörten den Richter reden. Automatisch warf sie einen Blick auf ihren Multikom: Es war 23.45 Uhr an diesem 20. September 1514 NGZ.
    Der Richter sagte: »So abscheulich viele ihrer Taten und mehr noch die Auswirkungen ihrer Taten waren, sind und sein würden«, führte Richter Matan Addaru Dannoer aus, »so verkennen wir nicht, dass es eine beachtliche Zahl von Bürgern gibt, die in diesen Taten vorbildliches Handeln sehen.
    Jedes Gran Gutes schätzen wir hoch.
    Wir denken, dass es vieles gibt, was der eine Kardinal-Fraktor dem anderen vorwerfen würde. Und wenn wir jeden dieser beiden Fraktoren in die Lage versetzten, freimütig und nach Maßgabe ihrer Rechtsauffassung über den anderen zu urteilen, so würden wir Todesurteile hören.
    Wir aber halten jedes Leben für heilig.
    Wir wissen ferner, dass

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