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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Atopische Ordnung wurde außerhalb der Zeit gesetzt und gilt jederzeit. Ihre Gesetze hatten bereits Geltung, als noch keine Liga, noch kein Solares Imperium bestand. Ja als Terra noch unbelebt war. Von rückwirkend kann deshalb keine Rede sein.«
    »Aber Rhodan hatte keine Kenntnis von solchen überzeitlichen Gesetzen«, sagte Siyindirr.
    » Ignorantia legis non excusat«, erwiderte der Richter. »Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.«
    »Und der Verbotsirrtum?«, konterte Siyindirr.
    Matan Addaru Dannoer lächelte. »Ich denke, selbst Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich wussten seit Längerem, dass die Tötung unschuldigen und wehrlosen Lebens keineswegs und zu keiner Zeit zulässig sein kann.«
    »Insekten«, warf Veriant ein. »Wenn man sie kaut und isst, sind sie tot.«
    Der Atope dachte nach. »Das ist in der Tat bedauerlich. Ich verabscheue solche Taten. Doch ich verabscheue nicht den Täter. Wahrscheinlich bedürfte er einer Intelligenzoptimierung.«
    »Oh«, sagte der Bonobo.
    Das Verhör wogte hin und her, immer hatte der Richter eine Antwort. Berook fand die Antworten durchaus nicht immer sympathisch, aber meist auf die eine oder andere Weise nachvollziehbar.
    Der Papagei war einige Runden geflogen, ein rotes Leuchtfeuer aus Federn.
    Es war schließlich das von MAZE simulierte Futugen, das die schlichteste, aber entscheidende Frage stellte. Das verklärte Gesicht wollte wissen: »Hast du einen einzigen Beweis?«
    Es wurde still im Saal.
    Berook hielt den Atem an.
    Matan Addaru Dannoer schien die Spannung auszukosten. Endlich sagte er: »Ich bitte den Zeugen einzutreten.«
     
    *
     
    Berook schaute in Richtung des Eingangs, durch den gerade jetzt ein Mensch schritt. Er erkannte ihn sofort. Das bläulich weiße Glitzern der Diamantenhaut blendete ihn beinahe. Er ist also doch keine urbane Legende, dachte Berook.
    Julian Tifflor stellte sich neben das Pult des Richters. Weder begrüßte er Matan, noch sah er ihn auch nur an. Sein Blick glitt kurz über die Schöffen, und für einen Moment sah er auch Berook in die Augen.
    In diesem Augenblick spürte Berook die Präsenz des Kristallmannes, aber sie war nicht bedrückend, sondern eher etwas wie ein Sog. Es drängte ihn, Tifflor zu folgen, wohin auch immer, und selbst im Bewusstsein, dass sein Atem nicht hinreichen würde, der Atem seines gesamten Lebens nicht.
    Geraune hatte sich erhoben.
    Der Richter stieß zwei-, dreimal mit dem Stab auf den Boden. Es wurde wieder still. Er sagte: »Dies ist Julian Tifflor. Er will die Ekpyrosis bezeugen, den zukünftigen Weltenbrand von GA-yomaad. Gern entspreche ich seiner Bitte und lasse für diesen Abschnitt des Prozesses die Kardinal-Fraktoren zu. – Angakkuq!«
    Nicht nur Berook fragte sich, was dieser Ausruf bedeuten sollte.
    »Angakkuq!«, wiederholte Matan. »Diesem Teil ihres Prozesses mögen die Kardinal-Fraktoren beiwohnen.«
    Aus dem verdickten Ende des Stabs schoss ein zweigeteilter Lichtstrahl. Eine Holoprojektion von Rhodan und Bostich entstand.
    Beide sahen sich um. Beide entdeckten Tifflor.
    »Julian!«, rief Rhodan.
    Tifflors Blick streifte ihn nur kurz. Dann sprach der strahlend blaue Mann: »Hier zu Gast zu sein ist, als wäre ich bei mir selbst zu Gast. Ich bin in ARCHETIMS HORT gewesen – in dieser Ergänzung unserer Wirklichkeit. Der HORT hat es mir für eine kurze Frist ermöglicht, einen ganz anderen Standpunkt einzunehmen.
    Einen Standpunkt, den man nicht einnehmen kann, ohne in diesem Augenblick selbst ein ganz anderer zu sein. Von diesem Standpunkt aus habe ich die Ekpyrosis gesehen.
    Ich habe den Weltenbrand gesehen, sein finsteres Feuer. Ich habe ihn unsere Welt niederbrennen sehen.
    Es heißt, dass das Leben bestimmt sei zu leben. So laute sein Programm. Die Feuerschrift der Ekpyrosis hat dieses Programm umgeschrieben.«
    Er schwieg einen Moment.
    »Mehr zu sagen hieße, die Zukunft an die Gegenwart zu verraten.«
    »Was für ein hirnrissiger Unsinn!«, schrie Bostich. »Wie, wo, wann, mit welchen Mitteln sollen ich und Rhodan diesen Weltenbrand auslösen? Wie sollen wir die Schuld daran tragen?«
    »Julian!«, mahnte Rhodan eindringlich. »Du weißt, dass er recht hat. Gib uns alle Informationen, die wir brauchen, und wir werden ...«
    »Es tut mir leid«, sagte Tifflor. »Der Ursprung der Ekpyrosis ist vom HORT aus nicht einzusehen. Das Solsystem wird in dieser Epoche der Präekpyrosis von einem Korpuskalen Dunst getrübt.«
    »TAFALLA«, murmelte Rhodan. »TAFALLA trägt die

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