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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Ereigniskette, die vom Solsystem ausgehen und den Weltenbrand entfachen würde, in den nächsten Jahrhunderten in Gang gesetzt werden würde.
    Wir entziehen den beiden Kardinal-Fraktoren deswegen die Handlungsfreiheit.
    Wir verurteilen sie zu fünfhundert Jahren Mobilitäts- und Autoritätsentzug. Sie werden diese fünf Jahrhunderte in Gewahrsam auf einer unserer Welten verbringen.
    Nicht, um ihren Willen dort zu brechen oder ihr Selbst zu deformieren. Sondern um ihnen die Freiheit zu verheerendem Tun zu nehmen und Gelegenheit zur Besserung zu geben.
    Ich danke den Schöffen für ihre Mitarbeit und der Solaren Regierung für ihre bereitwillige Kooperation.«
    Matan Addaru Dannoer blickte in die zentrale Aufnahmeoptik. Cai Cheung war, als suche er aus dem Holokubus heraus ihren Blick.
    Der Richter sagte: »Die Geschichte, Premier Cheung, wird deinen Entscheidungen recht geben.«
    »Jetzt stehen wir aber als Helden des Jahres dar«, höhnte Hadar Cuthburton.
    Cheung sah, wie Ovaron Tobier die Hände vors Gesicht schlug.
     
    *
     
    Attilar Leccore hatte Dorksteigers Labor noch nie so geschäftig gesehen. Etliche Roboter befolgten Anweisungen, trugen Ergebnisse zusammen, kommunizierten mit den Analyseeinheiten und mit OTHERWISE.
    Die Untersuchung der Fundstücke aus dem Saal im Happy Betty hatte begonnen, aber die fremdartige Technologie gab Rätsel auf.
    »Etwas Andersartiges«, hatte Dorksteiger gemurmelt. »Wir werden Zeit brauchen.«
    Der einzige menschliche Mitarbeiter aus ihrem Stab war ein Mediker, der um die vierzig Jahre alt sein mochte. Sein Gesicht war schmal und blass, das Haar kraus.
    Dorksteiger stellte ihn als Dr. Lhukas Scalsi vor und pries in ein paar genuschelten Worten seine herausragende Qualifikation. Demnach hatte der Mediker ein Verfahren entwickelt, Gedanken und Erinnerungsengramme auf technischem Weg zu entnehmen und auf ein anderes Gehirn oder eine Positronik zu übertragen – die SEMT-Apparatur.
    SEMT stand für Simultane Emotio- und Mnemo-Transmission und war im Prinzip eine Weiterentwicklung der SERT-Haube.
    Anders als bei der SERT-Haube brauchte es keinen ausgebildeten Emotionauten, um mit dem Gerät in Verbindung zu treten.
    »Wie geht es dir?« fragte Dorksteiger Leccore.
    »Gut«, sagte er kurz angebunden.
    Sie lächelte. »Doktor Lhukas Scalsi meint, das SEMT-Verfahren könnte dich ein wenig stressen.«
    Leccore nickte. »Möglich. Es bleibt aber dabei, dass außer uns«, er zeigte auf die Chefwissenschaftlerin und Cai Cheung, »niemand an dem Experiment teilnimmt.«
    Scalsi protestierte; Dorksteiger nahm den Protest zur Kenntnis, bat den Mediker aber, die SEMT-Apparatur einsatzbereit zu machen, dann den Raum zu verlassen.
    Scalsi fügte sich.
    Kurz danach waren die drei unter sich.
    Leccore sagte: »Vorweg muss ich erwähnen, dass ich ein wenig aus der Art geschlagen bin. Meine Fähigkeiten entsprechen nicht ganz denen meiner Artgenossen.« Er lächelte schwach. »Der Koda Aratier.«
    »Feinheiten können wir später einmal in deiner Biografie nachlesen«, sagte Dorksteiger kalt. »Also?«
    Leccore, durchaus erleichtert, dass Dorksteiger ihm seine Art nicht vorzuwerfen schien, fuhr fort: »Bevor ich in eine neue lebendige Form überwechseln kann, muss ich die Vorlage geistig abtasten. Ich muss eine Art inneres Bild von meinem Gegenüber gewinnen. Wir nennen solch ein inneres Bild ein Templat. «
    Leccore merkte, dass nicht nur Cheung ihm aufmerksam folgte, sondern auch Dorksteiger konzentriert zuhörte. Er fragte sich, ob Cheung mittlerweile Joschannan in Kenntnis gesetzt hatte über seine Eigenart. Rhodan war diskret gewesen. Konnte die Solare Premier sich in seinem Fall diese Diskretion leisten?
    Und Dorksteiger?
    Die Zeit würde es zeigen. Er sagte: »Jedes Templat umfasst auch die neuronale Struktur, die Tiefenstruktur des kopierten Gehirns.
    Das heißt: Wenn das Templat hinreichend genau ist und tief genug reicht, verfüge ich auch über eingeprägte, neuronal kodierte Gedächtnisinhalte, die mit denen meines Gegenübers deckungsgleich sind.«
    Er lächelte kurz. Und entsinne mich der Verse über Phlebas, den Phönizier.
    »Hinreichende Intensität vorausgesetzt, vermag ich sogar Verhaltensweisen zu übernehmen, wenn sie ausreichend eingefleischt sind. Und ansatzweise selbst das, was man Charakterzüge nennt.«
    Dorksteiger bemerkte: »Du willst sagen: Du imitierst dieses Gegenüber nicht nur, du wirst zu diesem Gegenüber.«
    Leccore nickte.
    Cheung leckte sich über die

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