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2725 - Preis der Gerechtigkeit

2725 - Preis der Gerechtigkeit

Titel: 2725 - Preis der Gerechtigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu spät. Er konnte nicht mehr entkommen. Schechter würde schneller sein. Gador-Athinas hatte mit dem Feuer gespielt, mehr noch, mit einer Bombe, die nun das ganze Kloster vernichten würde. Nun zahlte er den Preis. Nun war ...
    Der Eingang in das Zelt schob sich beiseite, geradezu bedächtig. So war das also. Der Tod kam langsam.
    Doch statt des Todes kam nur Schechter, mit einem Ausdruck des Bedauerns auf dem Gesicht und mit dem Ghyrd um den Oberkörper, der seine Arme band.
    »Es dauerte einen Moment, den Ghyrd anzulegen«, sagte der Tomopat. »Du kannst hereinkommen. Es ist alles in Ordnung.«
    Gador-Athinas' Finger zitterten. Alles in Ordnung? Schechter hatte soeben jemanden ermordet, und er nannte es in Ordnung?
    Doch im nächsten Augenblick sah der Tefroder etwas, das ihn einerseits unendlich erleichterte, andererseits in höchstem Maß verwirrte. In der Zeltklause lag keine Leiche, sondern der Kadaver eines Tieres. Es war eine Art Tefor-Hirsch, aber merklich kleiner. Ein Jungtier? Oder ...
    Warum stelle ich mir überhaupt diese Frage? Was spielt es für eine Rolle, welches Tier es ist?
    »Ich habe trainiert«, erklärte Schechter mit ruhiger Stimme. »Vigureis weiß Bescheid. Wenn ich das Attentat ausführen soll, müssen meine Arme geschmeidig sein. Präzise arbeiten. Sie sind schon viel zu lange gebunden. In meiner Zeit auf dem Gefängnisplaneten sowieso. Ich habe einige Tiere im Klosterschlachthaus erlegt, aber nun wollte ich präziser arbeiten. Keine Spuren hinterlassen in einem bewohnten Bereich. Um niemanden zu erschrecken, nahm ich das Tier hierher mit, ließ es frei und ...«
    »Und ich bin im genau falschen Moment gekommen.«
    »Im richtigen Moment, Patron«, widersprach der Tomopat.
    »Wie meinst du das?«
    »Du hast mich gestört – und ich habe nicht exakt genug reagiert. Ich habe mich ablenken lassen. Es gibt eine Spur. Eine Hinterlassenschaft.« Schechter deutete mit dem Fuß auf den kleinen Blutspritzer an der Zeltwand. »Das hätte nicht passieren dürfen. Kein Blut auf den Wänden und am Boden. Ich habe versagt.«
    »Wer hat dir die Aufgabe gestellt? Kelen-Setre?«
    Schechter gab den dumpfen, hohlen Laut von sich, der für ihn ein Lachen darstellte. »Ich war es, wer sonst? Keiner von euch würde einen Maßstab anlegen, der auch nur annähernd streng genug wäre. Außerdem weiß ich nach wie vor nicht, ob ich euer Angebot annehmen werde. Vetris ist ein reizvolles Ziel, das gebe ich zu, aber ich bin mir trotzdem unschlüssig. Ich trainiere vorsorglich. Nun lass mich das Tier in den Schlachthof bringen. Zwei Nonnen warten darauf, es auszunehmen und ausbluten zu lassen. Die ersten Teile sollen morgen bereits im Speisesaal serviert werden.«
    Plötzlich stieg es heiß in Gador-Athinas' Kehle auf, und er schaffte es gerade noch, sich umzudrehen, ehe er sich erbrach.
    »Was ist mit dir, Patron?«
    Der Tefroder wischte sich über den Mund. »Nichts, es ist ... nichts. Hör zu, es gibt einen Termin für das Attentat.« Er berichtete dem Tomopaten von der Zeremonie, in der Vetris den Zellaktivator anlegen würde.
    »Der zwölfte Oktober«, meinte Schechter nachdenklich. »Was wissen wir darüber? Wo wird die Zeremonie stattfinden? Wie ist sie gesichert? Welche ...«
    »Nichts«, unterbrach Gador-Athinas. »Wir wissen noch gar nichts. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Ganz egal, wo und wie – die Gläserne Insel muss neue und spezielle Sicherheitsvorkehrungen treffen. Vielleicht bessere als im Stern von Apsuma oder an jedem anderen Ort auf Tefor oder in Vetris' Flaggschiff. Aber sie werden ebenso improvisieren müssen, wenn es so weit ist. Die ganze Galaxis wird zuschauen, wenn du zuschlägst und den Tyrannen ermordest.«
    Schechter packte den Tierkadaver mit einem Bein, hob ihn hoch. »Ich werde bereit sein.«
     
    *
     
    Am nächsten Tag aß Gador-Athinas nichts außer einem übrig gebliebenen Teigfladen am frühen Vormittag; er hielt sich auch dem Speiseraum fern. Der Duft frisch gebratenen Fleisches kroch trotzdem bis in seine Klause. Er vertrieb den Geruch, indem er sich stattdessen an etwas anderes erinnerte: an das Aroma von Khaikas Haut, an die scharfe Würze ihres Schweißes, als sie am Abend zu ihm gekommen und erst nach Stunden wieder gegangen war.
    Gador-Athinas lag auf dem Bett und starrte die Decke an. Schlaf fand er nicht. Er fragte sich nur eins: Selbst wenn er bis zum zwölften Oktober dabeiblieb, selbst wenn alles gelang und Vetris starb ...
    ... was würde danach sein?

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