2725 - Preis der Gerechtigkeit
Riege der Unsterblichen aufgenommen, euer Lieblingsfeind, und er lässt euch gerne an seinem Erfolg teilhaben.« Der Geheimdienstchef winkte ab. »Es werden harmlose Blues sein. Solche, die wir zu hundert Prozent kontrollieren können.«
»Was ist mit den Arkoniden?«, fragte Maruc-Schenessar. »Werden sie auch eine Delegation schicken?«
»Schwer zu sagen«, meinte Shozdor. »Die Lage im Arkon-System ist unklar – oder wollen wir uns den neuen Gepflogenheiten anpassen und es Baag-System nennen? Viele Arkoniden verlassen es bereits, seit die Onryonen und dieser Richter Chuv mit seiner CHUVANC es erobert haben. Wir könnten versuchen, Vizeimperator Hozarius anzusprechen, aber ...«
»Er dürfte wohl kaum persönlich kommen«, sagte Vetris heiter. »Er wird mit seinen neuen Freunden vom Atopischen Tribunal beschäftigt sein. Und wo wir gerade davon sprechen – ich habe von einem der wichtigsten Gäste bei der Zeremonie noch nichts gehört. Der Tesqire Dhayqe wird anwesend sein. Darüber gibt es keine Diskussion. Er ist der geeignete Repräsentant für das Atopische Tribunal, das ich zu den Freunden des Tamaniums zähle. Ja, ich nenne Dhayqe gar meinen persönlichen Freund.«
Vetris dachte sogar darüber nach, sich den Zellaktivator von Dhayqe umhängen zu lassen. Dahinter steckte eine Symbolik, die ihm gefiel.
Er mochte Symbolik.
»Ich halte das für keine gute Idee«, warf Shozdor ein.
»Ihn meinen Freund zu nennen?«, spottete Vetris. »Man wird doch nicht eifersüchtig sein?«
»Nein«, meinte der Geheimdienstchef. »Man wird nicht. Aber der Tesqire ist undurchschaubar.«
»Ich wüsste nicht, dass er je ein Geheimnis aus seinen Absichten gemacht hat. Er wirbt für das Atopische Tribunal, und er hat damit mehr als nur recht. Er hat die Antwort für alle Probleme dieser Galaxis!« Vetris lehnte sich im Sessel zurück und genoss die dadurch stärkere Massage der Knetpunkte. »Oder ... Na ja, ein paar der Antworten halte auch ich bereit, das will ich nicht leugnen. Wie etwa die Antwort darauf, was mit möglichen Störern der Zeremonie zu geschehen hat.«
»Sie werden exekutiert«, stellte Shozdor fest.
»Sicher.«
»Die galaxisweite Öffentlichkeit wird von Mord sprechen«, gab Miris Gesver zu bedenken.
»Ich nenne es eine Gelegenheit«, widersprach Vetris. »Norec, Geschwisterschaften, Zirkel – wie immer sie heißen, sie sind so lästig. Wäre es nicht besonders effektvoll, den oder die Attentäter so spät wie möglich zu fassen? Wenn alle Welt und mehr zusehen?«
»Besonders effektvoll schon«, antwortete Shozdor, »aber möglicherweise auch besonders tödlich.«
*
»Den Zellaktivator«, wiederholte der Junker ruhig.
»Das ist die einzige Entlohnung, die ich bereit bin zu akzeptieren«, sagte Schechter. »Wenn ihr ihn mir nicht versprecht, müsst ihr euch einen anderen Attentäter suchen.«
»Wir haben darüber nachgedacht«, sagte der Junker. »Es gibt so einige, die wir vorschieben.«
»Vorschieben? Du sprichst von eingeplanten Opfern?«, fragte Gador-Athinas bedrückt.
»Eine Methode, derer sich Vetris gerne bedient«, antwortete Kelen-Setre gelassen. »Hat er nicht jüngst so den Polyport-Hof ITHAFOR-4 erobert – oder WOCAUD, wie er ihn nun nennt? Auch wenn offiziell die Dinge anders gelaufen sind, wir wissen es besser.«
»Und deshalb bedienen wir uns derselben Methoden?«, fragte Gador-Athinas. »Das ist nicht richtig.« Der letzte Satz klang nicht annähernd so überzeugend, wie er es eigentlich geplant hatte. Ihm war, während er redete, aufgefallen, was ihre Methoden waren – einen Auftragsmörder zu engagieren.
»Ich nenne es nicht Opfer«, meinte der Junker, »sondern Kollateralschäden. Wir haben diese Leute und Organisationen nicht extra ins Leben gerufen. Sie sind da – sie hätten ohnehin etwas getan, wären in ihr Verderben gelaufen. Ich sorge lediglich dafür, dass sie etwas besser koordiniert untergehen. Und dass sie unserem Mann Deckung geben. Du, Schechter, bist die einzig wahre Waffe gegen Vetris.«
»Und wer genau sind diese Bauernopfer?«, fragte Schechter.
»Du wirst alle Informationen bekommen. Diese Leute sitzen an den unterschiedlichsten Stellen. Putschbereite Offiziere, die sich die Gruppe Norec nennen. Einige religiöse Fanatiker an anderer Stelle oder auch politische Freunde des von uns gegangenen Ex-Tamrats ... Sie sind nichts als Mäuse, die die Katzen der Gläsernen Insel beschäftigt halten werden. Irrelevant für dich.«
»Vielleicht«, meinte
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