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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stehen.
    »Es wird gleich enden. Wie beim letzten Mal. Wir müssen den Onryonen vertrauen.«
    Jena hob eine Augenbraue. »Ach ja? Müssen wir das? Antonin, sieh dir dieses Chaos an!«
    Gemeinsam starrten sie hinaus. Im Lake Huckleberry schäumte das Wasser. Geysire spritzten in die Höhe.
    In Leza Vlyoth rasten die Gedanken. Er kannte die Tolocesten. Natürlich nicht gut – wer tat das schon? –, aber gut genug, um zu wissen, dass dies nicht ihr Werk war. Bonthonner Khelay hatte ihm gegenüber einen Test erwähnt, der positiv verlaufen war.
    Nein. Dieses Chaos ließ nur einen sinnvollen Schluss zu.
    »Das waren nicht die Onryonen. Es war der Widerstand.« Vlyoth musste sich zusammenreißen, die aufkommende Freude zu verbergen. »Es muss eine Sabotage der Züge sein.«
    Jenas Gesicht wurde bleich. »Aber ... sie stürzen uns in die Katastrophe!«
    Oh ja. Genau das taten sie. Am liebsten hätte Leza Vlyoth gelächelt. Der Widerstand war zu weit gegangen. Sicher bekamen die Tolocesten die Sabotage unter Kontrolle, doch der Widerstand hatte verloren. Durch die Straßen Luna Citys rasten Gravophänomene, die eins zu eins Pri Sipieras Anhänger zu verschulden hatten. Damit hatten die Attentäter jegliche Sympathie verspielt, die ihnen bisher von der Lunaren Bevölkerung entgegengebracht worden war. Wenn diese Bilder um den Mond gingen, war es mit dem Widerstand vorbei. Es würde ein Leichtes sein, die Mitglieder zu fangen, wenn die Lunarer erst redeten.
    Das freute Leza Vlyoth wie nichts in den letzten Tagen. Er hatte mit Pri Sipiera noch eine Rechnung offen. Zwar verlor er sich nicht im Zorn – er wusste, dass sein Versagen im Mare Nubium auch seine Schuld war –, doch er wollte den Widerstand besiegt sehen, so wie er besiegt worden war und vor Shekval Genneryc seine wahre Gestalt hatte zeigen müssen.
    Was für eine Schmach.
    Seine Finger berührten die Tasche der Hose, in der sich ein winziges Röhrchen mit Glasfrost befand.
    Jena Tirig sah ihn aus geweiteten Augen an. Sie erwartete wohl, dass er etwas erwiderte.
    »Sie haben es gut gemeint«, sagte Vlyoth. »Sicher wollten sie lediglich die Züge stoppen. Aber dieses Mal sind sie zu weit gegangen.«
    »Da draußen herrscht Panik! Antonin, du ... du musst mit der Bevölkerung reden!«
    Ein Mondstoß unterstrich ihre Worte. Er war schwach im Boden zu spüren. Die Kruste Lunas wölbte sich wie der Rücken eines zitternden Tiers.
    Vlyoth schüttelte den Kopf. »Nein. Im Moment haben sie andere Sorgen. Warten wir, bis die Lage sich beruhigt hat.«
    »Aber ...«
    »Kein Aber, Jena. Ich weiß, was ich tue.«
    Es krachte und donnerte, als auf der anderen Seite des Seeufers ein von Technogeflecht überzogener Wohnblock in sich zusammensackte. Staub wirbelte auf und hüllte die Trümmer in Schatten.
    In Jenas Augen glänzte es feucht. »Das ist der Untergang. Ich hatte immer Albträume, dass die Mondbeben die Städte zum Einsturz bringen. Nun geschieht es.«
    »Nein, Jena. Die Onryonen werden es verhindern. Genau wie zuvor.«
    Leza Vlyoth überwand sich und legte der Lunarerin die Hand auf die Schulter. Dabei fragte er sich mit wachsendem Unbehagen, was geschehen würde, falls er sich irrte.
     
     
    Im Synapsenpriorat
     
    Khelay erreichte die maschinelle Landschaft, hastete an meterhohen Würfeln vorbei und glitt mehrmals auf dem glatten Boden aus. Obwohl er zweimal erst im letzten Moment einem Sturz entging, rannte er weiter.
    Wenn er wenigstens einen Schwebeflitzer hätte!
    Er war erst einmal im Synapsenpriorat gewesen. Damals war ihm die Ebene, die über Tausende Meter reichte, wie ein Totenfeld aus Quadern erschienen, die sich in millionenfacher Gleichheit aneinanderreihten. Nun wünschte er sich diese erstarrte, eintönige Gleichheit zurück. Die Ewigkeit aus Maschinenkomplexen hatte sich in einen abwechslungsreichen Hindernisparcours der Extraklasse verwandelt.
    Khelay sprang über eine zischende Funkenschranke, die wie aus dem Nichts vor seinen Knöcheln aufgetaucht war.
    Keine zehn Meter entfernt jagten Überschlagsblitze über etwas, das wie eine riesige Kuppelhalle aussah. Überall in der gigantischen unterirdischen Landschaft blitzte es auf, leuchtete es – wie bei einem Gewitter. Überladungen tobten, und der Gestank nach Verschmortem löste in Khelay einen Würgereiz aus, den er mit Mühe unterdrückte.
    Außer Atem erreichte Khelay den Würfel, vor dem die Technikklause von Mit dem Gammablitz auf dem Boden lag. Er rief nach dem Tolocesten.
    Keine

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