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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Ortungsgerät nun zweckentfremden, umpolen und mit der Batterie verbinden, bekommen wir eine sehr einfache Energiekanone. Uns könnte sie vermutlich nichts anhaben, aber vielleicht gelingt es uns damit, das Wesen… na ja, quasi zu überladen. Es so mit Energie vollzupumpen, dass es selbst versteinert oder zumindest bewegungsunfähig wird.«
    Braxton beobachtete Ric, der verbissen versuchte, die entsprechenden Kabel anzuschließen. Dank der Handschuhe seines Raumanzugs keine allzu leichte Aufgabe.
    »Sie vergessen, dass die Stationsbesatzung mit Laserwaffen auf den Mann geschossen hat. Das hat auch nicht zu einer Überladung geführt.«
    »Da gibt es einen wesentlichen Unterschied. Laserstrahlen sind gebündeltes Licht, unsere Kanone dagegen wird hochfrequente Schallwellen verschießen, also kinetische Energie.« Beschwichtigend hob er die Arme. »Ich weiß, das ist keine Garantie. Aber eine andere Möglichkeit sehe ich im Augenblick auch nicht.«
    »Vielleicht hat die Gruppe um Calora Stanton auf ihrer Suche ja etwas gefunden«, sagte Soldat Larry.
    Braxton stutzte. »Warum haben die sich bisher noch nicht gemeldet? Stanton? Können Sie mich hören?« Er rief auch die Namen ihrer beiden Begleiter, erhielt aber keine Antwort.
    Hieß das etwa, dass auch sie der Erscheinung zum Opfer gefallen waren, so wie die Leute aus der Zentrale? Aber wäre das so geräuschlos abgelaufen? Ohne einen einzigen Hilferuf aus dem Helmfunk?
    Gerade, als Damon sich mit dem Gedanken vertraut machte, dass sie nur noch zu viert waren, knackte es aus den Lautsprechern. »Kommandant? Hören Sie mich?«
    Die Stimme von Calora Stanton!
    »Ja«, antwortete Braxton. »Wo sind Sie im Augenblick? Warum haben Sie sich nicht gemeldet?«
    »Wir halten uns beim SWSF-Generator auf. Im Innenbereich ist kein Funkempfang möglich.«
    Da der Mond über kein Magnetfeld verfügte, das die gefährliche Strahlung der Sonne abhielt, hatten die Marsianer nach ihrer Übernahme der Station die Module und die Kuppel mit einem Material verstärkt, das diese Funktion übernahm. Bei starken Sonnenwinden reichte das jedoch nicht aus. Deshalb hatten sie zusätzlich ein Modul mit einem Generator versehen, der es in ein magnetisches Sonnenwindschutzfeld - oder kurz: SWSF - hüllte und die Besatzung darin vor der Strahlung schützte.
    »Wir hoffen«, fuhr Calora Stanton fort, »dass wir darin sicher vor diesem Wesen sind oder den Generator sogar als Falle einsetzen können.«
    »Wie darf ich das verstehen?«, fragte Braxton.
    »Nun, wenn die Tachyonenstrahlung wirklich von diesem Ding stammt und es auf einer Art energetischem Level existiert, sodass es Wände durchdringen kann, vielleicht können wir es in das entsprechende Modul locken und den Generator einschalten. Das Schutzfeld lässt die Sonnenwindstrahlung nicht hinein. Womöglich lässt es auch dieses Tachyonenmonster nicht hinaus. Wir haben gerade einen Probelauf gemacht. Von der technischen Seite müsste alles funktionieren.«
    Braxton sah Ric und Damon an. In seinem Blick lag die Frage, ob dieser Plan Aussicht auf Erfolg hatte.
    Damon zuckte mit den Schultern. Eine Bewegung, die im Raumanzug allerdings beinahe unterging. Deshalb sagte er: »Einen Versuch ist es wert.«
    »Gut«, entschied Braxton. »Bleiben Sie beim SWSF-Modul. Wir kommen zu Ihnen.«
    ***
    Die drei Lebenden in diesem großen Raum waren voller Kraft. Mutter wird zufrieden sein.
    Mutter ! Ich muss zurück zu ihr, aber ich glaube nicht mehr daran, dass mich die Leute von dem Himmelsschiff mitnehmen werden. Sie haben Angst vor mir, und nach all dem, was ich ihren Kameraden angetan habe, werden sie mich niemals freiwillig zurück zur Erde bringen, selbst auf das Versprechen hin, dass ich sie am Leben lasse.
    Und doch: Ich muss zurück! Ich will nicht länger allein sein, nur getröstet von Margarita, die sich mir immer nur zeigt, aber stets wieder verschwindet, bevor ich sie in die Arme schließen kann.
    Könnte ich sie überhaupt in die Arme nehmen? Würde sie dann nicht auch versteinern? Läuft sie deshalb jedes Mal vor mir davon?
    Diese Erkenntnis trifft mich schwer. Ich werde niemals mit Margarita vereint sein können. Meine einzige Gesellschaft für jetzt und in alle Ewigkeit sind die Versteinerten. Deswegen habe ich sie im Eisenvogel versammelt und unterhalte mich mit ihnen. Doch sie antworten nicht. Sie starren mich mit steinernen Augen an, die Gesichter zu Fratzen des Entsetzens verzerrt.
    Wie groß war meine Hoffnung, dass die Besatzung des

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