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275 - Licht und Schatten

275 - Licht und Schatten

Titel: 275 - Licht und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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die Klippen hinunter ins Meer.
    Matt und Aruula stiegen vom Rücken des Izeekepirs. Dessen Körper verformte sich erneut, das Fell seines Tarnkörpers wich der Schuppenhaut, und bald stand Grao'sil'aana wieder in seiner Daa'murengestalt vor ihnen.
    »Wen von euch soll ich zuerst da runter bringen?« Er deutete über die Steilklippen zum gut vierzig Meter tiefer liegenden Strand.
    Matt Drax sah hinab und ihm wurde schwindlig. Doch er dachte nicht lange nach. »Mich zuerst.« Er hatte sich entschieden, dem Daa'muren zu vertrauen, also stand er zu diesem Entschluss - bis zum bitteren oder guten Ende.
    Er kletterte auf den Rücken Grao'sil'aanas und der Daa'mure stieg über die Felskante in die Steilwand hinein.
    Fasziniert beobachtete der Mann aus der Vergangenheit, wie sich Graos Finger und Hände in Tentakel verwandelten. Um jeden Felsvorsprung schlangen die silbrigen Auswüchse sich, in jede noch so kleine Spalte krochen sie, um Halt zu suchen.
    Keine zehn Minuten dauerte es, bis sie unten waren. Die letzten zwei Meter bis zum Strand sprang der Daa'mure. Matt rutschte von seinem Rücken, rollte sich ab und stand auf.
    Schon war Grao'sil'aana wieder auf dem Weg nach oben. So flink, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan, kletterte er die Steilwand zu Aruula hinauf und trug sie danach auf die gleiche Weise wie zuvor ihren Gefährten zum Strand herunter.
    Gemeinsam liefen sie in die Brandung. Das Wasser war nicht sehr kalt. Als sie bis zu den Hüften in den Wellen standen, tauchte Grao'sil'aana unter.
    Matt konnte knapp unterhalb der Wasseroberfläche den Umriss seines sich streckenden Körpers erkennen, während er sich erneut verwandelte. Das Wasser um ihn herum brodelte und schäumte. In neuer Gestalt tauchte der Daa'mure auf.
    Unwillkürlich wichen Matt und Aruula zurück, als plötzlich ein krokodilähnlicher Fisch vor ihnen in den Wogen schwamm. Er besaß ein riesiges Maul, aus dem lange Reißzähne ragten. Die Beine waren kurz, der lange Schwanz kräftig und mit Flossen versehen. Eine verhornte Dreiecksflosse ragte aus dem Rückenpanzer.
    »Ein Shargator«, flüsterte Aruula. Beinahe körperlich spürte Matt ihre kreatürliche Furcht vor dem unheimlichen Wesen. Er konnte sie verstehen.
    »Ein Daa'mure in der Gestalt eines Shargators«, sagte er so sachlich wie möglich. »Weiter nichts.« Er schwamm zu dem gepanzerten Krokodilhai und schwang sich hinter der Dreiecksflosse auf dessen Rücken. Jetzt überwand sich auch Aruula und kletterte hinter ihm auf das Ungeheuer. Sie schlang ihre Arme um Matt Drax und hielt sich an ihm fest.
    Der Shargator schwamm ins Meer hinaus, durchpflügte die Wellen und trug die beiden Menschen um die Landzunge herum zu der Bucht, in der die Schattenkaravelle lag. Es war später Nachmittag, als sie deren Segel entdeckten.
    ***
    Die Tür öffnete sich und Bahafaa schloss mit dem Leben ab.
    Doch kein unheimliches Schattenwesen streckte seinen Kopf in den kleinen Raum hinein, sondern die Kriegerin Arjeela. Verblüfft betrachtete sie die am Boden liegende Bahafaa.
    »Steh auf«, drängte sie. »Schnell. Wir steigen hinunter ins Tunnellabyrinth und versuchen die Höhle an der Nordküste zu erreichen. Komm mit!« Schon drehte Arjeela sich um und eilte davon. Ihre Schritte entfernten sich rasch.
    Bahafaa sprang auf, huschte durch die Tür und dann die Wendeltreppe hinunter hinter der anderen her. »Warte auf mich! So warte doch…!«
    Hermon hatte ihr eingeschärft, sich in der Wandnische verborgen zu halten, bis er zurückkehrte. Doch nun war er fort. Was sollte sie nur tun?
    »Woher… wusstest du… wo ich mich… versteckt hielt?«, keuchte sie hinter Arjeela her.
    Die drehte sich für einen kurzen Moment um, bedeutete ihr, leise zu sein, und zischte: »Hermon hat es uns gesagt. Wir sollten dich holen, bevor wir aufbrechen.«
    Eine Welle der Freude durchflutete Bahafaas Herz. Grao hatte sie also keineswegs im Stich gelassen. Sie konnte unbesorgt mit den anderen gehen, musste nicht auf seine Rückkehr warten. Doch was hatten er, Maddrax und Aruula vor? Sie wagte nicht, Arjeela diese Frage zustellen. Stumm lief sie hinter der Schwester her.
    Sie durchquerten eine Zimmerflucht, schlossen sich einer Handvoll anderer Frauen und Männern an, stiegen schließlich die breite Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Hier drängten sich viele Menschen vor der Tür in eine Fleischküche.
    Bahafaa drängte sich durch die Menge und berührte Arjeela am Arm. »Ich habe Hermon mit Maddrax und Aruula

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