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277 - Xij

277 - Xij

Titel: 277 - Xij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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noch da bist.
    Die Besorgtheit in Aruulas Stimme geht dir ans Herz. Sie ist gar nicht so hart, wie sie immer tut. Nun tätschelt sie deinen Oberarm und macht »Puh!«
    »Bin m-m-üde…« Die Erschöpfung sitzt in deinen Knochen. »Muss schla-a-afen…«
    Diesmal bist nicht gestorben. Wie schön. Doch selbst wenn…
    Wie oft hast du den Tod überlebt?
    ***
    Stunden vergingen.
    Den nötigen Strom für die Anlage zu erzeugen, war mit Hilfe des von einem Trilithiumkristall gespeisten Generators ein Kinderspiel gewesen, das anschließende Hochfahren der Laborrechner eine reine Formsache. Matthew Drax wühlte sich durch die Datenmengen, bis er die Baupläne des Radpanzers fand. Seither kannten sie auch den Namen des Gefährts: Er lautete ziemlich nüchtern »Prototyp XP-1«. Aruula, die lange gebraucht hatte, um das zu entziffern, beschloss, ihn einfach »Proto« zu nennen.
    Aus Protos Bauplänen hatte Matthew Drax erfahren, wie die Luke im Notfall auch ohne Code von außen zu öffnen war: Hinter dem letzten rechten Hinterrad gab es eine weitere Klappe, unter der sich zwei angebliche Messuhren befanden. Stellte man den ersten Zeiger manuell auf null und den zweiten auf einhundert Prozent und drückte dann auf beide Uhren, entriegelte sich die Heckluke. War man einmal im Panzer drin, konnte man den Eingangscode frei nach Schnauze ändern. Matt gab sein Geburtsdatum ein:01261980.(26. Januar 1980) Er war - außer Aruula - der einzige Mensch auf diesem Planeten, der es kannte.
    Da auch Protos Maschinen mit Trilithiumenergie liefen, war das Licht im Inneren des Fahrzeugs angegangen, als die Luke aufsprang. Sie hatten sich in den nach unbekannten Kunststoffen riechenden fensterlosen Kabinen umgesehen. Proto war groß genug, um ein Dutzend Menschen aufzunehmen. Sein Cockpit war mit zwei Pilotensitzen bestückt und erinnerte an das eines Flugzeugs. Frische Luft kam, wie in Passagierjets der Vergangenheit, aus Deckendüsen. Es gab eine Bordküche und vier Kojen, sowie eine Art futuristisches Motorrad im Heckbereich. Matt hätte es am liebsten sofort näher unter die Lupe genommen, aber dafür war später noch Zeit.
    Matt brachte Stunden damit zu, sich mit dem Bordrechner und den Schaltplänen vertraut zu machen. Prototyp XP-1 war ein Amphibienpanzer. Man brauchte nur Luft in die Ballasttanks zu pumpen, dann konnte er wie ein Boot übers Wasser gleiten. Wenn man die Tanks mit Wasser füllte, war es aber auch möglich, über den Grund von Gewässern zu rollen oder sich dort zu verbergen. Bei drei Personen Besatzung errechnete der Bordcomputer einen Luftvorrat von knapp zwanzig Stunden.
    Von seinen acht Rädern verfügten nur die beiden vordersten über einen Lenkeinschlag, und sie alle waren einzeln ansteuerbar, sodass er sich auch auf der Stelle drehen konnte. Für Wasserfahrten verfügte er über zwei Strahltriebwerke am Heck. Eine Tauchfahrt wie mit einem U-Boot war aber offenbar nicht möglich; Matt fand nur den Vermerk, dass man dies für den Prototyp XP-2 vorgesehen hatte.
    Monitore zeigen dem Steuermann, wohin er fuhr. Zudem war Proto mit einem ausfahrbaren Periskop versehen, in dem auch etliche Messinstrumente untergebracht waren. Sollten Kameras, Monitore, Periskop, Radar und Echolot ausfallen, konnte man die Panzerplatten vor den beiden Piloten nach unten absenken und sich durch eine Panzerglasscheibe orientieren. Auf dem Dach befand sich ein mit einer Laserkanone und einem Projektilwerfer bestückter ausfahrbarer Waffenturm.
    Das Material, aus dem der Prototyp bestand, war ein Kunststoff-Metall- Hybride, superverdichtet und extrem widerstandsfähig. Die Reifen bestanden aus dem schon bekannten Plastiflex und hatten die letzten fünfhundert Jahre unbeschadet überstanden.
    Matt schaute auf. Der neue Tag würde gleich anbrechen. Ihm wurde bewusst, wie müde er war. Duncayn von Loxlee und seine Halunken würden sich vermutlich schon fragen, wo ihre Gäste geblieben waren.
    Von ihm aus sollten sie ruhig denken, dass sie sich in der Nacht abgesetzt hatten. Die Tschörtsch von Chapel Hill war für Aruula und ihn ohnehin nur eine Durchgangsstation. Ihr Ziel war - nach einer Zwischenstation in Rulfans neuem Domizil, das quasi auf dem Weg lag - noch immer das Dorf Corkaich an der irischen Südküste. Es zu erreichen war wichtiger als die Einhaltung spießiger Konventionen wie Shakehands und Bon Voyage.
    Matt stand gähnend auf und verließ das Cockpit.
    Aruula saß in einer der beiden Schlafkabinen mit je zwei Etagenbetten auf

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