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278 - Der Gott der Mar'osianer

278 - Der Gott der Mar'osianer

Titel: 278 - Der Gott der Mar'osianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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nach Kräften, dennoch spürte Crow, wie er schwächer wurde. Hasserfüllt visualisierte er einen bodenlosen Abgrund, auf den er den anderen zudrängte. Der Abgrund, in dem er selbst qualvoll lange festgesessen hatte, nachdem der Feind seinen Körper grausam zerstört hatte. »Geh in die Dunkelheit! Ich übernehme!«
    Ein letzter Schuss. Der Koordinator sank nach hinten und stürzte in den finsteren Schlund. Er wurde in den hintersten Winkel von Crows Bewusstsein verbannt. Um ihn her baute Crow Mauern auf, die so stabil waren, dass selbst eine Warlynne sie nicht mit der Faust durchschlagen konnte.
    Er glaubte die gepeinigten Schreie des Feindes zu hören und zu fühlen, wie sein eigenes Herz - sein längst zerstörtes Herz - vor Freude leicht wurde wie eine Feder.
    Sieg! Ein grandioser Sieg! Der General lachte, Luftbläschen stiegen aus seinem neu geformten Mund, und aus seinem Hals kamen gurgelnde Laute. Er hatte es geschafft. Endlich war er frei.
    Er hielt inne, um festzustellen, ob er Luft zum Atmen brauchte, doch das war nicht der Fall. Er war noch immer jenes Hybridwesen, nur dass er nun sein vertrautes Gesicht hatte und der fremde Körper seinem Willen gehorchte.
    Zielstrebig schlug er den Weg zum Festland von Meeraka ein. Hykton interessierte ihn nicht mehr. Die Tentakel peitschten ihn vorwärts.
    Es ist an der Zeit, mich um die Dinge zu kümmern, die ich lange vernachlässigt habe. Er dachte an seine Fertigungsanlage für U-Men in den Appalachen. An sein größtes Machtpotenzial. Ihr wollte er einen Besuch abstatten.
    »Home sweet Home«, gurgelte er erregt. »Washington, ich komme.«
    ***
    E'fah sah dem Wesen nach und dachte an die Informationen, die sie erhalten hatte. Sie hatte recht gehabt: Sar'kir war böse. Abgrundtief böse sogar. Vielleicht war sie wirklich eine Vorhut Dry'tors und trachtete mit ihrer angeblich gemäßigten Mar'os-Lebensweise danach, neben Hykton einen gewaltigen Versorgungsposten entstehen zu lassen, den sie in einem Krieg bitter nötig haben würde.
    Es ist also wahr, Sar'kir will Hykton vernichten.
    Was sollte sie tun? Mit Gilam'esh reden? Vermutlich würde er ihr glauben und dennoch nichts tun. Sie kannte ihn inzwischen gut genug. Bestenfalls würde er eine Untersuchungskommission einberufen. Und versuchen, den Konflikt friedlich zu lösen.
    Friedlich! Pah! Wütend ballte sie die Flossenhand zur Faust und schlug ins Wasser. Als ob es da eine friedliche Lösung geben konnte. Schon früher waren ihr Gilam'eshs Lehren zuwider gewesen. Sie hatte Ägypten regiert und dem Land Wohlstand und Frieden gesichert - durch Krieg. Es waren kurze, harte Kriege. Sie waren existenziell gewesen. So wie einem Menschenmann die Eier fehlten, fehlte Gilam'esh die nötige Tantrondrüse, der Lage Herr zu werden. Er war nicht der Hydrit, der alles zerschlug, ohne Beweise zu haben. Er würde warten, bis es zu spät war.
    Und ich liebe ihn.
    Der Gedanke, ihn ansehen zu müssen, schmerzte. Er wollte sie nicht. Aber sie wollte das Beste für ihn und für seine Pläne. Sie waren beide Quan'rill und hatten mit etwas Glück noch eine lange Lebenszeit vor sich. Vielleicht würde der Tag kommen, an dem Gilam'esh erkannte, dass sie recht hatte und sein Lebensweg falsch war. Es würde der Tag sein, an dem er erkannte, dass er sie auch liebte, aber zu viel Furcht vor ihrer dunklen Seite gehabt hatte. Dabei war es diese Seite, die er zu seinem Schutz benötigte.
    Ein Plan nahm in ihrem Kopf Gestalt an. Er war radikal und einfach.
    Ich werde für ihn handeln. Ich werde tun, was getan werden muss.
    In der Ferne hörte E'fah einen Ruf. Gilam'esh Stimme. Er suchte nach ihr. Entschlossen drehte sie sich von dieser Stimme fort. Ihr Weg war ein anderer. So leise und schnell wie möglich stieß sie sich ab und schwamm tiefer in den Kelpwald hinein. Ihre Zeit in Hykton war vorüber.
    ***
    Hykton, Grotte der Läuterung
    Das schwache Leuchten einer Dar'ir-Kugel tauchte die Grotte der Läuterung in fahles Licht. Die Kugel mit den unzähligen Auswüchsen war über eine Verbindung an das Netz des Dar'ir-Kraftwerks angeschlossen und spendete neben der Helligkeit eine für Kranke wohltuende Wärme.
    Ein regloser Hydrit lag in der Mitte der Kammer auf der dorthin verschobenen bionetischen Heilliege. Um sie herum drängten sich dreizehn Quan'rill. Sie hielten einander an den Händen. Ihre Augen waren blicklos auf den Kranken in ihrer Mitte gerichtet. Sein Name war Ter'nis. Dank einer Heilalge bekam er nichts von den Vorgängen um sich

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