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278 - Der Gott der Mar'osianer

278 - Der Gott der Mar'osianer

Titel: 278 - Der Gott der Mar'osianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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schwiegen. Quart'ol wusste, dass er von E'fah sprach. Ob er sie doch liebte? Bereute er, E'fah nicht zu seiner Bindungspartnerin gemacht zu haben?
    Quart'ol suchte nach einem tröstenden Satz, aber alle Worte waren nur Phrasen, die nichts aussagten oder glatte Lügen waren. Die nächste Zeit würde mit Sicherheit schwierig werden.
    ***
    E'fah wartete vor der Thronhalle auf ihren großen Moment. Sie hatte sich die Belehrung der Mar'os-Jünger angehört und war erstaunt gewesen. Tatsächlich waren in Neu-Martok'shimre eine ganze Reihe von Regeln zu beachten, die unter den Mar'os-Kulturen der Meere für offenen Aufstand sorgen mussten. Es war den Hydriten der Stadt verboten, Gilam'esh-Hydriten zu fangen, zu foltern, zu verspeisen oder gar ihre Jungmütter zu vergewaltigen, wie es Martok'aros zu seinen Lebzeiten eindeutig befohlen hatte. Zumindest wenn man den überlieferten Kristallschriften Glauben schenken wollte.
    Des Weiteren war es hinzunehmen, wenn nicht alle Mar'osianer Fisch fraßen oder an Land gingen, um sich Fleisch zu braten. Es galt zwar nach wie vor das Recht des Stärkeren, doch der Schwache wurde von den Starken geschützt. Kein Hydrit innerhalb der Stadt musste um sein Leben bangen. Aufstiegsmöglichkeiten erhielten nur die Starken und es gab durchaus Chancen, sich im Namen Sar'kirs zu bewähren.
    War das alles nur Augenwischerei? Täuschte Sar'kir die friedlichen Hydriten, damit sie sich in Sicherheit wiegten? Sie würde es bald herausfinden. Der Augenblick der Wahrheit rückte näher.
    Ihr Plan war einfach und gerade deshalb genial. Sie würde vor Sar'kir auf die Knie sinken und sie berühren. Sobald der Körperkontakt hergestellt war, würde sie in den Körper der Mar'osianerin eindringen und ihn übernehmen.
    Obwohl Sar'kir kein Kind war, sondern eine ausgewachsenen Hydritin, war E'fah davon überzeugt, ihren Geist überwinden zu können. Sar'kir würde nicht mit dem Angriff rechnen. Sie war keine Quan'rill und vermutlich bislang niemals geistig angegriffen worden. Es würde einen Moment der Schwäche geben, den E'fah zu nutzen wusste. Dann war sie die Herrin der Meere. Dann hatte sie alles, wovon sie seit Langem träumte: einen wunderschönen Körper, Macht und Anerkennung - und vor allem die Gewissheit um die Pläne der Mar'os-Jünger. Nur so konnte sie herausfinden, ob Sar'kir tatsächlich die Ziehtochter von Dry'tor war und seine Rückkehr vorbereitete.
    Das Tor der Halle öffnete sich. Ein Hydrit mit gelbgrünem Scheitelkamm schwamm ihr entgegen. »Du darfst die Halle nun betreten. Der Gottkönig will dich sehen.«
    »Der Gottkönig?«, fragte E'fah verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Wieso besaßen die Mar'osianer plötzlich einen Gottkönig ?
    »Schwimm lieber schnell hinein, bevor er ungemütlich wird.«
    Der Wächter gab ihr einen leichten Stoß. Ehe E'fah sich versah, trieb sie bereits durch das Tor. Sie schwamm in die Halle, die von einem schwachen orangeroten Schein erhellt wurde. Das Licht wirkte befremdlich. Es stammte weder von einem bionetischen Leuchtkörper, noch war es eine Biolumineszenz. E'fah sah sich nach seiner Quelle um und entdeckte einen Steinbrocken, der auf einer Stele lag. Von diesem Stein ging das Leuchten aus, und vor ihm stand Sar'kir.
    Ohne zum Thron zu blicken, änderte E'fah ihre Richtung. Sie schwamm auf Sar'kir zu und packte deren Arm. Im nächsten Moment fuhr sie zusammen. Das war keine Hydritin, sondern…
    »… eine Statue?«, brachte sie verwirrt hervor. Die Steinfigur sah lebensecht aus. »Was…?« Erst jetzt, da sie sich in der Halle umsah, entdeckte sie außer vier Wächtern einen sonderbar hässlichen Hydriten, der auf einem Thron aus Muschelschalen und Schneckenhäusern hockte. Sein Körper wirkte irgendwie verwachsen, und er besaß statt eines Flossenkamms kurze aufragende Hornplatten. Eine Mutation? Oder…
    E'fah stockte der Atem. War es möglich, dass sie einen Hydree vor sich sah, einen Vorfahren der Hydriten?
    »Du weißt, dass es keine Statue ist«, klackte der Fremde. »Sie ist versteinert. Ich habe sie bestraft, weil sie mir nicht gehorchte.«
    E'fah fing sich. Gut. Sar'kir war tot. Dann musste sie eben ihren Nachfolger übernehmen. Sie schwamm näher an den Thron heran. »Wer bist du?«
    »Mein Name ist Quesra'nol. Ich bin der Gott des Steins.«
    E'fah musste sich zusammenreißen, um nicht klackernd zu lachen. Der Gott des Steins ! Sie beherrschte sich, weil sie spürte, dass der so genannte »Gott« gefährlich war. Sie nahm eine Präsenz

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