278 - Der Gott der Mar'osianer
militärischen Schlag vorbereiteten.
Sord'finns kamen in den Meeren nur selten vor. Auf dem Schelf wurden sie gezüchtet. Es gab eine große Kraftfeld-Koppel, in der die Tiere aufwuchsen. Viele waren noch nicht ausgewachsen. Sie tollten ausgelassen im Wasser herum und stießen ihre Schwerter aneinander. Eine Weile sah E'fah ihnen zu, dann löste sie sich von dem Anblick und schwamm zum Eingang. Vorsichtshalber hatte sie bereits eine der Tabletten eingenommen.
Sie erreichte das grünschwarze Tor und sah den Wachen offen entgegen. Sie waren zu zweit und trugen Schockstäbe an der Seite. Ihre Panzer waren schlicht und wehrhaft.
»Martok'aros zum Gruß«, klackerte der Wachhydrit mit dem schwarzblauen Flossenkamm, was E'fah sofort misstrauisch machte. Wie konnte ein Mar'os-Jünger so freundlich sein?
»Martok'aros mit euch«, erwiderte sie den Gruß. »Mein Name ist Tur'naz und ich möchte unter euch in der neuen Stadt leben. Gern biete ich meine Dienste für den Aufbau an.«
Der Hydrit zeigte seine spitzen Zähne. »Sei uns willkommen, Tur'naz. Ich bringe dich in das Anmeldegebäude, dort wirst du ausführlich informiert. In Neu-Martok'shimre ist einiges anders als in dir bekannten Mar'os-Kolonien. Solltest du nach der Belehrung noch immer deinen Körper und Geist in den Dienst von Neu-Martok'shimre und unter die Herrschaft Sar'kirs stellen wollen, kannst du in der Stadt bleiben.«
Der Hydrit schwamm voraus und erwartete, dass sie ihm folgte. E'fah zögerte. Er wandte sich im Wasser zu ihr um. »Hast du noch eine Frage, Tur'naz?«
»Ja. Ich wüsste gerne, ob ich die Möglichkeit erhalte, die große Sar'kir mit eigenen Augen zu sehen. Ich hörte viel über ihre Schönheit. Sie soll berauschend sein wie das Meer selbst.«
Der Flossenkamm des Hydriten spreizte sich stolz. »Du wirst Sar'kir sehen, denn wenn du bleibst, musst du ihr den Eid schwören und das wird schon bald geschehen.«
Zufrieden folgte E'fah dem Hydriten. Das war einfacher, als sie vermutet hatte. Schon bald konnte sie ihren Plan in die Tat umsetzen.
***
Quart'ol schwamm in die Audienzhalle, ohne sich voranzumelden. Er fand Gilam'esh, Kal'rag und Ner'je im Raum vor. Offenbar hatten die beiden Gäste den Propheten bereits über den Vorfall mit den Klonkörpern informiert.
Quart'ol schwamm auf den Sitz des Propheten zu. »Ich muss mit dir reden.«
Gilam'esh machte eine entschuldigende Geste in Richtung Kal'rag und Ner'je. »Würdet ihr bitte kurz im Vorraum warten?« Die beiden beugten die Häupter und zogen sich zurück. »Geht es um die Klonfabrik?«, fragte Gilam'esh, sobald sich das Muscheltor hinter den Städtebund-Mitgliedern geschlossen hatte.
»Ja.« Quart'ol nickte heftig, als wäre er ein Mensch. Wenn er aufgeregt war, fiel er instinktiv in Bewegungsabläufe zurück, die er in Maddrax' Körper gelernt hatte. Einige Hydriten begannen sie sogar schon nachzuahmen. »Ich frage mich, warum der angebliche Unfall ausgerechnet in der Nacht geschieht, als der Gilam'esh-Bund die Stadt verlässt. Merkwürdig auch, dass der Alarm versagt hat.«
»Du unterstellst ihnen, die Anlage manipuliert und die Körper gestohlen zu haben?«
»Wäre es nicht möglich?«
»Es gibt zwei gute Gründe, die dagegen sprechen. Erstens sind die Klonkörper noch da. Das kochende Wasser hat sie zwar unkenntlich gemacht, aber sie sind noch da. Zweitens hat der Gilam'esh-Bund die Stadt bereits verlassen, bevor es zu der Fehlfunktion kam. Eine der Wachen hat sie samt ihren Quallen passieren lassen. Die Fehlfunktion ist auf die Beschädigungen zurückzuführen, die das Tentakelwesen angerichtet hat. Ner'je hat mir gerade berichtet, dass wohl einige Anschlüsse bei den Reparaturarbeiten falsch zusammengesetzt wurden.«
Quart'ol war nicht überzeugt, aber er wollte nicht mit Gilam'esh streiten. Er kannte den Freund gut genug und hörte am entschiedenen Klang seiner Stimme, dass Gilam'esh dem Bund vertraute und von seinen Worten überzeugt war.
Warum misstraue eigentlich nur ich dem Bund? Einen Moment wurde Quart'ols Blick unfokussiert. Er sog das Wasser in die Kiemen. »Entschuldige, dass ich dich gestört habe.«
Gilam'esh richtete sich in seinem Sitz auf. »Du hast mich nicht gestört. Ich bin dankbar, dich an meiner Seite zu haben. Die nächste Zeit wird nicht einfach und ich brauche dich mehr denn je.«
»Ich tue, was in meiner Macht steht.«
»Ich weiß.« Gilam'eshs Augen wurden dunkel. »Ich hätte nicht geglaubt, dass es derart weh tut, Quart'ol.«
Sie
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