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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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hat. Haben Sie etwas dazu zu sagen?«
    Dan schüttelte den Kopf.
    »Sie wollen vielleicht gern wissen, was Carmichael tatsächlich geritten hat«, fuhr Resnick fort. »Soweit ich es rekonstruieren kann, hat er mit Margaret Williams harmlosen Unsinn geredet. Irgendwas über Brasilien und den Strand von Asbury Park in New Jersey. Aber einer Ihrer Kumpel hat ihr, wenige Minuten bevor Carmichael zu ihr kam, an den Hintern gegrapscht.«
    »Der Dicke«, sagte Maguire. »Der kleine Dicke im Jogginganzug.«
    »Sie wissen, von wem wir reden, oder?«, fragte Resnick. Er wartete geduldig darauf, dass Dan antwortete. Als er es nicht tat, fuhr Resnick fort: »Ms. Williams hat vermutlich gedacht, Carmichael sei derjenige gewesen, der ihr unter den Rock gegriffen hat. Das Ganze war einfach Pech. Haben Sie noch immer nichts zu sagen?«
    Dan schüttelte den Kopf und zuckte mit den Achseln.
    Resnick atmete einmal tief durch.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass Wilson die Nerven hätte, einfach ruhig dazusitzen. Er hatte darauf gewettet, dass sie ihn knacken würden, und fragte sich langsam, wie sehr er diesen Mann unterschätzte.
    »Die Sache ist die«, sagte Resnick. »Ich glaube nicht, dass Sie ein schlechter Kerl sind. Ich habe gesehen, wie Sie nach den Schüssen reagiert haben.«
    Maguire setzte hinzu: »Wir haben’s ja auf Video, Mann. Wir können es Ihnen mal zeigen, wenn Sie wollen.«
    Resnick wartete, bekam aber keine Reaktion. Er fuhr fort: »Auf mich wirken Sie in dem Moment, als Sie in die Lobby gelaufen kommen und die beiden Frauen sehen, vollkommen entsetzt. Ich vermute, Sie haben nie ernsthaft damit gerechnet, dass jemand verletzt wird. Sie dachten, Sie würden einen Gauner beklauen und es einem anderen ankreiden. Aber es sind eben doch Menschen zu Schaden gekommen. Und deswegen kann ich Sie nicht einfach davonkommen lassen.«
    Resnick zog zwei Fotos aus seiner Mappe und klatschte sie vor Dan auf den Tisch. Es waren beides Tatortfotos. Eines zeigte Margaret Williams tot in einer Blutlache liegen. Das andere Mary O’Donnell mit einem Bauchschuss, man konnte ihre Innereien deutlich erkennen. Dan sah die beiden Bilder an und schaute dann hoch zu Resnick.
    »Warum bringen wir es nicht hinter uns?«, sagte Resnick. »Danach werden Sie sich besser fühlen.«
    »Es gibt nichts, was wir hinter uns bringen könnten«, sagte Dan tonlos. »Erst versuchen Sie, jemanden mit einem gefälschten Videoband reinzulegen, und weil das nicht funktioniert, probieren Sie das hier.«
    Maguire zeigte ein breites Grinsen. »Kaum zu glauben, was der Kerl für Mumm in den Knochen hat«, sagte er zu Resnick.
    »Wenn Sie wollen, dann verhaften Sie mich doch«, schlug Dan vor. »Sie können nichts davon beweisen, weil nichts davon wirklich stattgefunden hat.«
    Maguire erhob sich und griff nach seinen Handschellen. »Was meinst du, sollen wir ihn einbuchten?«
    Dan streckte beide Hände aus, um sich die Handschellen anlegen zu lassen. »Ich sage kein weiteres Wort mehr ohne Anwalt.«
    Resnick stoppte seinen Partner. »Geben wir ihm eine Chance«, sagte er. »Sie haben nichts zu verbergen, oder?«
    »Gar nichts.«
    »Dann wird es Ihnen auch nichts ausmachen, wenn wir Ihr Haus durchsuchen?«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, sagte Dan.

29
    Shrini erreichte das Middlesex Diner kurz vor elf. Er fuhr einen Kreis auf dem Parkplatz, um nach Petrenko Ausschau zu halten, und als er zufrieden feststellte, dass der Russe ihm nicht auflauerte, parkte er und humpelte zum Eingang des Restaurants. Er hatte sich immer noch nicht an die Krücken gewöhnt. Es ging langsam, und als er den Eingang erreicht hatte, war er völlig fertig. Er wusste, dass das zum Teil am Adrenalin lag, das durch seine Adern jagte. Er riskierte gerade viel, aber wenn man im Leben Erfolg haben wollte, musste man eben etwas riskieren. Dan konnte sich ja feige verstecken, wenn er wollte, aber er würde das sicher nicht tun!
    Eine der Kellnerinnen führte ihn an einen Tisch und er bestellte Kaffee und ein Eiweißomelette. Er sah auf die Uhr. Es war sieben nach elf. Die Ziffern sieben und elf gefielen ihm. Das war ein gutes Zeichen. Der arrogante Pfau würde draufgehen, nicht er.
    Die Aufregung nahm ihn ganz schön mit. Er bekam sein Essen und nahm ein paar Bissen, aber andauernd streckte er den Hals und schaute zum Fenster hinaus. Er sah auf die Uhr. Elfachtundzwanzig. Er hatte Petrenko gesagt, was passieren würde, wenn er nicht pünktlich käme, und er hatte es ernst gemeint! Er

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