28 Minuten
Unterwäsche durchwühlt, alles, was mir gehört! Ich muss alle meine Sachen waschen.«
Sie hielt inne. Ihre Züge verkrampften sich, als würde sie gleich zu weinen anfangen. »Waren unsere Kinder zu Hause?«, fragte sie.
Dan schüttelte den Kopf.
»Und wenn sie es gewesen wären?«
»Waren sie aber nicht, okay? Jetzt hör mal, das ist bald vorbei.« Er versuchte, ihr in die Augen zu sehen, musste aber den Blick senken. »Sie tun das nur, weil ich an dem Sicherheitsprogramm mitgearbeitet habe.«
»Du musst mir die Wahrheit sagen«, sagte sie mit fast unhörbarer Stimme. »Sieh mich an.«
Er zwang sich, ihr in die Augen zu schauen.
»Hatten Gordon und du mit dem Banküberfall zu tun?«
»Das ist doch lächerlich. Wie kannst du mich so etwas überhaupt fragen?«
»Unseren Kindern zuliebe musst du mir die Wahrheit sagen. Dan, bitte, sag mir die Wahrheit!«
»Ich habe dir bereits die Wahrheit gesagt. Wie oft muss ich es denn noch tun? Großer Gott. Ich bin Programmierer, kein Krimineller. Das ist doch alles Wahnsinn.«
Sie bewegte den Mund, aber sie schluckte herunter, was sie hatte sagen wollen. Sie nickte ein wenig, sah dann weg und ging ins Haus.
»Wo sind sie jetzt?«, fragte sie.
Er deutete zur Kellertreppe. Wie bestellt drangen Geräusche von dort herauf. Sie tat ein paar Schritte in die Richtung und blieb stehen. Ihr Körper schien in sich zusammenzufallen. Sie sah so zerbrechlich und müde aus, dass sich Dan der Hals zuschnürte. Sie bewegte sich langsam wieder, fast so, als würde sie im Sumpf feststecken. Dan folgte ihr die Treppe hinunter.
Resnick nickte kurz, als er sie erblickte. Der andere Detective bemühte sich, etwas Unverfängliches zu sagen und wandte sich ab, als er sah, wie Carol ihn anschaute. Sie stand schweigend da, die Arme eng vor der Brust verschränkt. Dan stand neben ihr und sah zu.
Als sie mit dem Keller fertig waren, nahmen sie sich Dans Arbeitszimmer vor, dann die Garage, schließlich den Schuppen. Danach schritt Resnick den Garten ab und suchte nach möglichen Verstecken.
»Sind Sie jetzt zufrieden?«, fragte Dan.
»Nein, noch nicht«, sagte Resnick. »Haben Sie Lagerraum angemietet?«
Carols Reaktion verriet die Antwort. »Sag’s ruhig«, sagte Dan zu ihr. »Es macht nichts. Erzähl ihnen von unserem Lager.«
Sie biss sich auf die Unterlippe und sah Resnick an. »Vor zwei Jahren haben wir Lagerraum in Andover gemietet«, sagte sie.
»Warum?«
»Für ein paar Möbel. Damals haben wir überlegt, ein größeres Haus zu kaufen.«
»Und warum haben Sie das nicht getan?«
»Weil die Firma, in der ich gearbeitet habe, pleitegegangen ist«, sagte Dan. »Wir dachten, wir verdienen Millionen, haben wir aber nicht.«
Resnick starrte Dan an. »Ich möchte das Lager sehen.«
»Kein Problem, ich fahr Sie hin.«
Dan streckte den Arm aus, um Carols Hand zu drücken. Sie zog sie weg und wandte den Kopf ab, um ihn nicht ansehen zu müssen.
Maguire trat neben Dan. »Man kann es ihr nicht verübeln«, sagte er.
Als sie vor den Autos standen, schlug Resnick Dan vor, bei ihnen mitzufahren. »Falls wir etwas finden, muss Ihre Frau nicht dafür bezahlen, dass ihr Wagen zurückgebracht wird.«
»Wie reizend von Ihnen«, sagte Dan. »Aber ich glaube, dieses Risiko gehe ich ein.«
Dan stieg in seinen Wagen und wartete, bis Resnick mit seinem Buick zurückgesetzt hatte.
Ein blauer BMW glitt an Joel Kasners Haus vorbei. Er fuhr noch etwa hundertfünfzig Meter weiter, bevor er am Straßenrand hielt. Petrenko erhob sich vom Beifahrersitz, reckte sich, sah sich um und war zufrieden mit der Lage. Hier würde niemand die Schüsse hören. Trotzdem mussten sie schnell machen – zehn Minuten höchstens. Egal, wie abgelegen die Bude zu sein schien, er wollte nicht riskieren, dass ein Bulle aus der Gegend über sie stolperte, denn sonst müssten sie den Bullen auch noch umlegen, und er würde die Sache lieber so sauber wie möglich hinter sich bringen.
Er entnahm das Magazin seiner 9mm Beretta, überprüfte, ob es vollgeladen war, und schob es wieder zurück. Yuri stieg auf der Fahrerseite aus, zwei weitere Russen hinten. Yuri griff an ihnen vorbei und nahm eine Repetierbüchse vom Rücksitz. Die anderen beiden Russen hatten stupsnasige Subkompakt-Pistolen bei sich.
Yuri und einer der anderen holten Shrini aus dem Kofferraum und lösten seine Fesseln. Dann gaben sie ihm eine Minute, um sich die verkrampften Beine und Arme zu reiben, bevor sie ihn in die Vertikale zerrten.
»Du wirst genau
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