Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
Vom Netzwerk:
dieser Welt gibt's nix umsonst, das wisst ihr doch hoffentlich?«
    Teggar zog die Stirne kraus. »Was soll das heißen? Wir haben keine Reichtümer, mit denen wir euch bezahlen könnten…«
    »Wir wollen keine Schätze«, sagte Jenny schnell, bevor es zu Missverständnissen kam. »Aber wir könnten eure Arbeitskraft gebrauchen. Bei einem Bauprojekt.«
    »Ein Bauprojekt?«, echote Teggea.
    »Wir ham ein Schiff zu bauen«, sagte Pieroo, »und das ziemlich zügig. Kennt ihr euch mit sowas aus?«
    Nun strahlte Teggar übers ganze Gesicht. »Wir haben ein Schiff gebaut, um zur Grünen Insel zu kommen«, entgegnete er.
    »Groß genug für unsere Dorfgemeinschaft?«
    »Ihr wollte alle von hier weg?«, mischte sich Mecdoof ein. »Wieso das denn? Ist doch schön hier.«
    Jenny unterdrückte ein Grinsen. »Ihr könnt unser Dorf gern übernehmen, wenn wir mit dem Bau des Schiffes fertig sind«, versprach sie. »Uns liegt nichts mehr daran.« Sie wandte sich an den Chiiftan. »Also, wie ist es? Gilt die Abmachung? Eure Arbeitskraft und euer Knowhow gegen das Geheimnis der Freiheit?«
    Teggar wusste zwar nicht, was dieses »Noohau« war, das sie angeblich besitzen sollten, aber er ergriff ihre ausgestreckte Hand und schüttelte sie, um den Handel zu beschließen.
    ***
    Zwei Tage später
    Seite an Seite standen Jenny und Pieroo etwas abseits von Corkaich an den Klippen der irischen Steilküste und blickten hinab auf den Strand.
    Die Sonne war gerade untergegangen, der Abend schon weit fortgeschritten. Es war wieder ein heißer Sommertag gewesen. Zum Glück wehte von der See her immer ein leichter Wind, der den Schweiß auf der Haut trocknete und das Leben dadurch etwas angenehmer machte.
    »Teggars Leute sind nützlicher, als ich zunächst angenommen hatte«, sagte Jenny zu dem großen Barbaren an ihrer Seite. »Sie haben das Dorf während unserer… Abwesenheit auf Vordermann gebracht und für eine weitere Ernte gesorgt. Ohne sie hätten wir wohl arge Probleme mit der Grundversorgung bekommen.«
    Pieroo brummte und sog den Duft des salzigen Wassers ein. »Und se folgen dir wie Shiips, Unsterbliche !«, lachte er leise. »Mit so 'ner Menge Helfer wird's nicht lang dauern und wir können zurück nach Hause.«
    Sie gingen eine Weile an den Klippen entlang, bis sie zu einer kleinen Bucht nahe einem Wäldchen gelangten, in die ein natürlicher gewundener Pfad hinabführte.
    Dort unten wurden gerade die ersten Fackeln entzündet. Das restliche Licht der Sonne reichte nicht mehr aus, um die Leute bis Mitternacht weiterarbeiten zu lassen.
    »Sieht doch schon prima aus«, freute sich Pieroo. »Die spätere Form ist schon zu sehen. Wird zwar noch 'ne Weile dauern, bis alle Bretter zugeschnitten sind, aber…«
    Er stockte, als er sah, dass ihm Jenny gar nicht zuhörte, sondern mit zusammengekniffenen Lidern in den Abendhimmel starrte. »Was'n los?«, fragte er.
    »Siehst du das?« Jenny deutete hinaus aufs Meer. Inzwischen waren die ersten Sterne am klaren, dunkler werdenden Himmel zu sehen. Eine schmale Mondsichel schob sich über den Horizont; nur noch wenige Tage bis Neumond.
    Aber das war es nicht, was Jenny Jensen meinte. Sie deutete auf etwas, dass sich ihnen aus westlicher Richtung schnell näherte und eine helle Spur über das Firmament zog.
    Pieroo löste sich von seiner Gefährtin und trat ein paar Schritte vor, direkt an den Klippenrand. Er kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können, was da über den Himmel raste. Teile lösten sich davon ab und verbrannten beim Sturz durch die Atmosphäre.
    »Is das 'n Komet?«, mutmaßte der Barbar.
    Jenny fühlte sich zuerst auch an »Christopher-Floyd« erinnert, den Kometen, den sie damals mit ihren Stratosphärenjets observieren sollten und dessen Absturz ihr ganzes weiteres Leben durcheinandergewirbelt hatte. Aber es war glücklicherweise kein Komet und auch viel kleiner.
    »Nein, das kann nicht sein«, meinte Jenny. »Sieh dir doch die Form an. Länglich, nicht rund oder oval.« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn es nicht unmöglich wäre, würde ich sagen, es handelt sich um ein Raumschiff.«
    »Stürzt es ab?«, fragte Pieroo.
    » Wenn es ein Raumschiff wäre: ja«, entgegnete Jenny. »Aber niemand auf dieser postapokalyptischen Erde wäre fähig, eines zu bauen. Vielleicht sind es Reste der ISS oder ein großer Satellit, der sich noch so lange dort oben gehalten hat.«
    Was auch immer es war, es zog hell leuchtend in einigen Kilometern Höhe über sie hinweg. Auch die

Weitere Kostenlose Bücher