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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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täuschte. Und jetzt? Jetzt stand umringt von den Bewohnern Corkaichs vor der großen Gemeinschaftsscheune und hatte keine Ahnung, wie sie hierher gekommen und warum es plötzlich spätsommerlich heiß war. Und doch war ihr nicht so unwohl, wie sie es erwartet hatte. Kopfschmerzen, ja, aber nur leise pochend, im Hintergrund.
    Und Sorgen. Sorgen um Ann, ihre Tochter, die bis jetzt nicht aufzufinden war. Sie war nicht bei den anderen in der Scheune gewesen, und bei den Neuankömmlingen war sie offensichtlich auch nicht; es sei denn, sie wurde irgendwo von ihnen gefangen gehalten.
    Dennoch verspürte sie nicht das Bedürfnis, sofort alles stehen und liegen zu lassen und nach der Neunjährigen zu suchen. Seltsam, aber da gab es… Wichtigeres?
    Jetzt, nachdem die ehemals Versteinerten ihre erste Verwirrung überwunden hatten und wieder wussten, wer und wo sie waren, gab es eine erste Annäherung.
    Die Situation war nahezu grotesk: Auf einer Seite des Dorfplatzes hatten sich die Fremden hinter ihrem Anführer zusammengedrängt. Hier, auf der anderen Seite, standen die Bewohner von Corkaich. In der Mitte ein Totempfahl mit einem seltsamen Skelett, das einmal ein Menschenaffe mit Flügeln gewesen sein mochte.
    Pieroo umarmte Jenny von hinten und deutete mit dem Kinn auf die knapp zwei Dutzend Männer und Frauen. »Wo die wohl herkommen?«, knurrte er. »Wenn'se Ärger wollen, zieh'n se aber den Kürzeren. Wir sind mehr als die.«
    Jenny drückte ihren Hinterkopf gegen die Brust ihres starken, urwüchsigen Freundes, der Ann immer ein guter Vaterersatz gewesen war. Seltsam - auch jetzt berührt mich der Gedanke an sie kaum… »Warten wir ab, was sie uns zu sagen haben«, sagte sie laut. »Schau mal, der Anführer will anscheinend mit uns sprechen.«
    In der Tat schritten auf der anderen Seite jetzt vier Männer auf das Totem in der Mitte des Platzes zu. Einer von ihnen, ein jüngerer Kerl um die dreißig, bildete die Spitze. Sein Talar-ähnliches Gewand erkannte sie als eines, das einmal einem älteren, bereits verstorbenen Bewohner von Corkaich gehört hatte. Die drei anderen Männer hielten sich im Hintergrund, nur der Vorderste stellte sich demonstrativ neben das Totem und blickte mit verschränkten Armen zu den eigentlichen Dorfbewohnern herüber.
    »Gehen wir zu ihnen«, raunte Jenny Pieroo zu. »Ich sehe keine Waffen, das Risiko hält sich also in Grenzen.«
    Sie überquerten zu zweit den Platz, bis auch sie vor dem aufgehängten Skelett angekommen waren. Sekundenlang taxierten sich die beiden Gruppen mit abschätzenden Blicken, wobei Jenny in den Augen ihrer Gegenüber neben Misstrauen auch noch eine Spur Angst zu erkennen glaubte.
    Dann machte Jenny den Anfang: »Da ich vorhin auf meine Fragen keine Antworten bekommen habe, stelle ich sie noch einmal: Wer seid ihr, und was macht ihr hier in unserem Dorf?«
    Der Anführer der Gegenseite blickte kurz zu Boden, bevor er antwortete: »Wir sind die Kinder des Hüters.« Der Mann machte eine Ehrenbekundung in Richtung des Totems.
    Du bist ein Kind von dem da? , durchfuhr es Jenny, und Pieroo neben ihr lachte auf.
    »Hast du einen Namen?«, wollte der Hüne mit dem Vollbart wissen.
    »Ich bin Chiiftan Teggar und das ist mein Clan. Die hinter mir sind Mecloot, Ruuk und Mecdoof.«
    Der Dialekt, den der Mann sprach, kam Jenny bekannt vor. Ein besseres Indiz, woher die Männer stammten, war allerdings die Namensgebung. »Ihr seid aus Schottland?«
    »Wir stammen aus dem ›Verbotenen Land‹, das an Britana und Skothland grenzt, ja«, bestätigte Teggar. Er räusperte sich und fixierte Pieroo. »Seid ihr Menschen oder Dämonen?«
    »Kannste dir aussuchen!«, knurrte der ehemalige Barbarenhäuptling, aber Jenny stieß ihn von der Seite an und sagte:
    »Das hier ist unser Dorf. Wir sind die Bewohner von Corkaich.« Sie musterte noch einmal Teggars Gewand und bemerkte, dass auch andere aus dem Clan des Chiiftan Kleidung trugen, die ihnen nicht gehörte. »Scheint so, als würdet ihr das auch von euch behaupten.«
    »Ihr wart aus Stein!«, platzte es aus dem Mann heraus, den Teggar als Ruuk vorgestellt hatte. »Ihr wart tot und kalt! Wie könnt ihr jetzt so einfach wieder leben?«
    Jenny zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht«, gab sie ehrlich zu. »Ich habe keine Ahnung, was geschehen ist, nicht einmal, dass wir versteinert waren. Ich erinnere mich an die Situation, bevor ich in der Scheune wieder zu mir kam, aber an sonst nichts. Auch den anderen geht es so.«
    Teggar beäugte

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