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283 - Der Zorn der Königin

283 - Der Zorn der Königin

Titel: 283 - Der Zorn der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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des kopflosen Dwuud ist wuhelos im Osten. Ea kann east Fwieden finden, wenn wia ihm ein Floß schicken. Ein besondeaes Floß muss es sein. Ich und einige Auseawählte weaden es zu ihm bwingen.«
    ***
    Lyme Bay
    Lady Victoria Windsor starrte gebannt in das trübe Glas des Spiegels. Was sie sah, erschreckte und faszinierte sie gleichermaßen: Eine Fremde mit kurzen blonden Haaren, herben Gesichtszügen und großen smaragdgrünen Augen blickte ihr daraus entgegen. Diese Frau erinnerte Victoria nur noch entfernt an ihr einstiges Spiegelbild. Weichheit und Sinnlichkeit waren verschwunden. Ein bitterer Zug prägte den Mund mit den schön geschwungenen Lippen und ihr Blick wirkte feindselig und verschlossen.
    »Wie eine Königin sehen Sie in den Kleidern vielleicht nicht gerade aus, doch für die Reise erfüllen Meikels alte Sachen ihren Zweck.« Enna Hingers stand neben dem Spiegel und musterte Victoria nachdenklich. Sie hatte Kleidung aus einer Zeit herausgesucht, als ihr Gatte noch erheblich schlanker gewesen war. Sie selbst hatte - sie musste es zugeben - nur Übergrößen in den Schränken. Nur ihre Stiefel aus weichem Wakudaleder passten wie angegossen. »Allerdings wird es Zeit, dass Sie ein wenig mehr auf die Rippen bekommen. Der Gürtel hält ja kaum die Hose auf den dürren Hüften.« Mit einem vorwurfsvollen Blick zerrte sie an Victorias Hosenbund herum.
    »Das wird schon gehen.« Die Lady setzte ein freundliches Lächeln auf. Dann ergriff sie die Hand der kleinen runden Frau und blickte sie eindringlich an. »Bitte sag du zu mir und vergiss, dass ich eure Queen bin!« Sie zögerte kurz, dann fügte sie hinzu: »Eigentlich bin ich auch keine Königin mehr. Ich habe abgedankt, als das große Sterben über die Community Landán(neuzeitlicher Name für London) kam, und benutze seither nur noch den Namen Windsor.« Sie erinnerte sich noch gut daran; an die Zeit, als für eineinhalb Jahre alle Elektrik ausfiel und kein Immunserum mehr produziert werden konnte. Nur wenige Technos hatten damals den EMP überlebt, und sie war eine davon.
    Seltsam - die Erinnerung daran berührte sie kaum. Es war, als stamme sie aus einem früheren, fast vergessenen Leben.
    Enna nickte. »Aber natürlich, Kindchen, ganz wie du willst.« Sie wandte sich wieder dem Bett zu, auf dem Kleiderhaufen, Decken und Rucksäcke bereitlagen. »Meikel wird das Boot sicher bald startklar haben. Wir sollten uns also beeilen! Er mag es gar nicht, wenn er warten muss…«
    Während Enna über die Eigenarten ihres Mannes zu erzählen begann, kam Victoria an ihre Seite und half ihr beim Packen. Auch wenn sie ab und zu nickte und eine freundliche Bemerkung von sich gab, hörte sie dem Geplapper nur mit halben Ohr zu. Fast tat ihr die ahnungslose Frau ein wenig leid, wusste sie doch nicht, dass das Boot nie zum Einsatz kommen würde.
    Lady Victoria selbst hatte dafür gesorgt. Noch vor Sonnenaufgang war sie zum Steg hinunter gestiegen, hatte das Boot losgemacht und es im abseits gelegenen Schilfgebiet mit der Axt zertrümmert.
    Als das alte Paar sie gestern in der Stube ihrer Hütte überrascht hatte, wusste Victoria sofort, dass die beiden… so waren wie sie. Sie fand keine besseren Worte dafür. Es war wie ein Band, das sie unsichtbar miteinander verwob - sie und Hunderte anderer Menschen auf der Welt. Erklären konnte sie sich diese Gewissheit nicht. Sie sah die beiden Fischersleute und wusste es einfach. Ihr Zusammentreffen war kein Zufall!
    Trotzdem verschwieg sie zunächst ihre Absicht, zuerst nach London zu gehen. Und das war gut so: Ein Umweg über die große Bunkerstadt wäre für die Hingers nicht in Frage gekommen. Auch Victoria musste mühsam die Sehnsucht unterdrücken, sich gleich nach Osten zu wenden, dem fernen Ziel zu, das sie nicht benennen konnte. Aber ihre Rachegelüste waren stark genug, dem Drang zu widerstehen.
    Später am Abend hatten sie dann in Decken gehüllt gemeinsam am Tisch gesessen, und Meikel hatte aufgezeichnet, auf welcher Route er zum Ziel gelangen wollte. Mit dem maroden Boot unten am Steg wollte er durch den Kanal direkt in die Nordsee schippern.
    »Vorher legen wir in Sidemouth an und decken uns mit Proviant ein. Genug, dass es bis an die Nordküste von Doyzland reicht.« Die Augen des Fischers leuchteten. Er sah die Frauen an, als wolle er alle Ozeane dieser Welt bezwingen. »Ich will keine Sekunde mit einem unnötigen Halt verschwenden. Überlegt also gut, was wir brauchen werden.«
    In diesem Moment war Lady Victoria

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