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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Labor«, antwortete Xij. »Zentrifuge, Röntgengerät, Ultraschall, Mikroskope und diverser anderer Kram. Alles da, was das Medizinerherz begehrt.«
    Matt bemerkte den Seitenblick, den Aruula ihrer Begleiterin zuwarf, doch Xij schien er zu entgehen.
    Er schaltete die Taschenlampe aus und steckte sie ein. Auch hier lagen menschliche Knochen auf dem Boden - und ein Skelett auf einer Pritsche.
    Aruulas Frage war gerechtfertigt. Was mochte hier geschehen sein? Hier sah es ganz gewiss nicht nach einer Bunkerbesatzung aus, die an Altersschwäche gestorben war.
    Plötzlich gellte ein Schrei durch den Raum. Sie fuhren herum - und starrten auf Roos, die ihn ausgestoßen hatte. Sie wich vor einem Behälter mit grüner Flüssigkeit zurück und deutete darauf. »Da…! Das ist… eklig!«
    Matt besah sich den Tank näher und entdeckte sofort, was Roos so erschreckt hatte. Auch er schauderte. In dem Behälter, der ihn an ein Aquarium erinnerte und der vielleicht zu einem Fünftel mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt war, schwammen zwei Augen! Hauchdünne Gewebefäden wuchsen aus den Augäpfeln und durchzogen den Tank wie Wurzeln.
    Unwillkürlich musste Matt an einen Teil der Legende denken, die Ireen ihm erzählt hatte: Die Macht zu sehen!
    »Sind die echt?« Onrii reckte sich und öffnete den Deckel des Behälters.
    »Lass das!«, fuhr Aruula ihn an.
    Der Junge zuckte zusammen. Der Deckel entglitt ihm, fiel zu Boden und zersplitterte.
    Matt wollte ihn rügen, doch dann wurde ihm klar, dass sich der Besitzer kaum noch über den Schaden beschweren dürfte. Stattdessen wandte er sich seiner Gefährtin zu: »Was ist denn los?«
    »Merkt ihr es denn nicht?«
    »Was?«
    »Diese Augen! Sie beobachten uns!«
    ***
    Mit einer unwirschen Handbewegung brachte Sesstress, der oberste Dokben des Volkes , die aufgeregten Stimmen zum Schweigen.
    »Hört mir zu, meine Kinder«, beschwor er sie. »Unsere letzte Prüfung steht bevor. Wir dürfen nicht versagen!«
    »Aber die Sklaven des Monstrums haben das Tor zum Paradies geöffnet. Wir konnten es nicht verhindern. Der Gott wird uns zürnen. Und unseren Gefangenen haben sie wahrscheinlich auch gestohlen, sodass wir ihn nicht einmal mit einem Opfer besänftigen können.«
    Nach dem Angriff der tagsehenden Kreaturen auf ihren Tempel hatten sie sich in die unterirdischen Gänge zurückgezogen. Dort waren sie den Sklaven des Monstrums überlegen, auch wenn sie den Lichtwerfer des Mannes fürchteten. Aber sie waren in der Überzahl und hätten ihm die Waffe abgenommen.
    Doch die Angreifer schienen zu gerissen, um ihnen zu folgen. Also wanderte das Volk zu dem Ausgang, der in der Nähe des Tors zum Paradies lag. Sie waren erleichtert, als sie ihn unzerstört vorfanden.
    Zunächst wollten seine Kinder nicht, dass Sesstress die Abdeckung aus Ästen, Gras und Lehm entfernte. »Es ist noch Tag!« - »Die Schmerzen, die wir erleiden werden…« - »Lass uns bis zur Nacht warten.«
    Er hörte nicht auf sie. »Dies ist die letzte Prüfung, die der Gott hinter dem Tor uns auferlegt. Er wird auch dafür sorgen, dass wir sie bestehen können. Habt Vertrauen in ihn.«
    Natürlich fiel Licht durch das Tor, als er die Abdeckung öffnete. Es bereitete ihnen Qualen wie im Tempel, als der hellhaarige Sklave des Monstrums mit einem Donnerzauber die Fenster zerstört hatte. Doch dieses Mal hatten sie sich darauf vorbereiten können und liefen nicht in Panik davon.
    Sie stellten fest, dass Sesstress nicht gelogen hatte. Der Gott hinter dem Tor beschützte sein Volk . Er hatte den Himmel mit einer dicken Wolkenschicht bedeckt, sodass sie sich - wenn auch unter Schmerzen - hinauswagen konnten.
    Dann jedoch sahen sie das Schreckliche: Das Monstrum stand mit weit geöffnetem Maul am Abgang zum Paradies. Sesstress schickte Zozzlazz vor, um die Lage zu erkunden. Als er zurückkam, rasselte sein Atem vor Aufregung. Es vergingen einige Sekunden, bis er sich beruhigte.
    »Das Tor… es ist offen!« Ein freudiges Stimmengewirr brach los, dem Zozzlazz' nächster Satz Einhalt gebot. »Die Sklaven des Monstrums sind eingedrungen.«
    »Sakrileg!«, hatten manche von ihnen gezischt. Verzweiflung hatte sich bei den anderen breitgemacht. Die Angst, nein: die Gewissheit, nun niemals ins Paradies zurückkehren zu dürfen.
    Sesstress hob die Hände. »Wir brauchen kein Opfer mehr. Der Gott hinter dem Tor hat uns das Portal geöffnet. Glaubt ihr, die Sklaven des Monstrums hätten es geschafft einzudringen, wenn unser Schöpfer es ihnen

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