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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Bewusstlosigkeit erwacht war, versetzte der Aruula einen Schlag gegen die Brust. Sie taumelte zurück und prallte gegen die Tankwand, verlor auf dem glitschigen Untergrund den Halt und kippte rücklings über die Kante. Matt war zur Stelle, fing sie auf und ließ sie sanft zu Boden.
    »Danke«, brachte sie hervor.
    »Onrii«, schluchzte Roos. »Was ist mit dir?«
    Der Junge stand breitbeinig und mit ausgebreiteten Armen im Tank und schrie noch immer wie am Spieß. Aus der Platzwunde an der Stirn floss Blut zwischen den Brauen über die Nasenwurzel und tropfte in die Flüssigkeit. Die Lider hatte er weit aufgerissen, und nun sah Matt, wohin die fremden Augäpfel verschwunden waren.
    »O mein Gott!«
    Für einen Moment glotzten ihnen aus zwei Höhlen vier Augen entgegen, doch dann verdrängten die eingedrungenen die alten Gallertbälle ins Innere des Schädels. Onrii presste die Handflächen gegen die Schläfen und schrie, schrie, schrie.
    Sie mussten ihm helfen. Irgendwie. Aber niemand hatte eine Idee. So blieb ihnen nichts, als den Jungen fassungs- und hilflos anzustarren.
    Plötzlich rissen Onriis Schreie ab. Er ließ die Arme sinken und stand verloren im Tank. Mit seinen fremden Augen glotzte er auf sie herab. Sein Blick verfing sich an Roos. »Sophie?«
    Tränen rannen dem Mädchen über die Wangen. »Ich bin Roos. Erkennst du mich denn nicht?«
    »Lass mich doch endlich in Ruhe, Sophie! Du machst mit den anderen gemeinsame Sache, gib es zu!« Er sah zu Matt. »Und du! Ich dachte, ich könnte mich auf dich, Jim und Mathis verlassen. Verräterpack!«
    »Onrii…«, begann Matt. Dann stockte er. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    Der Junge kletterte über die Tankwandung und sprang vor ihnen auf die Fliesen. »Roos«, wimmerte er. »Bitte hilf mir.«
    Das Mädchen lief zu ihm und strich ihm über die Stirn. »Aber natürlich. Wir schaffen dich hier raus und dann -«
    »Hier raus?«, brauste er auf. »Das hättet ihr wohl gerne! Mich rauswerfen und selbst leben wie die Maden im Speck!« Speichel sprühte in feinen Tröpfchen von seinen Lippen. »Aber nicht mit mir. Ich habe euch einmal getötet und ich werde es wieder tun.«
    »Aruula?«, rief Matt. »Was ist mit ihm?«
    Die Barbarin schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Er ist verwirrt und hat Angst. Aber da ist noch etwas anderes. Wut. Und Wahnsinn.«
    Xij riss den Nadler hoch. »Du willst uns töten? Da musst du schon schneller sein!«
    Plötzlich toste ein Gewittersturm durch Matts Kopf. Rotglühende Schmerzen zuckten auf und ließen ihn wimmernd auf die Knie sinken. Etwas Feuchtes rann über seine Oberlippe. Er leckte sie ab und schmeckte Blut. Nur unterbewusst nahm er wahr, dass Xij den Nadler fallen ließ, bevor sie ihn abfeuern konnte. Sie sank ebenfalls zu Boden.
    Genauso schnell, wie der Schmerz gekommen war, verebbte er.
    »Das ist er, der uns das antut«, keuchte Aruula. »Er kämpft gegen sich an, aber er wird verlieren.«
    Sie stemmten sich auf die Beine. Onrii stand inzwischen am anderen Ende des Labors und schluchzte in seine Hände.
    »Wir müssen ihn ausschalten!« Matt wollte den Kombacter ziehen, da ließ der Junge die Hände sinken.
    »Ihr treulosen Hunde!«, schrie er. »Geht mir aus den Augen!«
    »Weg hier!«, brüllte Aruula.
    Sie hatte recht. Bereits Xijs Versuch, Onrii anzugreifen, hatte schmerzhafte Folgen nach sich gezogen. Jeder weitere mochte tödlich enden. Matt ließ den Kombacter stecken und hob die Arme. »Ruhig Blut, Onrii. Wir gehen!«
    Zu dritt zogen sie sich langsam zurück. Nur Roos blieb stehen. Auch sie war unter Onriis Attacke zusammengebrochen, doch inzwischen war sie wieder auf den Beinen und machte einen vorsichtigen Schritt in Richtung ihres Freundes. »Bitte lass mich dir helfen«, flehte sie. »Es wird alles in Ordnung kommen.«
    Onrii stand mit leicht geneigtem Kopf da und starrte ihr entgegen. Seine Lippen formten ein Wort, doch kein Laut drang hervor. Roos.
    »Bleib stehen«, warnte Matt, um einen ruhigen Tonfall bemüht.
    Die junge Frau hörte nicht auf ihn. Einen Schritt vor Onrii verharrte sie und streckte die Hand nach ihm aus. Er blinzelte zwei-, dreimal. »Roos?«
    »Ja, ich bin es. Bitte komm mit uns nach Hause. Wir bringen dich zu einem Heiler, der kann dir sicher helfen.«
    Er lachte auf. »Heiler? Xavier Cormand und seine Quacksalber? Niemals!« So schnell, dass Roos nicht mehr reagieren konnte, packte er sie am Hals und drückte zu. »Wie lange habe ich mir gewünscht, das zu tun!«
    Ein

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