286 - Der körperlose Herrscher
den Kombacter!
Quart'ol katapultierte sich nach vorn, E'fah entgegen. Mutter streckte das beschädigte Bein und schien sich zu fangen. Mer'ol schoss weiter mit dem primitiven Schockstab auf sie, doch das schien sie nicht einmal zu spüren.
Quart'ol erreichte E'fah und riss ihr den Kombacter aus der verkrampften Flossenhand. Hastig zielte er auf das Spinnenbein, das ihm am nächsten war. Er sah, dass der Kombacter auf der höchsten Einstellung stand. Töten und zerstören.
Mutter erkannte seine Absicht und zog das Bein im letzten Augenblick zurück. Der Schuss ging knapp vorbei, traf den Thron aus Muschelschalen und zertrümmerte ihn. Muschel- und Schneckenschalen wirbelten durch das Wasser.
Die Seespinne sprang vor. Quart'ol schoss erneut und hörte Mutters Wutschrei. Ein Volltreffer. Ein zweites Bein war hinüber. Aber Mutter war noch lange nicht besiegt. Sie spürte keinen Schmerz, und vier ihrer Beine waren noch intakt.
Die Spinne griff ihn an. Er wurde herumgerissen, klackerte schmerzerfüllt, als zwei der Beine heftig an ihm zerrten, als wollten sie ihn zerreißen. Sein Körper wirbelte durch die Throngrotte. Wie eine Spielzeugpuppe fühlte er sich, als er an die Decke der Höhle geschlagen wurde.
Das Wasser verschwamm dunkel vor seinen Augen, als Mutter ihn in ihrem rasenden Zorn erneut in die Höhe riss. Er sah die Stele unter sich. Mutter würde ihn auf das Steinpodest schleudern und ihm jeden Knochen im Leib brechen. Oder das Genick.
Die Stele raste auf ihn zu.
Quart'ol schrie.
Noch drei Harpunenlängen.
Noch zwei…
Da plötzlich ließ Mutter ihn los. Ihre Spinnenbeine zuckten unkontrolliert und Quart'ol krachte unsanft neben der Stele zu Boden. Zum Glück hielt der Brustpanzer das Gröbste ab. Nur seine Ellbogen schmerzten an den Dornen und begannen zu bluten. Noch immer benommen blickte er nach oben.
Über ihm führte die bionetische Spinne einen wilden, unkontrollierten Tanz auf. Sie zuckte in den Wellen, die sie selbst verursachte, bis sie schließlich in den Beinen einknickte und langsam gen Boden sank.
Oben auf dem kugelförmigen Körper der Spinne stand Quesra'nol. Er hatte einen bionetischen Verschluss angebracht, auf dem er nun thronte.
»Es ist vorbei«, ächzte er mühsam. » Mutter ist besiegt.«
Einen Augenblick herrschte Schweigen in der Höhle.
Gilam'esh schwamm langsam näher. Er blutete an der Stirn, ansonsten wirkte er unverletzt. Schwerfällig kraulte er auf E'fah zu, die zitternd im Wasser trieb. Beruhigend schloss er sie in die Arme. Quart'ol ahnte, dass er ihr mental Kraft gab.
E'fahs Augen wurden klarer.
»Ist sie… ist sie tot?«
»Nein.« Quesra'nol machte sich an dem Deckel zu schaffen und einen erschreckenden Augenblick fürchtete Quart'ol, er wolle ihn wieder lösen. Doch dann sah er, dass der urwüchsige Hydrit einen Einsatz löste und aus dem Körper heraushob, der so groß war wie sein eigener Kopf. Der Deckel hatte sich mit dem restlichen Material verschmolzen und schwarz verfärbt. Ein schwaches Glitzern ging von ihm aus.
Quesra'nol umschloss den bionetischen Kasten fest mit seinen Armen. »Das ist Mutters Grab. Wenn sie in dieser bionetischen Zelle bleibt, hat sie keine Macht über uns und kann auch keine Lebensenergie mehr aufnehmen. Sie wird innerhalb von wenigen Wochen entstofflichen und keine Gefahr mehr sein. Alles, was wir tun müssen, ist, den Kasten sicher zu verstecken. Niemand darf je erfahren, wo er sich befindet.«
Quart'ol schwamm auf Quesra'nol zu.
»Zuerst müssen wir unsere Leute befreien und aus der Stadt verschwinden.«
»Das wird einfach sein, wenn wir uns beeilen.« E'fahs Klacken war schwach, doch sie schien klar und orientiert. » Mutter hat auch die Wachen in ihrer Grotte beeinflusst. Ihr plötzlicher Verlust wird die Wächter verwirren und vorübergehend orientierungslos machen.«
»Dann lasst uns rasch aufbrechen.« Gilam'esh umschlang E'fah um die Hüften und half ihr. Obwohl sie nicht körperlich angegriffen worden war, schien es ihr schwerzufallen, sich zu bewegen.
»Wir könnten die Transportqualle nehmen«, schlug E'fah vor. »Sie wird zumindest für uns ausreichen, und sie hat eine Waffenfunktion. Im Notfall können wir damit die anderen Hydriten aus Hykton schützen.«
»Einverstanden.« Auch Quart'ol schwamm zum Tor.
Mer'ol zögerte. »Ich… möchte nicht fort.«
»Was?« Quart'ol drehte sich im Wasser zu ihm um und sah ihn aus großen Augen an. »Was meinst du?«
Mer'ol hob das Kinn. »Ich weiß, du hältst
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