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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie es in Ihrem Gehirn arbeitet«, sagte Hobbs.
    Sie lächelte mich an, und in diesem Moment fand ich sie gar nicht mehr so nervtötend. Im Grunde handelte es sich bei Tanja Hobbs um eine engagierte Journalistin, die ihren Job sehr ernst nahm. Dummerweise kam sie dieses Mal unseren Ermittlungen in die Quere, weshalb ich ihre Bestrebungen nicht ganz so unvoreingenommen sehen konnte.
    »Sie werden uns den Laptop überlassen müssen, Miss Hobbs«, sagte ich.
    Einen Moment lang musterte sie mich stumm. Dann machte sie einen Gegenvorschlag, den ich nach einem Seitenblick auf Phil akzeptierte.
    »Ich schicke Ihnen alle Dateien, die ich von Blakes Server gezogen habe, zu. Anonym natürlich, damit das FBI sie später als Beweismittel einbringen kann«, sagte Hobbs.
    Es war eine elegante Lösung, da Phil und ich ansonsten einige Probleme gehabt hätten. Damit diese Dateien ihren Platz in den Ermittlungen einnehmen konnten, mussten wir die Herkunft nachweisen. Wenn es sich aber um einen anonymen Hinweis handelte, durften wir die Dateien prüfen und gegebenenfalls auch verwenden.
    »Einverstanden. Sie halten aber nichts zurück, Miss Hobbs. Sollten wir später auf Informationen stoßen, die Ihnen vorlagen und uns nicht, dann dürfen Sie sich auf eine Menge Ärger einstellen«, sagte ich.
    Tanja Hobbs versicherte uns, dass sie nichts für sich behalten würde.
    »Dafür erhalte ich aber am Ende der Ermittlungen einen Exklusivbericht, Agent Cotton. Deal?«
    Es war durchaus üblich, dass wir vom FBI in dieser Form mit Medienvertretern zusammenarbeiteten. Daher konnte ich es Hobbs ohne Probleme versprechen.
    ***
    Bei der Frühbesprechung am nächsten Tag spürte ich sofort eine angespannte Atmosphäre zwischen Mr High und Shayne Green.
    »Die Spezialisten konnten alle Dateien öffnen. Die von dem Unbekannten zur Verfügung gestellten Informationen gewähren uns eine umfassende Übersicht zu den Aktivitäten und Mitgliedern des Bay Colony Trust «, sagte der Chef.
    Mein Blick begegnete dem von June, die mir gegenübersaß. Ich hob fragend die Augenbrauen, doch meine Kollegin schüttelte lediglich den Kopf. Sie spürte die Anspannung ebenfalls, konnte aber auch keinen Grund dafür finden.
    »Es muss zunächst geprüft werden, ob diese Informationen überhaupt Verwendung finden dürfen«, warf Green ein.
    Daher wehte also der Wind. Der Berater wollte die Informationen nicht für die Ermittlungen zulassen, während Mr High anderer Auffassung war. Ohne diese neuen Hinweise würden sich unsere Ermittlungen vermutlich erheblich verzögern.
    »Es ist doch nur gut für die Mitglieder des Trusts, wenn wir anhand dieser Erkenntnisse den Mördern auf die Spur kommen«, sagte ich.
    Allgemeines Nicken der Kollegen bestätigte meine Ansicht. Nur Shayne Green machte eine verdrießliche Miene.
    »Ganz so einfach ist es leider nicht, Agent Cotton. Sobald diese Informationen über den Trust im System eingestellt werden, sind sie quasi allgemein verfügbar. Dadurch würde die Arbeit des Trusts nahezu unmöglich gemacht werden«, widersprach er.
    Das klang mir zu melodramatisch. Es war ein Beraterzirkel, der einen Teil seines Einflusses vermutlich genau aus dieser Geheimniskrämerei bezog.
    »Unser einziges Ziel ist die Ergreifung des Mörders von Senator Gibbs und James Oyster. Die Informationen sind dafür von eminenter Bedeutung, und deswegen habe ich Washington um die Freigabe gebeten«, erwiderte Mr High.
    Es war wie ein Schachspiel, das zwei mächtige Männer ausfochten. Die Kollegen und ich waren lediglich Randfiguren oder interessierte Zuschauer. Wem unsere Sympathien galten, wusste Green mit Sicherheit genau. Es folgte ein scharfes Wortduell, das aber durch einen eingehenden Anruf aus dem Justizministerium unterbrochen wurde.
    »Es ist sehr bedauerlich, dass Sie es so sehen. Damit wird die Arbeit unserer Ermittler wesentlich komplizierter und die Gefährdung der anderen Mitglieder des Trusts bleibt extrem hoch«, sagte der Chef.
    Phil schüttelte verärgert den Kopf. Er erkannte genau wie jeder am Tisch, welche Konsequenzen dieses Gespräch für unsere Arbeit haben würde.
    »Die Dateien werden umgehend gelöscht. Es ist uns nicht erlaubt, Teile des Inhalts für unsere Ermittlungen zu verwenden«, sagte Mr High.
    Obwohl seine Stimme absolut neutral klang, spürte ich die Verärgerung in ihm brodeln. Shayne Green nahm es äußerlich gelassen auf, aber innerlich triumphierte der Berater höchstwahrscheinlich.
    »Dann machen wir uns besser wieder

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