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2884 - Im Netz der Spinne

2884 - Im Netz der Spinne

Titel: 2884 - Im Netz der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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Für den Mediziner ist ihre Flucht ebenfalls ein Rätsel. Sie muss panische Angst davor haben, noch einmal vom FBI befragt zu werden. Anders kann ich mir das nicht erklären. Der Doc sagte außerdem, dass die Frau mit ihrem Leben spielt. Falls nämlich ihre Lunge doch noch Schaden nimmt, kann sie im Handumdrehen an ihrem eigenen Blut ersticken.«
    »Würdest du dafür sorgen, dass die SRD in Luisa Rodriguez’ Krankenzimmer die Spuren sichert? Vielleicht finden die Spezialisten ja noch einen Hinweis. Ansonsten kannst du an die Federal Plaza zurückkehren.«
    »Wird gemacht, Jerry. Und wenn ich diese Luisa Rodriguez in die Finger bekomme, dann werde ich ihr gehörig den Marsch blasen.«
    Mit diesen Worten beendete Sarah Hunter das Gespräch. Phil hatte über den Telefonlautsprecher alles mitgehört. Dabei war sein Gesicht immer länger geworden.
    »Das gefällt mir nicht, Jerry. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Es scheint diese Spinne wirklich zu geben. Und sie tanzt uns auf der Nase herum.«
    »Ja, aber nicht mehr lange«, knurrte ich. »Wir sollten checken, ob Luisa Rodriguez telefoniert hat. Ich habe jedenfalls ein Telefon auf ihrem Zimmer gesehen.«
    Ich rief die Telefonzentrale des Bellevue an. Aber es stellte sich heraus, dass Luisa Rodriguez weder nach draußen telefoniert noch selbst Anrufe erhalten hatte. Und ein Handy war bei ihr nicht gefunden worden, als man sie ins Krankenhaus eingeliefert hatte.
    Jedenfalls veranlasste ich eine Großfahndung nach der Geflüchteten. Es war in ihrem eigenen Interesse, sich bald wieder in ärztliche Behandlung zu begeben. Da Luisa Rodriguez’ Zustand kritisch war, informierten wir auch alle Hospitäler und Arztpraxen in New York City per E-Mail. Sobald sie dort irgendwo auftauchte, sollte das FBI informiert werden.
    Phil und ich fuhren zu Eileen Bradshaw. Die Mutter von Lucy war blass. Doch als sie uns erblickte, flackerte Hoffnung in ihrem Blick auf.
    »Gibt es etwas Neues von meiner Tochter?«
    »Leider nein, Mistress Bradshaw. Aber wir benötigen Ihre Hilfe«, gab ich zurück. Die Arbeitgeberin von Luisa Rodriguez verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    »Warum sollte ich Ihnen helfen? Sie haben meinen Mann ins Gefängnis gebracht.«
    »Das hat er selbst getan, weil er beinahe einen Unbewaffneten erschossen hätte. Aber wir wollen mit Ihnen nicht über Ihren Mann sprechen, sondern über Luisa Rodriguez. – Können Sie sich vorstellen, wo sie sich aufhalten könnte?«
    Eileen Bradshaw blinzelte irritiert, nachdem ich ihr diese Frage gestellt hatte. Offenbar wusste sie noch nicht, dass ihre Kinderfrau auf der Flucht war.
    »Wo Luisa sich aufhält? Ich dachte, sie liegt schwer verletzt im Krankenhaus? Ich wollte sie schon besuchen, aber man sagte mir, dass sie noch auf der Intensivstation behandelt wird.«
    »Und genau von dort ist sie geflohen«, stellte ich fest. »Können Sie sich einen Grund dafür vorstellen? Wirkte Luisa in letzter Zeit verändert? Hat sie vielleicht von finanziellen Sorgen gesprochen? Wussten Sie, dass sie einen Cousin namens Jaime Beltran hat?«
    »Nein, Luisas Privatleben ging mich nichts an. – Hören Sie, was wird hier überhaupt gespielt, Agent Cotton? Was tun Sie, um meine Tochter zu finden?«
    »Es wäre möglich, dass Luisa Rodriguez irgendwie an der Entführung von Lucy beteiligt war, Mistress Bradshaw.«
    Die Mutter des gekidnappten Mädchens begann zu weinen.
    »Luisa? Das – kann ich mir nicht vorstellen. Aber wenn sie unschuldig ist, wieso flieht sie denn aus dem Krankenhaus? Sie ist keine illegale Emigrantin, ihre Papiere sind in Ordnung. Darauf haben mein Mann und ich geachtet, wir wollten keinen Ärger mit den Behörden. Wo ist nur meine kleine Lucy? Diese Ungewissheit macht mich noch verrückt, Agents!«
    Wir warteten, bis sich Eileen Bradshaw wieder einigermaßen beruhigt hatte. Dann fragte ich: »Können wir einen Blick in Luisas Zimmer werfen? Sie hat doch bei Ihnen im Haus gewohnt, oder?«
    »Ja, ich selbst bin ja auch berufstätig. Momentan kann ich allerdings nicht arbeiten, weil meine Nerven es nicht zulassen. Vielleicht hätte ich mich lieber selbst um meine Tochter kümmern sollen …«
    Ich fürchtete schon, dass die junge Mutter sich wieder in ihren Schmerz fallen lassen würde. Aber dann riss sie sich zusammen und führte Phil und mich zu einem Zimmer im hinteren Bereich des Bradshaw-Penthouse. Offenbar befand sich die Kammer von Luisa Rodriguez unmittelbar neben dem Kinderzimmer.
    ***
    Phil und ich zogen

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