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2884 - Im Netz der Spinne

2884 - Im Netz der Spinne

Titel: 2884 - Im Netz der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kollegen hier auf der Intensivstation postieren? Wir müssen damit rechnen, dass der Täter noch einmal zuschlägt.«
    Ich fand Phils Vorschlag ausgezeichnet und rief sofort Mr High an. Auch der Chef war einverstanden. Er schickte uns Sarah Hunter, um das Verbrechensopfer zu bewachen. Phil und ich warteten noch, bis unsere dunkelhaarige Kollegin erschien. Wir stellten Sarah Hunter dem Stationsarzt und dem Personal vor. Außerdem zeigten wir ihr, in welchem Krankenzimmer Luisa Rodriguez lag.
    Sarah klopfte auf ihre Pistole, die sie in einem Clipholster am Rockgürtel trug.
    »Ich werde schon dafür sorgen, dass kein böser Bube in die Nähe des Kindermädchens kommt.«
    Auf Sarah Hunter konnten wir uns hundertprozentig verlassen. Da wir den ganzen Tag lang kaum etwas gegessen hatten, stärkten Phil und ich uns erst mal mit einer Pizza im Mezzogiorno . Es war noch etwas Zeit bis zu meinem Treffen mit dem anonymen Anrufer.
    ***
    Wir fuhren rechtzeitig vor Mitternacht nach Brooklyn hinüber. Ich setzte Phil einen Block von dem angegebenen Treffpunkt entfernt ab. Mein Freund wollte sich zu Fuß der stillgelegten Wäscherei nähern und mich dort unauffällig im Auge behalten. Ich hielt am Straßenrand, bis Phil mich auf dem Handy anrief.
    »Du kannst jetzt kommen, Jerry. Ich habe mich gegenüber von der Wäscherei hinter ein paar Stapeln leerer Gemüsekisten verzogen. Hier ist eine finstere Ecke. Die Ganoven müssten schon eine Infrarot-Wärmebildkamera haben, um mich zu bemerken.«
    »Verstanden, ich bin schon unterwegs.«
    Natürlich achtete auch ich genau auf die Umgebung, während ich meinen roten Boliden durch die Flushing Avenue steuerte. Als die geschlossene Wäscherei in Sichtweite war, verlangsamte ich das Tempo noch. Weiter entfernt bemerkte ich einige alkoholisierte Gestalten, die aber nicht in meine Richtung wankten. Einen Steinwurf von der Wäscherei entfernt hatte ein Obdachloser am Eingang einer Seitengasse sein Nachtlager aufgeschlagen. Das war in diesem Teil von Brooklyn kein ungewöhnlicher Anblick.
    Ich parkte direkt vor dem heruntergekommenen Flachdach-Gebäude und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Es war drei Minuten vor Mitternacht. Ich wollte nicht im Jaguar warten, wo ich für eine überraschende Attacke angreifbarer war als draußen. Zwar rechnete ich im Gegensatz zu Phil nicht unbedingt mit einem Angriff, aber ich war trotzdem auf alles vorbereitet.
    Ich stieg aus und schloss die Fahrertür. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein koreanisches Gemüsegeschäft. Dort waren die besagten Holzkisten gestapelt, hinter denen sich mein Partner verbarg. So weit war also alles in Ordnung.
    Nur von meinem unbekannten Informanten fehlte jede Spur.
    Die Lichtverhältnisse waren auf diesem Abschnitt der Flushing Avenue nicht die besten. Die Straßenlaterne unmittelbar vor der Wäscherei funktionierte nicht. Hatte mich der Anrufer bewusst deshalb hierhergelotst? Meine Augen gewöhnten sich ein wenig an die Finsternis, aber die Sicht war nicht die beste. Phil hatte recht, es sah nach einer Falle aus. Aber davon ließ ich mich nicht beirren.
    Auf der Flushing Avenue rollte der Verkehr auch mitten in der Nacht. Viele Vergnügungssüchtige machten sich auf den Weg nach Manhattan. Aber kein Wagen rollte langsam genug, um mir im Vorbeifahren eine Kugel zu verpassen.
    Plötzlich hörte ich trotz des Verkehrslärms ein Geräusch in der Gasse links neben der Wäscherei. Ich zog meine Pistole, musste auf alles vorbereitet sein. Mit der linken Hand hielt ich meine Taschenlampe. Und dann betrat ich langsam den düsteren Durchgang, wobei ich auch auf die kleinste Bewegung achtete.
    »FBI. Ist hier jemand?«
    Meine eigenen Worte klangen zwischen den kahlen Häuserwänden seltsam fremd und verzerrt. Ich ließ den Lichtstrahl meiner Leuchte über das Mauerwerk wandern. Da bemerkte ich eine Gestalt, die sich hinter eine überquellende Mülltonne kauerte. Ich leuchtete in die Richtung. Zunächst sah ich nur eine Jeans und ein unförmiges Sweatshirt. Doch unter der Kapuze waren rotblonde Haare zu sehen. Mir stieg ein teures Damenparfüm in die Nase. Spätestens in diesem Moment wusste ich, dass ich es nicht mit einem Mann zu tun hatte. Und dann sah ich, wer die Person war. Schließlich hatte sie in den vergangenen Tagen oft genug meine Nerven strapaziert.
    »Kommen Sie sofort her, Miss O’Neill«, sagte ich scharf. »Ich habe Sie erkannt.«
    Die übertrieben ehrgeizige Jungreporterin federte aus ihrer

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