Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
zu.
    »Du hast deine Freunde bestohlen.«
    »Ja. Es tut mir leid. Ich dachte, es ist noch so viel von dem Glitzerzeug da …«
    »Du dachtest, wir würden nicht merken, dass was fehlt.«
    »Ja.«
    »Aber es ist uns aufgefallen.«
    »Bitte, Killer«, flehte Spongebob. Rotz floss ihm aus der Nase, Speichel rann ihm aus dem Mund. Er weinte wie ein kleines Kind, hatte grässliche Angst. »Bitte zünde mich nicht an. Ich bereue, was ich getan habe. Ich bereue es von ganzem Herzen und aus tiefster Seele. Ich werde so etwas ganz bestimmt nie wieder tun. Nie, nie wieder. Ich gebe dir mein Wort. Ich schwöre es bei allen Heiligen.«
    »Wo ist der Ring?«, wollte Killer mit rauer Stimme wissen.
    »Ich habe ihn Donna geschenkt.«
    »Du hast unseren Ring dieser Nutte geschenkt?«
    »Sie ist keine …«
    »Sie lässt sich von jedem vögeln, der dafür blecht«, schnappte Killer. »Wie sagt man zu so jemandem?« Er klemmte sich die Zigarette wieder zwischen die Lippen. »Hör zu«, sagte er entspannt, »du gehst zu deiner kleinen Hure und verlangst den Ring zurück. Wir wollen ihn wiederhaben. Ist das klar?«
    »Ka-kann ich nicht beim nächsten Mal auf meinen Anteil verzichten?«, stammelte Spongebob.
    Killer schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Entweder bringst du uns den Ring oder du gehst in Flammen auf.«
    ***
    Das Telefon läutete. Ich meldete mich. Am anderen Ende war Liang Tseng, der Sohn des ermordeten Ehepaars. Er hatte erfahren, dass wir in diesem Fall ermittelten, und wollte mit uns reden.
    »Okay, Mister Tseng«, sagte ich. »Wann können Sie hier sein?«
    »In zwanzig Minuten«, antwortete der Chinese. Das schaffte er nicht ganz. Er trat erst nach dreißig Minuten durch die Tür, erzählte von einem Megastau, der ihn aufgehalten und zu einem großen Umweg gezwungen hatte.
    »Kein Problem, Mister Tseng«, sagte ich freundlich, stand auf und reichte ihm die Hand. »Ich bin Special Agent Jerry Cotton.« Ich zeigte auf Phil. »Das ist mein Kollege Phil Decker.« Nun wies ich auf den Besucherstuhl und sagte: »Bitte nehmen Sie Platz.«
    Er setzte sich und wir sprachen ihm unser Beileid aus. Er nahm es ernst nickend entgegen. Liang Tseng war ein schlanker, drahtiger Chinese, mittelgroß mit dichtem, schwarzem Haar. Als der Name Hank Hogan fiel, nannte ihn Liang Tseng einen guten Freund der Familie.
    Das Gespräch verlief zunächst in angenehmen, friedlichen Bahnen, doch dann schien der Chinese irgendetwas in die falsche Kehle bekommen zu haben, und von da an baute sich zwischen ihm und uns eine spürbare Spannung auf. Vielleicht bereute er schon, ins Field Office gekommen zu sein.
    »Wie weit sind Sie mit Ihren Ermittlungen?«, wollte er leicht unterkühlt wissen.
    Phil hob die Schultern. »Wir stehen noch am Anfang, können jeden wertvollen Hinweis gebrauchen. Wenn Sie also einen für uns hätten …«
    »Ich weiß mit Sicherheit weniger als Sie«, erklärte Liang Tseng.
    »Wie kamen Sie mit Ihren Eltern klar, Mister Tseng?«, erkundigte sich Phil.
    Liang Tsengs Lippen wurden dünn wie zwei Bleistiftstriche. »Wissen Sie das nicht?«, fragte er spröde. »Hat Ihnen Hank nicht erzählt, dass ich mit meinen Eltern sehr oft nicht einer Meinung war?«
    »Doch, das hat er.«
    »Warum fragen Sie mich dann, wie ich mit meinen Eltern klarkam?«
    Phil ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Hank sagte, Sie hätten die Restaurantkette gerne komplett umgekrempelt.«
    »Das will ich noch immer«, sagte Liang Tseng. »Man muss mit der Zeit gehen, sonst muss man mit der Zeit gehen . Aber das wollten meine Eltern, vor allem mein Vater, nicht einsehen.«
    Mir kam in den Sinn, wie Hank Hogan Liang Tseng beschrieben hatte. »Ein Spinner. Ein Fantast ohne jeden Realitätsbezug. Er hat zu viele unausgegorene Pläne. Nahezu jede Woche einen neuen.« Das waren Hanks Worte gewesen.
    »Nun kann Sie niemand mehr davon abhalten, Ihre Pläne zu verwirklichen«, sagte mein Partner.
    »Was soll das heißen?«, brauste Liang Tseng sogleich auf. »Was wollen Sie damit sagen, Agent Decker?«
    Phil hob abwehrend die Hände. »Nur, dass Sie nun, nach dem Tod Ihrer Eltern, schalten und walten können, wie Sie es für richtig halten.«
    Es zuckte heftig in Liang Tsengs Gesicht. »Warum sagen Sie nicht, was Sie denken?«
    »Was denke ich Ihrer Meinung nach denn?«, fragte Phil gelassen zurück.
    »Glauben Sie, ich weiß nicht, was Sie von mir halten?«, ereiferte sich der Chinese. »Der Mann hat viele Flausen im Kopf. Er kann sich gegen seinen Vater nicht

Weitere Kostenlose Bücher