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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unmenschlichkeit und Hartherzigkeit geleistet haben, setzt allem die Krone auf.«
    Hat sich deshalb einer von ihnen hinterher übergeben?, fragte ich mich. War das Ganze für ihn ein wenig zu heftig? Blieb er nur deshalb bei der Stange, weil er nicht den Mut aufbrachte auszusteigen?
    Pinter breitete die Tatortfotos auf dem Tisch aus. Die rußige Schwärze, die auf allen Bildern vorherrschte, bereitete mir Unbehagen.
    »Diese Barbaren haben das Ehepaar Tseng bei lebendigem Leib verbrannt«, sagte David Pinter mit belegter Stimme. »Stellen Sie sich diese Rohheit vor. Sie haben die Frau und den Mann gefesselt und mit Schnaps übergossen, damit sie besser brennen. Der Alkohol wirkte dabei als Brandbeschleuniger. Damit die Opfer nicht schreien konnten, haben sie ihnen den Mund zugeklebt.«
    Phil räusperte sich. »Wie lange haben sie gelitten?«
    »Schwer zu sagen«, lautete Pinters Antwort. »Das wird Ihnen der Gerichtsmediziner sagen. Auf jeden Fall viel zu lange.«
    Pinter reichte seine Unterlagen an uns weiter. Gleichzeitig versuchte er den Tathergang verbal zu rekonstruieren.
    »Sie betreten das Haus, schüchtern die Frau und den Mann ein, fragen nach Schmuck und Geld, verlangen den Safecode, plündern den Tresor und nehmen mit, was sich zu Geld machen lässt. Vermutlich ließen sie Katara und Zuko Tseng zunächst in dem Glauben, ihnen würde nichts geschehen, wenn sie keinen Ärger machten, doch dann, als sie alles hatten, was sie wollten, fällten sie über ihre bedauernswerten Opfer das Todesurteil.«
    »Jerry, Phil«, sagte Mr High mit finsterer Miene. »Wir müssen diese grausamen Mörder schnellstens zur Rechenschaft ziehen.«
    Nichts war für uns klarer als das. Wir nickten grimmig. Der Assistant Director erwähnte das Erbrochene, das man auf dem Grundstück entdeckt hatte. Man war bereits dabei, die DNA zu ermitteln.
    »Sie bekommen das Ergebnis umgehend«, versprach unser Chef.
    Als wir uns von David Pinter verabschiedeten, brummte er: »Ich weiß, ich sollte so etwas nicht sagen, aber ich wünschte, es ginge dieser Satansbrut schon sehr bald genauso wie ihren armen Opfern.«
    ***
    Munster und Hurricane waren schon da, als Spongebob eintraf. Sie lagen im Gras. Killer und Devil fehlten noch. Spongebob setzte sich zu den Komplizen. Sie waren sehr schweigsam. Vor allem Munster.
    Eichhörnchen hüpften über die Wiese. Spongebob sah ihnen nach. Killer und Devil trafen ein. Munster stand auf. Spongebob erhob sich ebenfalls. Hurricane blieb noch kurz liegen. Dann kam auch er auf die Beine. Spongebob fühlte sich zum ersten Mal unbehaglich im Kreis seiner Freunde.
    An wem liegt das?, fragte er sich unsicher. An ihnen? An mir? Wieso sind sie so auffallend schweigsam? Hängt es mit unserem Überfall auf die Chinesen zusammen? Haben sie inzwischen eingesehen, dass es nicht nötig gewesen wäre, die Schlitzaugen anzuzünden?
    Das erbeutete Bargeld hatten sie gleich gestern aufgeteilt. Für das, was sie sonst noch hatten mitgehen lassen, musste Killer erst einen Käufer finden. Er spielte zumeist geschickt mehrere Hehler gegeneinander aus, und der Meistbietende bekam dann den Zuschlag. Killer war, obwohl noch nicht einmal 21, ein ziemlich gerissener Hund und ein harter Verhandlungspartner. Den konnte man nicht über den Tisch ziehen.
    »Ärger? Probleme? Schwierigkeiten?«, erkundigte sich Spongebob. »Etwas, wovon ich noch nichts weiß?« Seine Augen machten die Runde. Wer würde antworten?
    Killer steckte sich langsam und bedächtig eine Zigarette an. Er inhalierte tief und ließ den Rauch aus Mund und Nase sickern. »Ärger«, sagte er nach einer Weile. »Ja.« Er nickte. »Es gibt Ärger, Spongebob. Bedauerlicherweise.« Killer zog wieder an seinem Glimmstängel. »Wir sind ein Team, richtig?«
    »Klar sind wir das«, bestätigte Spongebob.
    »Freunde. Kumpels. Komplizen. Einer für alle. Alle für einen.«
    Was soll der Musketier-Scheiß?, ging es Spongebob durch den Kopf.
    »Wir sind füreinander da, sind eine eingeschworene Bruderschaft, die nichts und niemand trennen kann«, fuhr Killer beinahe feierlich fort. Die anderen standen nur da und sagten nichts. Aber ihre Mienen verrieten, dass sie mit seinen Worten einverstanden waren.
    »Wir werden in naher Zukunft zu viel Geld kommen«, sagte Killer. »Mit einem Job, den nur harte Männer erledigen können. Männer, die ehrlich miteinander umgehen, die sich gegenseitig voll vertrauen und sich aufeinander absolut verlassen können müssen.«
    Worauf will er hinaus?,

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