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2889 - Schüsse aus dem Nichts

2889 - Schüsse aus dem Nichts

Titel: 2889 - Schüsse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aber er zeigte keine Gefühlsregung. Entweder kannte er die Ermordete wirklich nicht oder er hatte seine Gefühle gut im Griff.
    »Ich kenne die Puppe nicht, habe sie noch nie gesehen. Und was habe ich damit zu tun, dass sie abgeknallt wurde?«
    Ich erklärte es ihm. Aber der Boxer zuckte teilnahmslos mit seinen breiten Schultern.
    »So, der Irre hat also auch auf die Frau geballert? Da habe ich wohl einfach Glück gehabt, dass seine Kugeln mich verfehlt haben.«
    »Und was ist mit MC Dooley, der sich in Begleitung von Kea Swanson befand? Der Rapper wurde ebenfalls nicht angeschossen. Kennen Sie den Mann eigentlich?«
    Jerome Feathers grinste. »Ich besitze eine oder zwei CDs von MC Dooley. Sein Sound gefällt mir. Aber persönlich bin ich ihm nie über den Weg gelaufen.«
    Ob der Boxer die Wahrheit sagte? Irgendetwas gefiel mir an dem Mann nicht. Aber als G-man muss ich mich auf harte Fakten verlassen, da dürfen unwägbare Stimmungen keine Rolle spielen.
    »Haben Sie eigentlich Drohungen bekommen, Mister Feathers?«, fragte Phil. »Sie gelten als erfolgreicher Newcomer. Und im Boxgeschäft wird mit harten Bandagen gekämpft, das ist bekannt. Haben Sie einen Verdacht, wer hinter den Schüssen auf Sie stecken könnte?«
    Feathers machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Pah, dieser Verrückte hat mich doch noch nicht einmal getroffen. Und auch Ann hat nichts abbekommen, obwohl sie sich gewaltig erschrocken hat.«
    »Ihre Freundin Ann Swift wollte sich wegen ihrer angegriffenen Nerven nach den Schüssen ins Newark University Hospital begeben«, sagte unsere Kollegin Rose Kerman. »Wissen Sie, ob sie sich noch dort befindet?«
    »Keine Ahnung, ich muss mich auf mein Training konzentrieren. Ich habe in drei Tagen einen wichtigen Kampf. Außerdem kenne ich Ann gar nicht so gut. Sie ist im Grunde mehr eine Art Groupie, nicht unbedingt meine feste Freundin.«
    »Wirklich?«, hakte Mike Fitzgerald nach. »Bei Ihrer ersten Vernehmung haben Sie noch ausgesagt, Sie wären mit Ann Swift seit einem halben Jahr zusammen.«
    »Ja, da war die Kleine ja auch in Hörweite. Sie sollte nicht unbedingt mitbekommen, dass ich mir gar nicht so viel aus ihr mache. Eigentlich ist sie ja ganz süß, auch wenn sie mir manchmal auf die Nerven geht. Ich halte sie gerne auf Abstand.«
    »Und deshalb wissen Sie auch nicht, ob sie noch im Krankenhaus ist?«, vergewisserte ich mich. Der Boxer grinste abermals breit.
    »Ganz genau, Agent Cotton. Ich bin ein viel beschäftigter Mann. Deshalb will ich jetzt auch weiter trainieren, wenn es geht.«
    »Wohnen Sie eigentlich mit Ann Swift zusammen?«
    »Nein, dann hätte ich ja niemals Ruhe vor ihr. Sie hat ein Apartment an der Frontage Road. – So, und jetzt brauche ich meine volle Konzentration. Wenden Sie sich an meinen Anwalt Percy Reeves, wenn Sie noch weitere Fragen haben.«
    ***
    Wir hatten Jerome Feathers nicht beschuldigt. Daher fand ich es eigenartig, dass er uns sofort mit seinem Rechtsbeistand drohte. Natürlich stand es ihm zu, sich juristisch beraten zu lassen. Trotzdem kam es mir in dieser Situation merkwürdig vor. So verhält sich kein Mann, der nichts zu verbergen hat.
    Da wir nichts gegen den Boxer in der Hand hatten, mussten wir einstweilen abziehen. Draußen vor dem Gym kam es zu einem kurzen Gedankenaustausch.
    »Dieser Boxer weiß mehr, als er sagt«, grollte Rose Kerman. »Das hätte sogar ein FBI-Anfänger gemerkt, der frisch von der Akademie kommt.«
    »Ob Jerome Feathers und MC Dooley sich wirklich nicht kennen, werden wir noch herausbekommen«, erwiderte ich. »Aber jetzt würde ich gern mit dieser Ann Swift sprechen.«
    Wir fuhren ins Newark University Hospital. Aber dort stellte sich heraus, dass die junge Frau niemals im Krankenhaus angekommen war. Genau wie bei unserem New Yorker Fall hatten nach den Schüssen zuerst die Cops die Ermittlungen übernommen. Die unverletzte Ann Swift hatte einen verwirrten Eindruck gemacht und war von einer Polizistin in die Notaufnahme des Hospitals gefahren worden. Dort hatte die Beamtin Ann Swift im Wartebereich zurückgelassen, weil sie einen dringenden neuen Einsatz hatte. Doch die Freundin des Boxers hatte sich offensichtlich nicht medizinisch untersuchen lassen, sondern war wieder gegangen.
    »Vielleicht fühlte sie sich ja schon nach ein paar Minuten besser und wollte die Kosten für den Doc sparen«, vermutete Mike Fitzgerald.
    »Das fragen wir sie am besten selbst«, meinte Phil. Unsere nächste Station war das Apartment in der

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