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2889 - Schüsse aus dem Nichts

2889 - Schüsse aus dem Nichts

Titel: 2889 - Schüsse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hollows Anwalt Kenneth Turner, sobald Phil und ich den Verhörraum betraten. Er war ein magerer junger Mann mit randloser Brille, der seine geringe Berufserfahrung durch forsches Auftreten auszugleichen versuchte.
    Phil runzelte die Stirn.
    »Nichts, Mister Turner? Joyce Hollow hat immerhin versucht, Agent Cotton zu töten. Das kann ich bezeugen.«
    Der Jurist schüttelte den Kopf.
    »Das war eine bedauerliche Panikreaktion. Wir werden ein nervenärztliches Gutachten vorlegen, das meine Mandantin entlastet. Sie ist seelisch sehr labil und fühlte sich zu Unrecht verfolgt. Wahrscheinlich kann sie nicht für ihre Taten verantwortlich gemacht werden.«
    »Was für Taten denn?«, fragte ich zurück. »Sagten Sie nicht gerade, dass wir Ihrer Mandantin nichts nachweisen können?«
    »Joyce Hollow hat einen falschen Namen angenommen, weil sie mit ihrer Vergangenheit brechen wollte. In dieser Hinsicht ist sie schuldig und wird eine Strafe auf sich nehmen. Aber meine Mandantin hat nichts mit irgendwelchen Morden zu tun.«
    Das war Unsinn, also ging ich auf die Behauptungen des Anwalts gar nicht ein. Stattdessen legte ich ein Foto von Bill Gardner auf den Tisch.
    »Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen, Miss Hollow?«
    Die Verbrecherin schüttelte den Kopf. Ihre Dreistigkeit war unglaublich. Bildete sie sich wirklich ein, damit durchzukommen?
    »So, Sie kennen ihn also nicht. Unsere Kollegen von der SRD haben bei der Durchsuchung von Gardners Apartment Haare einer Frau sowie Spuren von Körperflüssigkeiten auf seinem Bettlaken gefunden. Außerdem werden zurzeit die Nachbarn vernommen, die ihn öfter in Begleitung einer blonden Frau gesehen haben. Was glauben Sie, Miss Hollow – wie wird wohl ein DNA-Abgleich zwischen Ihrem genetischen Fingerabdruck und diesen Spuren ausfallen?«
    »Das ist eine Fangfrage!«, rief der Anwalt. »Antworten Sie nicht darauf, Miss Hollow.«
    Aber die Verdächtige winkte ab. Sie wirkte in diesem Moment fast zehn Jahre älter, als sie es wirklich war.
    »Netter Versuch, aber das bringt doch nichts. Sie sind gefeuert, Turner. Ich gestehe alles.«
    Dem Juristen quollen beinahe die Augen aus dem Kopf. Aber dann stand er abrupt auf und verließ mit zorngerötetem Gesicht den Raum.
    Joyce Hollow schaute mich spöttisch an.
    »Ich weiß, wann ich verloren habe, Agent Cotton. Fragen Sie mich einfach, was Sie noch wissen wollen. Viel kann es nicht sein, denn Sie sind mir ja doch schnell auf die Schliche gekommen.«
    Ich schaute in meine Aufzeichnungen.
    »Ja, da wären zunächst diese telefonischen Drohungen, von denen Sie uns bei unserer ersten Begegnung berichtet haben. Die haben Sie doch frei erfunden, nicht wahr?«
    Joyce Hollow nickte. »Das war ein Versuch von mir, Ihre Ermittlungen in die falsche Richtung zu lenken. Niemand hat es jemals darauf angelegt, die Strong Kids Gala zu torpedieren.«
    Das hatte ich mir schon gedacht, aber ich wollte es selbst aus dem Mund der Verbrecherin hören. Ich fuhr fort: »Mich interessiert jetzt vor allem, warum Sie in Ihrem Ferienhaus Urlaub gemacht haben, während an der ganzen Ostküste nach Ihnen gesucht wurde. Wollten Sie dort bleiben, bis unser Fahndungsdruck nachlässt?«
    »Nein, das nicht. Ich fühlte mich wirklich relativ sicher in meinem Versteck, aber das war ja ein Irrtum. Bleiben wollte ich dort nicht. Ich hatte mir einen verschwiegenen kanadischen Fischer organisiert, der mich morgen Nacht mit seinem Boot abgeholt und in seine Heimat gebracht hätte. Dort wäre es einfach gewesen, mir eine neue Identität zu kaufen.«
    »Daraus ist ja nun nichts geworden. Sie geben also zu, Bill Gardner zu dem Mord und den Mordversuchen angestiftet zu haben?«
    »Das sagte ich doch schon, oder nicht? Ja, dieser Kerl ist mein williger Erfüllungsgehilfe. Ich weiß, wie man mit Männern umgeht, Agent Cotton. Als ich Gardner kennenlernte, fand ich ihn attraktiv. Aber noch wichtiger war mir, dass dieser Typ ziemlich skrupellos ist. Gleichzeitig ließ er sich von mir widerstandslos um den Finger wickeln. Er war also mein willenloses Werkzeug, wenn Sie so wollen.«
    »Kann man sagen, dass Gardner Ihnen hörig ist?«
    Joyce Hollow grinste. Ob meine Frage in ihren Augen eine Schmeichelei war? So hatte ich das gewiss nicht gemeint.
    »Ja, er gehorcht mir aufs Wort. Leider ist es um seine Treffsicherheit nicht besonders gut bestellt. Als dieser Trottel auf Tabea Conroy und ihren Super-Boxer gefeuert hat, war er wahrscheinlich einfach zu weit entfernt.«
    »Sie haben also

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