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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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tot?«
    Ich nickte und ergriff in einer tröstenden Geste ihre Hand. Die Tränen überschwemmten ihren Blick und flossen ihr die Wangen herunter, tropften auf ihre Hände und sie saß da und blickte mich nur stumm an. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, fing sie an zu schluchzen. Sie entriss mir ihre Hand, stand auf und ging ein paar Schritte durch die Küche, beugte sich nach vorn, als habe sie heftige Magenschmerzen. Ich ließ sie, wartete, bis ich sicher war, ihr weitere Fragen stellen zu können.
    »Können wir weitersprechen? Wir müssen die Leute finden, die hinter Ihnen her sind«, fragte ich, als sie sich endlich wieder auf dem Stuhl mir gegenüber niedergelassen hatte.
    »Sie glauben, die, die Will ermordet haben, wollen auch mir etwas zuleide tun?«
    Zweifelnd wiegte ich den Kopf hin und her. »Wer Will erschossen hat, das wissen wir.«
    Als sie schon zu einer Frage ansetzen wollte, hob ich in einer beschwichtigenden Geste leicht die Hand. »Im Moment ist es noch zu früh, darüber zu sprechen. Aber sobald alles aufgeklärt ist, werden Sie die Erste sein, die alle Informationen darüber bekommt.«
    Sie nickte zögerlich.
    »Wie war Ihr Bruder? Trauen Sie ihm einen solchen Einbruch zu?«, wollte ich wissen.
    Rosie schüttelte heftig den Kopf. »Will konnte Anweisungen ausführen, Dinge tun, die ihm aufgetragen wurden. Einen Einbruch zu planen, dazu noch in ein stark gesichertes Anwesen, das würde nicht zu ihm passen. Was sollte er dort auch stehlen? Von Kunst verstand er nichts und er konnte eine Glasscherbe nicht von einem Diamanten unterscheiden. Nein. Das passt nicht zu ihm.«
    Sie bestätigte damit meinen bisherigen Eindruck von dem Toten.
    »Können Sie die nächsten Tage freinehmen und irgendwo anders unterkommen, bis wir den Kerl gefasst haben? Ich werde jemanden vom Police Department bitten, ein Auge auf Sie zu haben. Wir können nicht ausschließen, dass der Kerl noch einmal zurückkommt, um das zu vollenden, was ihm heute nicht gelang. Solange er frei herumläuft, sind Sie nicht sicher.«
    Rosie schüttelte erst vehement den Kopf, sie wollte unter keinen Umständen ihre Wohnung verlassen. Erst auf mein Drängen hin seufzte sie und versprach mir, mit Kate vorübergehend in eine kleine Pension zu ziehen. Ich schrieb mir den Namen und die Adresse auf.
    »Ich gehe jetzt. Rufen Sie mich bitte an, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt oder noch etwas einfällt.«
    »Kann … kann ich Will noch einmal sehen?«, fragte sie leise.
    »Sobald die Leiche freigegeben ist. Ich rufe Sie an«, versprach ich.
    Als ich die Wohnung verließ, musste ich an der finster blickenden Kate vorbei, die dabei war, das Schloss in der Tür wieder sicher zu machen.
    »Achten Sie auf Rosie«, sagte ich zu ihr. »Sie braucht jetzt eine Freundin wie Sie.«
    Der Blick der irisch grünen Augen folgte mir stumm.
    ***
    Ich nahm mir ein Taxi zurück ins Büro und übergab dort Jane den Führerschein, den Rosies Angreifer zurückgelassen hatte, mit der Bitte, die Daten zu überprüfen. Waffe, Mantel, Mobiltelefon und die Metallbox wanderten zuerst ins Labor. Dann nahm ich mir den Pontiac aus der Fahrbereitschaft. Phil war sicherlich noch eine Weile in den Hamptons beschäftigt, da konnte ich in der Zwischenzeit etwas klären, das mir im Kopf herumging.
    Rosalyn Thornton hatte ihren Umzug nicht an die große Glocke gehängt. Weder ihr Bruder noch Martin Guthrow hatten gewusst, wo sie zu finden war. Hätte Jamie uns keinen Tipp gegeben, hätte auch unsere Suche nach ihr wesentlich länger gedauert. Der Mann, der sich Adam Smith nannte, musste aber gewusst haben, wo sie zu finden war. Vielleicht hatte ja auch er die Spur vor Guthrows Apartment aufgenommen?
    Ich fand Jamie an diesem Tag auf einem Basketballfeld. Eine Weile blieb ich vor dem hohen Zaun stehen und sah der Handvoll Jungs zu. Zwei Weiße und drei Farbige hetzten über den Platz. Jamie hatte mir mit einem kurzen Blick zu verstehen gegeben, dass er mich gesehen hatte. Er spielte in Ruhe noch ein paar Minuten mit seinen Kumpels weiter, bevor er zu mir herüberkam.
    »Haben Sie Rosie gefunden?«, fragte er leise durch das Maschengitter hindurch. Ich nickte. »Aber vermutlich war ich nicht der Einzige, der nach ihr gefragt hat. Weißt du etwas darüber?«
    Jamie drehte sich kurz um zu seinen Kumpels und hob die Hand in einer verabschiedenden Geste, bevor er zu mir herauskam. Er schob die Fäuste tief in die Taschen seiner Jeans und spuckte auf den Boden, bevor er sich mit

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