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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf mein Grundstück kam, drehte ich durch. Ich dachte, er sei der Erpresser selbst, und wollte mich von ihm befreien. Dass es nicht stimmte, der Tote das Geld nur abholen sollte, wurde mir erst später bewusst. Als man mich erneut kontaktierte. Der Preis hatte sich verdoppelt.«
    »Wer hat Thornton engagiert?« Phil beugte sich ganz nah zu Hallburn und ignorierte völlig dessen Anwalt, der immer noch versuchte, seinen Mandanten von der Aussage abzuhalten.
    »Seien Sie still!«, fuhr Hallburn den Mann plötzlich an. »Es ist vorbei, ich bin am Ende.« Dann wandte er sich wieder Phil zu. »Ich weiß nicht, wer den Mann geschickt hat. Ich weiß nur, dass mich jemand fertigmachen will.«
    In diesem Moment wurde mir alles klar. Es war, als sei aus den vielen Puzzleteilchen dieses Falles ein komplettes Bild geworden. Fünf Minuten später waren wir bei Smith, der spürbar nervös geworden war.
    »Mister Ranshoff sitzt im Nebenraum und redet wie ein Wasserfall. Wollen Sie weiter schweigen und darauf hoffen, dass noch irgendwann einer seiner Anwälte auftaucht, um Sie herauszuhauen? Aber vermutlich ahnen Sie schon, dass Ihr Auftraggeber Sie hier schmoren ließ, um Ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Möchten Sie wirklich, dass Ranshoff heil aus der Sache herauskommt, während Sie für ihn einfahren?«, fragte ich ihn.
    Er glaubte es erst, als er Ranshoff durch eine Glasscheibe an einem Vernehmungstisch sitzen sah. Erst dann packte Smith aus. Nachdem er gesungen hatte, zog er eine SIM-Karte aus dem Aufschlag seines Mantels. »Die Beweise finden Sie hier.«
    Als Nächstes verhörten wir Ranshoff selbst.
    »Mister Ranshoff, Sie haben Adam Smith den Auftrag erteilt, Patrick Hallburn zu beschatten. Er fand heraus, dass der seine Frau betrog. Dabei kamen Sie darauf, dass auch Hopes Vater jemanden engagiert hatte und ebenfalls von dem Verhältnis wusste. Was Smith für Sie aber darüber hinaus noch herausfand, war, dass Hallburn Rohdiamanten aus Afrika in die USA schmuggelte. Sie wollten Hope davon überzeugen, sich von Patrick scheiden zu lassen und Sie zu heiraten. Doch allein ein Betrug hätte das nicht gerechtfertigt, vor allem, nachdem Sie annehmen mussten, Hopes Vater, Carl Burkland, verfüge ebenso über diese Informationen. Da verfielen Sie auf den Gedanken, Hallburn mit der Diamantengeschichte zu erpressen. Leider wurde Ihr Bote, der unbedarfte Kleinkriminelle Will Thornton, von Hallburn erschossen. Nur im ersten Moment Pech für Sie. Denn jetzt hatten Sie sogar noch ein weiteres Druckmittel gegen Hallburn in der Hand. Mit welcher seiner Verfehlungen wollten Sie Patrick Hallburn dazu bringen, Hope für Sie freizugeben?«
    Ranshoff schüttelte nur müde den Kopf und bedeutete uns, er wolle zu unseren Hirngespinsten keine Aussage machen. Langsam zog ich ein Mobiltelefon aus der Tasche. Ich hatte Smiths SIM-Karte eingelegt.
    »Adam Smith war ziemlich misstrauisch geworden, nachdem er, der mit Thornton in die Hamptons fuhr, von weitem mit ansehen musste, wie der junge Mann von Hallburn abgeknallt wurde. Seither hat er eine ganze Reihe von wichtigen Treffen und Telefonaten mit Ihnen aufgezeichnet. Zu seinem Schutz, wie er uns glaubhaft versicherte. Wollen Sie die Aufnahmen sehen?«
    Ranshoff starrte uns wütend an. »Sie können diese Aufnahmen vor Gericht nicht verwenden. Aber zeigen Sie sie mir trotzdem«, verlangte er. Wir sahen Ranshoff, wie er Smith anwies, Rosie in ihrem Versteck aufzuspüren und zu eliminieren, weil er glaubte, sie wisse etwas. Wie er verlangte, Clarice Berenson zu entführen und sie zu töten, sobald Hallburn auf seine Bedingungen eingegangen war. Und alle Spuren so aussehen zu lassen, als sei Patrick Hallburn der Mörder.
    Ranshoff nickte müde, als wir ihn mit alldem konfrontierten. Doch er gestand nicht. Nicht an diesem Abend, aber ich war sicher, es würde nicht lange dauern, bis auch er aufgeben würde.
    Zu eng hatte sich das Netz aus Beweisen schon um ihn herum zugezogen. Liebe zu einer Frau, die mit einem Rivalen verheiratet war, und die Aussicht, den Coup gegen Hallburn in seinen Blättern so gut wie exklusiv verwerten zu können, hatten ihn angetrieben, da war ich mir sicher. Hope und ihr Vater hatten wenigstens damit nichts zu tun.
    ENDE

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