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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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langsamen Schritten vom Spielfeld entfernte.
    »Mein Kumpel, derjenige, der Rosie in dem Café, wo sie jetzt arbeitet, entdeckt hat, sagte mir, es war ein Tag vor Ihnen ein anderer Gentleman hier, der nach ihr gefragt hat.«
    »Das war kein Gentleman, auch wenn er wie einer gekleidet war«, presste ich hervor.
    Jamie blieb unbeeindruckt.
    »Kannte dein Freund den Mann, kann er ihn beschreiben?«
    Jamie schüttelte zweifelnd den Kopf. »Weiß nicht.«
    Ich bat ihn, seinem Freund meine Nummer zu geben.
    »Wir möchten ihm ein Foto zeigen, vielleicht erkennt er den Mann darauf.«
    ***
    Am nächsten Morgen fand ich Phil und Jane bereits in unserem Büro vor.
    »Was wissen wir über diesen Adam Smith?«, fragte ich die Praktikantin, die an Phils Schreibtisch saß und eifrig auf ihrem Notebook rumhackte.
    »Adam Smith. Tja, der hat einen gefälschten Führerschein und recht interessante Fotos auf seinem Smartphone, die ich gerade auf meinen Computer überspielt habe. In der Metallbox steckten darüber hinaus noch ein Fixerbesteck und eine Ampulle mit fast reinem Heroin. Tödlich für praktisch jeden Fixer in New York, weil es den Stoff gewöhnlich nur stark verschnitten gibt, sagt unser Labor. Seine Waffe ist unregistriert, aber sauber. Ansonsten wissen wir nichts über ihn, seine Fingerabdrücke sind nicht in unserem Archiv. Vom Telefon aus hat er zwar mehrfach kurz telefoniert, aber immer nur mit einem nicht registrierten mobilen Anschluss. Unter der Nummer meldet sich niemand mehr. Was auch immer dieser Smith gestern angestellt hat, darüber hinaus scheint er ein unbeschriebenes Blatt zu sein.«
    Phil winkte mich zu sich herüber. Wir beugten uns über Janes Schultern und sahen uns die Fotos an, die der vermeintliche Mister Smith mit sich herumgetragen hatte. Auf den ersten Bildern sah man eine kaffeebraune, wunderschöne Lady, die lässig-elegant gekleidet das Waldorf Astoria verließ. Auf den nächsten Fotos, laut Zeitangabe nur wenig später, folgte ein Mann, den wir kannten.
    »Wow!« Phil schaute mich alarmiert an.
    »Siehst du, was ich sehe?«
    Es war eindeutig Patrick Hallburn, der da abgelichtet worden war. Auch er kam gerade aus dem Hotel. Dann wechselte das Szenario. Hallburn und die Frau befanden sich nun am Flughafen. Auch hier gab es zunächst nur Fotos von der Frau allein, dann einige von Hallburn. Lediglich auf einem Bild waren sie gemeinsam zu sehen. Beide standen scheinbar zufällig an einem Drehständer mit Taschenbüchern und sahen sich mit einem verstohlenen Lächeln an. Dieses eine Foto verriet sehr viel: Die beiden wirkten sichtlich vertraut miteinander. Die Fotos mussten heimlich geknipst worden sein, die beiden Menschen darauf hatten ganz offensichtlich keine Ahnung davon gehabt, dass ihnen jemand gefolgt war.
    »Es gibt noch eine Überraschung«, murmelte Jane und klickte weiter.
    »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.« Phil rieb sich die Nasenwurzel. »Wer ist denn dieser Kerl?« Tatsächlich hatte Adam Smith noch einen weiteren Mann fotografiert. Der blonde Unbekannte hatte einen Scheitel wie mit dem Lineal gezogen und trug eine dunkel gefasste Brille. Ein Buchhaltertyp – so wie ihn stellte man sich normalerweise die Leute vor, die in den Büros die Erbsen zählten und dafür sorgten, dass die Budgets nicht überschritten wurden. Aus dem Blickwinkel von Smiths Aufnahme heraus war eindeutig zu sehen, dass auch er Hallburn und die Frau verfolgt hatte, einmal war eine Kamera in seiner Hand zu erkennen.
    »Die Frau ist Clarice Berenson«, teilte Jane uns mit. »Bis vor einigen Jahren eines der bekanntesten Topmodels weltweit. Sie ist nicht nur über die Laufstege der angesagtesten Modeschöpfer flaniert, sondern stand auch für die besten Fotografen vor der Kamera.«
    Ich dachte an Hope und daran, dass es wohl keinen größeren Kontrast zwischen zwei Frauen geben konnte als zwischen ihr und Miss Berenson.
    »Beide kamen aus dem Waldorf Astoria , zwar kurz hintereinander getrennt, aber das halte ich nicht mehr für einen Zufall«, murmelte Phil. »So, wie es aussieht, sind sie miteinander bekannt. Die beiden sind sich nicht zufällig erst im Hotel fast über den Weg gelaufen und dann am Flughafen wieder begegnet.«
    »Und sie wurden beschattet. Nicht nur von unserem Adam Smith, sondern von einem zweiten Mann.«
    »Die Fotos sind am Freitagabend und am Samstagmittag gemacht worden«, klärte Jane uns auf.
    »Solch brisantes Material trägt der Kerl einfach mit sich herum?« Ich sah in die hellen

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