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293 - Running Men Blues

293 - Running Men Blues

Titel: 293 - Running Men Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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widerlegen, ohne sich öffentlich zu zeigen, was einem Todesurteil gleichkam.
    »Okee - stimmen wir ab! Wer ist dafür?«, fragte Black. Alle hoben die Hand. Drake zögerte kurz, dann schloss er sich an. Black nickte ihm zu. »Ich bin froh, dass Sie bei uns mitmachen, Gordon.«
    Plötzlich sprang das Funkgerät an. Jemand verlangte energisch die Aufmerksamkeit der Klonsoldaten - »meine Männer«, wie er sich ausdrückte. Die Running Men tauschten alarmierte Blicke. Es war Crow! Er sprach nicht wie sonst durch General Garrett, sondern benutzte seine eigene Stimme.
    Crow gab den Soldaten einen seltsamen Befehl: »Sucht die Jungen und bringt sie zum Pentagon! Vollzählig!«
    Dann verstummte das Gerät.
    Sigur Bosh runzelte die Stirn. »Jungen?«
    »Ich weiß, wen er meint«, sagte Black. »Ihr erinnert euch an diese nackten Jugendlichen, mit denen Kroow in die Stadt kam? Lauter Doppelgänger der vier Burschen, die vor einiger Zeit oben am Hollow Creek verschwanden.«
    Gordon Drake dachte kurz nach. »Manuel Garcia, die Copeland-Brüder und ein junger Mann aus den Goonshacks. Wie hieß er gleich? Ah, Connard.«
    »Richtig.« Black nickte. »Bis vor kurzem hatte ich geglaubt, diese Doppelgänger wären - wie soll ich sagen? - Nachzuchten der Originale. Aber seit Crows widerwärtiger Demonstration beim Morgenappell vor dem Pentagon weiß ich, dass die echten Kids nicht mehr leben.«
    »Das heißt?«, fragte Cross.
    »Es sind keine Menschen, auch wenn sie so aussehen. Es sind Crows Kreaturen! Gefährliche, willfährige Handlanger.« Der Running Man erhob sich. »Sigur, Sie hatten gesagt, wir sollten uns was Neues einfallen lassen. Ich fürchte, Crow ist uns zuvorgekommen. Er brütet etwas aus. Finden wir heraus, was es ist!«
    ***
    Am Abend, im Pentagon
    »Sucht die Jungen und bringt sie ins Pentagon! Vollzählig!«, bellte Crow und warf das Funkgerät auf die Schreibtischplatte. Er schnaubte verärgert. »Scheiß Wallace!«, schnarrte er. »Ich hätte ihm niemals zugetraut, dass er nach zwei Wochen Spezialbehandlung noch in der Lage wäre, so schnell zu reagieren!«
    Und ich hätte dir nicht zugetraut, dass du in so großem Stil versagst , erwiderte der Koordinator auf mentaler Ebene. Die Zivilisten sollten sich unterwerfen. Aber dein Auftritt heute hat sie erst richtig wachgerüttelt.
    »Bis morgen habe ich alles wieder unter Kontrolle«, sagte Crow beschwichtigend. »Noch heute Nacht werden alle Ausfallstraßen gesichert. Morgen erfährt die Bevölkerung, dass niemand Waashton verlassen darf. Wer diesen Befehl ignoriert, wird erschossen. Außerdem werde ich die alte Stadtmauer wieder instand setzen lassen, dann ist Waashton vollkommen abgeriegelt.«
    Und wozu brauchst du die Klonjungen? , fragte der Koordinator, keineswegs überzeugt.
    »Sie sollen sich unter die Bevölkerung mischen und Augen und Ohren offen halten. So können wir jeden Widerstand im Keim ersticken.«
    Crow redete mit Engelszungen, denn er fürchtete um seinen Status. Wenn der Koordinator beschloss, wieder die Kontrolle über den gemeinsamen Körper zu übernehmen, würde er sich ihm nicht lange widersetzen können.
    Er erinnerte das bionetische Wesen daran, dass die paar Familien, die nach dem verpatzten Auftritt geflohen waren, eine vernachlässigbare Minderheit waren. Nach dem Tod des Schleimmonsters hatte ein Zustrom aus der Umgebung eingesetzt, die sich in ihren Dörfern und Siedlungen nicht mehr sicher fühlten. Und jetzt, da der Winter vor der Tür stand, würden die Menschen es sich gut überlegen, die Geborgenheit der Stadt zu verlassen.
    »Überlass mir weiterhin die Kontrolle!«, schloss Crow. »Ich kenne die Menschen und weiß, wie ich taktieren muss.«
    Wir werden sehen , knurrte der Koordinator.
    Er stampfte in Richtung Innenhof. Vom Pentagon wie von einer Trutzburg ringsum abgeschirmt, war das grasbewachsene Fünfeck der sicherste Ort in ganz Waashton. Dorthin zog sich Kroow zurück, wenn er ruhen wollte. Nach allen Seiten hin reckte er seine Tentakel bis zu den Scheiben und Türen. Wie sensorische Bewegungsmelder würden sie ihm die geringste Erschütterung anzeigen. Es war unmöglich, in den Innenhof einzudringen.
    ***
    Schon zwei Tage später standen rings um Waashton behelfsmäßige Barrikaden. Es war später Nachmittag; an der Straßensperre auf der westlichen Ausfallstraße bereiteten sich die Corporals Hill und Forbes auf das Ende ihres Wachdienstes vor. Ihre Ablösung sollte in einer Viertelstunde eintreffen.
    Die jungen Soldaten

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