2930 - Wettlauf mit den Kopfgeldjägern
auf die Suche nach Verbindungen zwischen Frank Helliwell und den beiden Mordopfern, Tommy Heatherty oder Duc Phem. Wir kontrollierten Telefon- und Internetverbindungen, sprachen mit Agent Jenkins aus Washington und zapften andere Quellen an. Das Ergebnis war, dass wir keinerlei Kontakt nachweisen konnten.
»Was nicht bedeutet, dass keiner existiert«, meinte Phil.
»Wobei die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es eine Verbindung gibt, gesunken ist«, sagte ich und bemerkte, wie Phil auf die Uhr schaute.
Es war bereits nach Feierabend und ich konnte mir vorstellen, dass er sich für den Abend etwas vorgenommen hatte.
»Sollen wir für heute Schluss machen?«, fragte ich. »Der Täter läuft uns schon nicht weg. Und du hast sicherlich vor, deine neue Flamme zu treffen – wie war noch gleich ihr Name?«
»Netter Versuch«, grinste Phil. »Morgen bekommst du eine weitere Chance zu erraten, um wen es sich handelt. Aber bis dahin werde ich über dieses Thema kein Wort mehr verlieren.«
»Gut, dann bringe ich dich nach Hause und werde das Thema nicht mehr anschneiden«, sagte ich.
Wir verließen unser Büro, gingen zur Tiefgarage, unterhielten uns unterwegs noch kurz mit Blair Duvall, der uns über den Weg lief, und fuhren dann los.
***
Am nächsten Morgen konnte ich mich an einen schemenhaften Traum erinnern, dessen Fragmente aber schnell aus meinem Bewusstsein schwanden. Ich duschte mich, frühstückte, machte mich fertig und verließ mein Apartment.
In der Tiefgarage angekommen, stieg ich in den Jaguar, steckte den Zündschlüssel ein und drehte ihn herum. Der kräftige Motor sprang an und versetzte das gesamte Fahrzeug in ein angenehmes Vibrieren. Ich fuhr los und die Straßen New Yorks erwarteten mich mit hellem Sonnenschein.
Phil, der sich kurz darauf auf den Beifahrersitz fallen ließ, war bester Laune.
»Guten Morgen«, grüßte ich ihn.
»Guten Morgen«, erwiderte er. »Was für ein schöner Tag.«
»Ja, das stimmt«, pflichtete ich ihm bei. »Ein guter Tag, um ein paar Gangster dingfest zu machen.«
»Hoffentlich machen wir heute mehr Fortschritte als gestern«, meinte Phil. »Vielleicht haben wir ja Glück und einer unserer Informanten flüstert uns etwas über Frank Helliwell zu, mit dem wir ihn überführen können. Oder er stellt sich freiwillig, weil wir ihn gestern so eingeschüchtert haben.«
Beim letzten Satz konnte sich Phil ein Grinsen nicht verkneifen.
»Und anschließend nehmen wir uns dann Kingston vor«, sagte ich.
Während der Fahrt unterhielten wir uns über dies und das, wobei ich es vermied, das Thema auf Phils neue Flamme zu bringen. Das wollte ich mir für später aufheben.
Im FBI Field Office angekommen, machten wir uns zuerst auf den Weg zu Mr Highs Büro. Kurz bevor wir dort ankamen, erreichte mich ein Anruf. Die Nummer war unterdrückt.
Ich ging dran und meldete mich mit: »Hallo?«
»Agent Cotton?«, fragte eine vertraute Stimme.
Es war Billy Nowak, einer der Informanten, die wir am Vortag aufgesucht hatten.
»Ja, am Apparat, hallo, Billy«, sagte ich.
»Es gibt eine Sache, von der ich dachte, dass Sie sich dafür interessieren würden«, sagte er.
»Ich bin ganz Ohr«, erwiderte ich und horchte gespannt in den Äther.
»Das habe ich gerade erst gehört, gestern wusste ich noch nichts davon, deshalb habe ich auch nichts darüber sagen können«, rechtfertigte er sich.
»Ja, verstehe«, erwiderte ich. »Was ist denn los?«
»Sie hatten mich ja gestern über mehrere Bosse ausgefragt«, legte er los. »Und jetzt hat einer von ihnen … also, man erzählt sich, dass Kingston gerade ein Kopfgeld ausgesetzt hat. Einhunderttausend Dollar!«
»Ein Kopfgeld?«, fragte ich überrascht. »Auf wen?«
»Auf Jack Myers, einen kleinen Gangster, mit dem Kingston eigentlich nichts zu tun hat«, antwortete Nowak. »Komische Sache, aber ich dachte, das könnte vielleicht etwas mit eurem Fall zu tun haben.«
»Gut möglich«, sagte ich. »Auf jeden Fall ist das eine wichtige Information, der wir nachgehen werden«, sagte ich und bedankte mich bei Nowak.
Wir beendeten das Gespräch und ich informierte Phil.
»Jack Myers? Nie gehört, den Namen«, sagte er. »Wir sollten herausfinden, wer das ist.«
Wir gingen zu unserem Büro und Phil schaltete seinen Computer an. »Wollen doch mal sehen, wer der Kerl ist.«
Er tippte etwas ein. »Da ist er ja schon, Jack Myers, einundfünfzig Jahre alt, geschieden, hat zwei Kinder. Und eine ziemlich lange kriminelle Karriere. Allerdings nur
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