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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber der Mann hatte immer den Kopf geschüttelt.
    »Offenbar hat er keine Probleme«, dachte Price. Price’ eigene Probleme würden bald gelöst sein. Er würde sich endgültig mit dem einzigen Freund versöhnen, den er je gehabt hatte, und er würde dabei auch noch 10.000 Dollar verdienen.
    Sein Besucher saß ihm gegenüber am Tisch, sah ihm beim Trinken zu und stellte nur noch wenige Fragen. Wenn Price gewusst hätte, welche Gedanken der schweigsame Mann in seinem Kopf wälzte, wäre er nicht in so erwartungsvoller Spannung gewesen.
    Jack Knife hatte nicht gerne Zeugen, ganz gleich, was er tat. Am meisten verabscheute er es, Zeugen bei einem Mord zu haben. Es würde also notwendig sein, nicht nur Monroe zu töten, sondern auch seinen Kumpel Price. Am besten war es, Price gleich auszuschalten, denn sonst würde er zwei Gegner haben, wenn Monroe in wenigen Minuten hier auftauchte.
    Price war schon angetrunken gewesen, als er nach Hause kam, aber seither hatte er weit weniger getrunken, als Knife gehofft hatte. Und er schien eine Menge zu vertragen. Ein ernsthafter Gegner würde er wohl nicht mehr sein, aber eben doch ein gewisses Risiko.
    Die Türklingel schrillte. »Das ist er«, sagte Price. Er stand auf. Es fiel ihm nicht mehr leicht, seinen gewaltigen Körper in die Höhe zu wuchten. Langsam ging er an Knife vorbei auf die Tür zu.
    Jetzt wäre es leicht gewesen, den Mann auszuschalten. Mit einem kurzen Schritt würde er hinter Price sein, dann ein schneller Stich mit dem Messer …
    Knife verzichtete darauf. Einen letzten Dienst konnte der Mann noch für ihn tun: Die Tür zu öffnen und Monroe hereinzulassen. Für die kurze Begegnung mit dem Tod …
    Price schob den Riegel zurück und öffnete die Tür.
    »Schön, dich wiederzusehen, alter Knabe!«, rief er. Dabei schlug er mit seiner gewaltigen Pranke auf die Schulter seines ehemaligen Freundes.
    Monroe ging in die Knie.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Price besorgt. »Du siehst krank aus.«
    »Bin ich auch«, sagte Monroe. Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. »Jemand hat mir ein Messer in den Bauch gestoßen.«
    »Ein Killer, der im Auftrag von Whitey handelt?«
    »Wer ist Whitey?«, fragte Monroe zurück.
    »Der Buchmacher, den du bestohlen hast. 100.000 Dollar, sagt man.«
    »Wer hat dir diesen Unsinn erzählt?«
    Price lachte. »Ja, wenn ich soviel Geld ergaunert hätte, würde ich auch niemandem erzählen, wo ich es versteckt habe. Komm, setz dich und trink erst mal einen Schluck!«
    Die beiden Männer gingen zu dem niedrigen Tisch in der Mitte des Raumes und setzten sich. Jetzt erst wurde es Price’ vom Alkohol vernebeltem Gehirn bewusst, dass Monroe in demselben Sessel saß, in dem es sich sein Besucher wenige Sekunden vorher bequem gemacht hatte. Aber jetzt war der Bursche nirgends zu sehen. War er etwa ausgerechnet jetzt auf die Toilette gegangen?
    Monroe hatte eben die Hand nach der Whiskeyflasche auf dem Tisch ausgestreckt. Plötzlich blieb die Hand in der Luft stehen. Sein blasses Gesicht wurde noch blasser, die Augen weiteten sich vor Angst. Er starrte auf die Tür zur Küche.
    In der Tür stand jetzt der Fremde. Sein Gesicht wirkte so ruhig wie immer, nur in seinen Augen war ein spöttisches Funkeln. An seinen Händen trug er jetzt dünne Handschuhe.
    »Eine Falle!«, murmelte Monroe. »Wieder ein Freund, der mich reingelegt hat!«
    Er kam mühsam auf die Beine. Dann drehte er sich um und hastete auf die Tür zu.
    Er war nicht schnell genug.
    Mit wenigen langen Schritten hatte Knife ihn eingeholt. Mit der linken Hand packte er Monroe an der Schulter und riss ihn herum.
    Einen Menschen von hinten zu töten war nicht schwerer, als ihn von vorn abzustechen. Aber es von vorn zu tun gewährte Knife mehr Befriedigung. Menschen zu töten war sein Job, er bekam eine Menge Geld dafür und er leistete saubere Arbeit. Er hatte noch nie Gewissensbisse dabei empfunden, aber warum sollte er nicht auch ein wenig Spaß bei der Arbeit haben? Einem Menschen wenige Sekunden vor seinem Tod in die angstgeweiteten Augen zu sehen war fast so schön wie die Geldscheine zu zählen, die man für die Arbeit bekam.
    Der Blick in Knifes spöttische Augen machte Monroe fast noch mehr Angst als das Messer in der rechten Hand seines Mörders. Monroe war viel zu schwach und viel zu erschrocken, um an Gegenwehr zu denken. Kein Mensch hatte je einen Zweikampf mit Knife überlebt.
    Monroe wusste, dass er in der nächsten Sekunde sterben würde. Er hoffte nur noch,

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