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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich habe in meinem ganzen Leben nur wenige Weiße kennengelernt, die mich anständig behandelt haben.«
    »Zum Beispiel Clyde Monroe, Ihren Kumpel bei der Army.«
    »Sie kennen ihn? Ja, Clyde war ein anständiger Bursche. Wenn man davon absieht, dass er ein Krimineller war. Wir haben gute Geschäfte zusammen gemacht. Lang, lang ist’s her. Ich hätte ihm damals nicht die Fresse polieren sollen, als wir wegen irgendeiner Kleinigkeit in Streit gerieten. Ich habe später versucht, mich allein durchs Leben zu schlagen. Ist mir auch halbwegs gelungen. Ich bin Hausmeister in einer Highschool. Das bringt mir genug Geld ein, um meine Miete bezahlen und mir gelegentlich einen hinter die Binde gießen zu können.«
    »Aber die Zeiten, in denen Sie und Monroe glänzend verdient haben mit Ihren Schmuggeleien, sind vorbei, nicht wahr?«
    »Er war in manchen Dingen viel gerissener als ich. Ich bringe es in einem ehrlichen Beruf nicht weit und als Gauner erst recht nicht.«
    »Weshalb haben Sie sich damals mit ihm geprügelt?«
    »Wegen irgendeiner Kleinigkeit. Ich habe längst vergessen, worum es ging. Wir waren wohl beide nicht mehr ganz nüchtern.«
    »Haben Sie noch Kontakt zu ihm?«
    »Gelegentlich begegnen wir uns. Mehr oder minder zufällig. Wir haben nämlich den gleichen Geschmack, was Bordelle betrifft. Das letzte Mal sind wir uns in einem netten kleinen Puff drüben in Brooklyn begegnet. Haben von den alten Zeiten geplaudert. Er nimmt es mir nicht mehr übel, dass ich ihm damals ein paar Zähne ausgeschlagen habe. Wir waren fast wieder so gute Freunde wie damals bei der Army.«
    »Seither haben Sie ihn nicht mehr gesehen?«
    Price wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Habe schon lange nicht mehr so viel geredet wie jetzt. Muss unbedingt meine Kehle ein wenig anfeuchten.«
    Er schob den Besucher beiseite und trat in die Küche. Aus einem Schrank nahm er eine Flasche.
    »Guter Stoff«, sagte er. »Wollen Sie auch einen Schluck?«
    Der Besucher schüttelte den Kopf. Er hatte keine Lust, seine Fingerabdrücke auf einem Whiskeyglas zu hinterlassen.
    Mit der Flasche in der einen und einem Glas in der anderen Hand ging Price wieder zurück in das Wohnzimmer und ließ sich schwer in einen Polstersessel fallen. Dann deutete er einladend auf den Sessel auf der anderen Seite des niedrigen Tisches. Sein Besucher setzte sich.
    Price füllte sein Glas bis zum Rand und setzte es an den Mund.
    »Wir haben damals unsere Adressen ausgetauscht«, sagte er dann. »Er hat mich aber nie besucht. Ich wollte ihn mal besuchen, traf ihn aber nicht an. Kein Mensch in dem ganzen Haus kannte ihn. Er hat mich angelogen.«
    »Nein, er hatte nur Grund, sich schnell eine andere Bleibe zu suchen. Es waren etliche sehr unfreundliche Leute hinter ihm her.«
    »Polizei?«
    »Nicht nur die Polizei. Er hat sich in gewissen Unterweltskreisen sehr unbeliebt gemacht.«
    »Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Er ist ein sehr gerissener und vorsichtiger Bursche.«
    »Einmal war er zu gerissen und zu wenig vorsichtig. Hat einen Buchmacher bestohlen, für den er arbeitete. 100.000 Dollar.«
    »Und dieser Buchmacher hat Sie losgeschickt, um ihm das Geld wieder abzujagen und ihn über den Jordan zu schicken?«
    Der Besucher lachte.
    »Nein, ich arbeite für die Konkurrenz. Mein Boss hat gar nichts dagegen, dass Monroe diesen Whitey beklaut hat. Er wäre sogar bereit, Monroe zu helfen und ihm Schutz zu gewähren. Er würde ihm sogar weitere 100.000 Bucks bezahlen, wenn Monroe ihm erzählt, was er über die krummen Geschäfte von Whitey weiß. Aber zuerst müssen wir Monroe finden.«
    »Deshalb also sind Sie hier. Wie sind Sie eigentlich hereingekommen?«
    »Ihr Türschloss ist ein schlechter Witz. Sie sollten es auswechseln lassen.«
    »Sie wollen also über mich Monroe finden, wenn ich Sie richtig verstehe. Wie viel springt dabei für mich heraus?«
    »Ich denke, mein Boss würde sich das gern 10.000 Bucks kosten lassen. Aber da Sie offensichtlich nicht wissen, wo Monroe steckt …«
    »Ich denke, ich könnte es herausfinden«, sagte Price nachdenklich. Er stand auf, ging zu einem Schrank hinüber, öffnete eine Schublade und kramte eine Weile darin herum. Dann fand er den Fetzen Papier, den er suchte. »Da ist es. Clyde hat mir seine Handynummer gegeben. Wollen Sie ihn anrufen?«
    Der Besucher schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es ist besser, wenn Sie das tun. Mich kennt er nicht. Ihnen würde er mehr vertrauen.«
    ***
    Ich fühlte mich am Tatort

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