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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Die klassische Polizeiarbeit dauert manchmal etwas, führt aber in der Regel zum Ziel. Wer ist der Nächste auf unserer Liste?«
    Phil schaute nach. »Da hätten wir Maria Joan Winterbottom, die Vorsitzende dieses texanischen Frauenvereins. Wobei ich nicht vorhabe, jetzt nach Texas zu fliegen.«
    »Das wird hoffentlich nicht nötig sein«, sagte ich. »Ist sie vorbestraft oder spricht sonst etwas dafür, dass sie hinter dem Mord stecken könnte?«
    Phil nutzte den Bordcomputer, um ihre Akte aufzurufen. »Die liebe Mistress Winterbottom ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, ganz so, wie es der amerikanische Familientraum erfordert. Sie ist bereits mehrmals bei Demonstrationen festgenommen worden, offenbar steigert sie sich ziemlich in ihre Aktionen hinein. Von körperlicher Gewalt steht aber sonst nichts in der Akte.«
    »Wobei Gift ja eine für Frauen typische Mordwaffe darstellt«, sagte ich. »Aber das muss nichts bedeuten. Finden wir erst einmal heraus, ob sie zur Tatzeit tatsächlich in Texas war oder sich hier in der Gegend aufgehalten hat«, sagte ich. »Hatte Miss Saxon nicht erwähnt, dass dieser Verein vor verschiedenen Buchhandlungen, in denen sie Signierstunden hatte, demonstriert hat?«
    »Ja, das hat sie«, erinnerte sich Phil.
    »Vielleicht ja auch vor einer hier in New York«, sagte ich. »Hat dieser Frauenverein eine Homepage? Wenn ja, sind dort vielleicht die geplanten beziehungsweise durchgeführten Aktionen angegeben.«
    »Nicht schwer, das nachzuprüfen«, sagte Phil und machte sich am Bordcomputer an die Arbeit.
    Es dauerte nicht lange, bis er die gesuchten Informationen hatte. »Nein, in den letzten Tagen gab es keine solche Veranstaltung, wohl aber morgen. Und zwar vor einer Buchhandlung, in der Miss Saxon anwesend sein soll, hier, im Herzen von New York.«
    »Morgen, also drei Tage nach dem Mord«, überlegte ich laut. »Wir sollten überprüfen, ob Mistress Winterbottom oder ein anderes Mitglied des Vereins schon früher nach New York gekommen ist und so die Möglichkeit hatte, den Mord zu begehen.«
    »Rufen wir doch einfach in der Zentrale des Frauenvereins an, die Nummer steht auf der Website«, sagte ich.
    Ich lächelte. »Bei deinem Charme ist das ein Job für dich.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Phil und wählte die Nummer des Vereins.
    Wie ich über die Freisprecheinrichtung mithören konnte, meldete sich eine Frau von schätzungsweise vierzig Jahren.
    »Hallo, mein Name ist Phil Decker und ich bin quasi ein Fan Ihrer Aktionen«, sagte Phil. »Ist es möglich, Mistress Winterbottom zu sprechen?«
    »Tut mir leid, aber Mistress Winterbottom ist zurzeit nicht im Büro, sie arbeitet zusammen mit einigen anderen Mitgliedern an einem unserer kommenden Projekte«, antwortete die Dame am Telefon.
    »Ja, ich habe auf der Website darüber gelesen, die Demo gegen diese furchtbaren Bücher von Sandy Saxon, wirklich, ich finde es gut, dass etwas dagegen unternommen wird. Wird Mistress Winterbottom auch in New York sein? Ich wohne in der Gegend und würde ihr gerne persönlich meine Bewunderung für die Arbeit Ihres Vereins aussprechen«, sagte Phil charmant.
    »Ja, Mistress Winterbottom ist bereits seit mehreren Tagen in New York, um die Demo vorzubereiten. Sie können sie morgen dort treffen, den genauen Ort entnehmen Sie bitte unserer Website, Mister Decker«, sagte Phils Gesprächspartnerin. »Soll Mistress Winterbottom Sie zurückrufen? Darf ich Ihre Nummer notieren?«
    »Danke, aber das ist nicht nötig, ich kann sie ja morgen treffen«, sagte Phil, bedankte sich und beendete das Gespräch.
    Dann schaute er mich an. »Jetzt wissen wir, was wir wissen wollten: Unsere nächste Zielperson ist schon mehrere Tage hier, kommt also möglicherweise als Täter in Frage.«
    »Dann wollen wir die Dame mal unter die Lupe nehmen«, sagte ich. »Fangen wir mit den Buchungen ihres Kreditkartenkontos an. Dann wissen wir, seit wann sie hier ist und in welchem Hotel sie wohnt«, sagte ich.
    Die nächsten Aktionen waren Standard. Wir fanden heraus, dass Mrs Winterbottom bereits vor vier Tagen mit dem Flugzeug in New York angekommen war und im New York Skyline Hotel eingecheckt hatte. Dort fuhren wir hin, um mit ihr persönlich zu sprechen. Ich war sehr auf ihren Charakter gespannt und natürlich auch darauf, ob sie für die Tatzeit ein Alibi hatte.
    ***
    Das New York Skyline Hotel auf der West Side von Manhattan hatte nur vier Stockwerke, aber über zweihundert Zimmer.

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