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2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschwand nicht nur das Angstgefühl, unsere Versuchstiere wurden zunehmend aggressiv und sie spürten keinen Schmerz.«
    »So, wie es beim Missbrauch einiger anderer Mittel der Fall ist, die zum Beispiel bei illegalen Kämpfen oder von Straßengangs eingesetzt werden?«, fragte Phil.
    »Ja und nein. Das Besondere bei unserer Zusammensetzung zeigte sich anhand der Gehirnströme. Vereinfacht ausgedrückt: Das Medikament hätte nicht nur die Angst gedämpft und die Angriffslust gestärkt, es hätte gleichzeitig auch hellwach und konzentriert gemacht. Also in die Lage versetzt, selbst in brandgefährlichen Situationen nicht ausschließlich dem Aggressionstrieb zu folgen, sondern klare Entscheidungen zu treffen und die Situation blitzschnell abwägen zu können.«
    Sie blickte etwas ratlos auf den Stapel Papier in ihrer Hand, bevor sie mit leiserer Stimme fortfuhr.
    »Es hatte noch einen weiteren Vorteil. Das Mittel macht weder abhängig noch muss es bei Dauergebrauch höher dosiert werden, um seine Wirkung zu entfalten.«
    Einen Moment lang schwiegen wir alle drei.
    »Als Paul Clarke das alles herausgefunden hatte, stoppte er das Projekt?«
    »Ja, Agent Cotton. Er informierte die Geschäftsleitung direkt, denn er machte sich arbeitsrechtlich angreifbar. Sie wissen, dass die Erkenntnisse nicht dem Wissenschaftler gehören, der sie erforscht hat, sondern dem Unternehmen, in dem er angestellt ist. Paul konnte die weitere Entwicklung nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren, er wusste genau, wohin es führen könnte, wenn ein solches Medikament erst reif dafür war, an Menschen getestet zu werden.«
    »Dann kam es zum Streit«, stellte ich fest.
    »Was für Paul sehr schwer zu verstehen war. S&T Pharmazeuticals steht ja für gewisse Werte in der Forschung und Entwicklung von Medikamenten ein. Als er sich an die Geschäftsleitung wandte, ging er davon aus, man wäre sich grundsätzlich einig, das Experiment nicht fortzusetzen.«
    »Und das war nicht der Fall?«, wollte Phil wissen.
    »Nein. Die Herren Stapleton und Terry wollten, dass er weitermacht. Angesichts dessen, was man mit dem Medikament bei Menschen hätte erreichen können, erhofften sie sich wohl ein mehr als lukratives Geschäft.«
    Ihr Blick wanderte von mir zu Phil und wieder zurück. »Private Sicherheitsunternehmen in Krisengebieten, totalitäre ausländische Regierungen, Söldnerheere, all das wären mögliche Abnehmer gewesen. Abnehmer, die keine Kosten gescheut hätten für ein solches Mittel«, konkretisierte sie.
    »Mister Clarke hat die Forschung trotzdem abgebrochen.«
    »Er hat das Unternehmen vor die Wahl gestellt: Hätten sie ihn gezwungen oder seine Ergebnisse verwendet, wäre er damit an die Öffentlichkeit gegangen. Was das heißt, können Sie sich vorstellen.«
    »Allerdings. Für S&T Pharmazeuticals wäre nicht nur der gute Name futsch gewesen, sondern auch Forschungspreise und Subventionen.«
    »Sie lenkten ein, sprachen von einem Missverständnis. Paul war ein zutiefst gutgläubiger Mensch, er vertraute ihnen. Wäre es nicht so gewesen, hätte er das Unternehmen verlassen, da bin ich sicher. Vorsichtig war er dennoch, wie seine akribischen Niederschriften der Gespräche zeigen. Danach hatte sich alles beruhigt, wir erhielten grünes Licht von oben und fingen von vorne an.«
    »Dabei hat die Unternehmensleitung nur scheinbar mitgespielt. Ist es möglich, dass Stapleton und Terry doch noch Kopien von Pauls Forschungsergebnissen hatten?«, wollte Phil wissen.
    Sonia Perkins nickte zögerlich. »Bis zu einem gewissen Grad, ja. Vermutlich hat Paul das letzte Update seiner Daten nicht mehr weitergegeben. Das haben sie sich wohl erhofft, in seinen Unterlagen zu finden. Gleichzeitig ließen sie damit auch die Rede verschwinden. Sie hatten wohl auch Angst, dass Paul seinen Vortrag auf dem Kongress nutzen könnte, um die Firma unter einen moralischen Druck zu setzen, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Paul war ein harmoniebedürftiger Mensch«, beendete Sonia Perkins ihre Ausführungen.
    »Einer oder beide Herren der Geschäftsleitung haben den Mord in Auftrag gegeben und dafür nur eine passende Gelegenheit abgewartet, um alles wie einen Raubmord aussehen zu lassen.« Phil fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar.
    »So sehe ich das auch. Wir müssen uns sofort mit dem FBI in Seattle in Verbindung setzen, damit sie Benjamin Stapleton und Jonathan Terry verhören.«
    Noch bevor einer von uns dazu kam, die Verbindung herzustellen,

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