2940 - Todesfalle Field Office
sich andere Fahrzeuge und viele Passanten um uns herum befanden, konnte er nicht wild herumschießen, sondern musste sicher sein, dass er sein Ziel treffen würde.
Bevor er jedoch abdrücken konnte, geriet der Geländewagen ins Schleudern. Norman musste einem von der Seite kommenden Fahrzeug ausweichen, wobei er anscheinend die Kontrolle über sein Auto verlor. Reifen quietschten und dann knallte der Geländewagen frontal auf einen parkenden Transporter.
Norman schien den Aufprall gut verkraftet zu haben, denn er stieg blitzschnell aus und rannte los, in Richtung eines nahe gelegenen Einkaufszentrums.
»Hinterher!«, rief Phil und sprang heraus.
Ich folgte ihm.
Als wir den Eingang des Geschäfts erreicht hatten, konnten wir gerade noch sehen, wie Norman die Rolltreppe zum ersten Stock hochlief und dann aus unserem Sichtfeld verschwand. Phil nahm die Rolltreppe, ich die daneben befindliche normale Treppe.
Oben angekommen sah ich ihn. Doch es gab etwa drei Dutzend Passanten, die sich ebenfalls in dem langen Gang, an dessen Seiten sich verschiedene Geschäfte reihten, befanden. So konnte ich keinen Schuss abgeben, ohne die anwesenden Menschen zu gefährden.
Phil und ich liefen weiter, versuchten aufzuholen, als sich Norman plötzlich umdrehte, uns sah und einen Schuss auf mich abgab, der sein Ziel verfehlte. Dafür brach unter den anwesenden Passanten Panik aus.
Sie liefen los, in alle Richtungen, wie eine aufgeschreckte Herde von Rindern. Ich wurde angerempelt und fiel fast hin. Norman nutzte die Verwirrung, um zu verschwinden.
Allerdings war die Tatsache, dass so viele Menschen flüchteten oder sich versteckten, auch für uns von Vorteil, denn so gab es weniger Passanten, die im Weg standen.
»FBI, verlassen Sie bitte das Gebäude«, rief ich und hielt meine Dienstmarke hoch.
Phil tat es mir gleich.
Noch mehr Leute – Frauen und Männer, auch einige Kinder – liefen an uns vorbei in Richtung Ausgang.
Wir setzten die Verfolgung des Flüchtigen fort.
»Dort, er ist dort reingelaufen«, sagte ein korpulenter Mann und zeigte auf eine Stahltür, die zu einem Treppenhaus führte.
Ich öffnete die Tür, wobei Phil mir Deckung gab. Norman war nicht zu sehen. Aber ich hörte, wie eine Tür ins Schloss fiel – weiter unten.
Wir liefen die Treppe hinunter und kamen zu der Tür, die zur Tiefgarage führte.
»Wenn wir uns nicht beeilen, schnappt er sich einen Wagen und haut ab«, sagte Phil. »Der weiß sicher, wie man ein Auto kurzschließt.«
»Dazu wird es nicht kommen«, sagte ich bestimmt und bedeutete Phil, mir wieder Deckung zu geben.
Durch die Tür gelangten wir in die Tiefgarage. Es waren mehrere Dutzend Autos zu sehen, aber keine Spur von Norman.
Wir gingen sofort in Deckung, damit unser Gegner keine Chance hatte, uns zu erwischen.
Ich kniete hinter einem Geländewagen und lauschte. Es war still, totenstill. Wo war Norman? Hatte er sich auch versteckt? Oder lauerte er irgendwo auf uns? Als der gute Stratege, der er war, würde er wissen, dass wir bald Verstärkung erhalten würden, also würde er sicher sein Heil in der Flucht suchen. Mit jeder Minute, die verstrich, schwanden seine Chancen, heil aus der Situation herauszukommen.
Ich beugte mich nach vorne und schaute unter dem Wagen durch, um zu sehen, ob irgendwo jemand stand, konnte aber nichts erkennen.
Phil gab mir ein Zeichen, er wollte sich weiter vorarbeiten und ich sollte ihm Deckung geben. Ich nickte.
Bevor er jedoch auch nur einen Schritt machen konnte, hörten wir den Motor eines Wagens aufheulen. Dann schoss das Fahrzeug aus einer der Parklücken heraus und kam auf uns zu.
Ich erkannte Norman, der sich in einem blauen Toyota befand und sich duckte. Sofort hob ich meine Waffe und schoss, genau wie Phil. Die Kugeln durchlöcherten die Windschutzscheibe, aber der Wagen fuhr weiter. Ich war mir nicht sicher, ob wir Norman getroffen hatten.
Als der Toyota an uns vorbei war, nahmen wir die Hinterreifen unter Beschuss. Sie zerbarsten mit lautem Knallen und der Unterboden des Wagens knallte auf den Betonboden, über den er sich noch ein paar Meter mit einem schabenden Geräusch bewegte. In der nächsten Kurve prallte das Fahrzeug vor die Mauer und kam zum Stehen.
Mit vorgehaltenen Waffen bewegten wir uns auf den Wagen zu. Der Motor lief noch und vorne stieg ein wenig heller Rauch auf. Von Norman war nichts zu sehen. Hatten wir ihn erwischt? War er kampfunfähig? Oder gar tot? Oder wartete er mit schussbereiter Waffe auf uns?
»Ergeben
Weitere Kostenlose Bücher