2940 - Todesfalle Field Office
versuchte aufzustehen. Wahrscheinlich war ihr Gehör in Mitleidenschaft gezogen worden, genau wie das des Agents, der Phil und mir kurz zuvor begegnet war. Ihre Bewegungen waren ein wenig unkoordiniert, aber sie schien sich nichts gebrochen zu haben. Ich führte sie in Richtung des Treppenhauses, wo mir ein Rettungsteam der Feuerwehr entgegenkam.
»Sie ist verletzt, können Sie sie nach unten bringen?«, fragte ich den Mann, der vor mir stand.
»Wird erledigt«, antwortete der. »Sie sollten auch mitkommen, Sir, wir erledigen das hier schon.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, mir geht es gut, ich habe nichts abbekommen. Ich werde Ihnen helfen und dafür sorgen, dass die gesamte Etage evakuiert wird. Wissen Sie, was passiert ist?«
»Es gab eine Explosion, eine Etage tiefer, da sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld«, antwortete er und half dann Miss Whiteman die Treppe hinunter.
Eine Explosion, klar, aber wie war der Sprengsatz in das Gebäude gelangt? Und wenn sich das Zentrum eine Etage tiefer befunden hatte, warum waren dann auch im 23. Stock Fenster zu Bruch gegangen und Menschen verletzt worden? Die Betondecke, die den 22. und den 23. Stock voneinander trennte, war nicht durchbrochen worden. Also hatte sich das Zentrum der Explosion womöglich außerhalb des Gebäudes befunden, an der Seite, wo sich das Büro von Mr High befand.
Ich schob diese Gedanken beiseite, denn jetzt war es wichtig, all jenen zu helfen, die verletzt worden waren. Um die Hintergründe und Ursachen des Anschlags konnten wir uns später noch kümmern.
Zusammen mit dem Rettungsteam arbeitete ich mich durch die Korridore und Büros der Etage und half den Verletzten. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis wir alle Verletzten gefunden hatten. Phil war inzwischen zurückgekehrt und half mit.
Von Mr High fehlte zunächst jede Spur. Dann plötzlich, als ich gerade wieder beim Treppenhaus ankam, sah ich ihn.
Er kam sofort auf Phil und mich zu. »Wie ich sehe, geht es Ihnen gut. Können Sie mir einen kurzen Schadensbericht geben?«
»Es gibt auf dieser Etage eine ganze Menge Verletzte, meist aber mit weniger schweren Verletzungen. Helen hat auch was abbekommen, es geht ihr aber den Umständen entsprechend gut. Todesfälle sind hier keine zu beklagen«, antwortete ich.
Er nickte. »Mit Helen hatte ich schon gesprochen, sie ist jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus.«
»Gut, dass Sie nicht in Ihrem Büro waren, Sir, das sieht ziemlich mitgenommen aus«, sagte Phil. »Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.«
»Ja, da habe ich wohl Glück gehabt«, meinte unser Chef und blickte finster drein. »Eine Etage tiefer sieht es schlimmer aus. Scheint so, als wäre dort ein Sprengsatz, wahrscheinlich von einer Rakete, explodiert. Mindestens ein Agent ist tot, mehrere sind schwer verletzt.«
»Verdammt!«, fluchte Phil. »Wie konnte das passieren?«
»Das werden wir herausfinden, und wir werden die Verantwortlichen finden und vor Gericht bringen«, sagte Mr High ernst. »Aber jetzt müssen wir erst einmal retten, wen wir retten können. Gemäß der ersten Einschätzung eines Sachverständigen sind die tragenden Elemente des Gebäudes nicht beschädigt, es besteht also keine Einsturzgefahr. Wie kommen Sie mit der Versorgung der Verletzten voran?«
»Gut, auf dieser Etage ist niemand mehr, wir haben alles abgesucht«, berichtete ich.
»In Ordnung, dann bleiben Sie hier, bis ich ein paar Agents vorbeigeschickt habe, die hier die Stellung halten«, wies Mr High an. »Ich will nicht, dass irgendwelche unbefugten Personen Zugang zu diesem Stockwerk erhalten.«
»Wird erledigt, Sir«, bestätigte ich.
Er ging die Treppe hinunter.
Phil schaute mich an und verzog das Gesicht. »Da hat uns jemand voll erwischt.«
»Sieht so aus«, erwiderte ich. »Wobei wir noch Glück gehabt haben, dass die Rakete oder was auch immer es war nicht in unserem Stockwerk eingeschlagen ist.«
»Dafür hatten die Kollegen vom 22. Stock weniger Glück«, murmelte Phil.
Ich nickte schweigend. Phil hatte recht – ein toter Agent. Mr High hatte nicht gesagt, wer es war. Aber um wen es sich auch immer handelte: Er war einer von uns gewesen.
Wir warteten, bis die von Mr High angekündigten Agents eintrafen, und gingen dann über das Treppenhaus zur 22. Etage hinunter.
***
Dort sah es weitaus schlimmer aus als im 23. Stock. Die Explosion hatte enormen Schaden angerichtet. Türen waren aus der Verankerung gerissen, Fenster zerborsten. Zwei Fotografen hielten die Szenerie
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