2940 - Todesfalle Field Office
Gelegenheit haben, Fragen zu stellen.«
»Sorry, tut mir leid«, sagte sie und klang dabei ehrlich berührt. »Ich gehe.«
Ich gab ihr das Mikrofon zurück und sie verließ das Dach, gefolgt von mir.
Im Treppenhaus sagte sie zu ihrem Kameramann, dass er ihr nach unten folgen sollte. Er nickte und leistet keinen Widerstand.
»Als ob wir noch nicht genug um die Ohren hätten«, meinte Phil wenig erfreut.
»Ist schon gut«, sagte ich. »Sie machen nur ihren Job. Konzentrieren wir uns auf den unseren.«
***
Ich forderte ein Team der Crime Scene Unit an, dann fuhren wir nach unten, ins Erdgeschoss. Dort waren inzwischen einige Dutzend Personen zusammengekommen, die wenig erfreut darüber erschienen, dass sie das Gebäude nicht verlassen durften.
»Besser, wir kümmern uns schnell um sie, sonst wird es hier etwas eng«, meinte Phil. »Ich besorge uns erst einmal ein paar Räume, damit wir die Befragungen durchführen können.«
Während Phil jemanden suchte, der sich hier im Haus auskannte, schaute ich mich um. Die Frauen und Männer, die hier standen, sahen – abgesehen von den FBI-Agents – fast alle wie Büroangestellte aus. Es würde Stunden in Anspruch nehmen, sie alle zu befragen, wobei die Chance, dass wir dabei sachdienliche Informationen erhalten würden, eher gering war. Trotzdem war es für eine gründliche Ermittlung unabdingbar.
Phil und ich organisierten die Befragungen, nahmen aber nicht selbst daran teil. Das überließen wir anderen Agents. Als alles in die Wege geleitet war, verließen wir das Gebäude und fuhren zurück zum Field Office.
Der Platz vor dem Haus war inzwischen abgesperrt worden und es befanden sich dort eine Vielzahl von Cops und Agents – eine übliche Sicherheitsvorkehrung. Auch als wir in die Tiefgarage fahren wollten, wurden wir doppelt kontrolliert.
»Offenbar ging es dem Täter also nicht darum, möglichst viele Menschen zu töten, vielleicht nicht mal um Aufmerksamkeit. Er wollte dem FBI einen Schlag versetzen – oder jemandem innerhalb des FBI schaden oder ihn ausschalten«, gab Phil auf dem Weg nach oben zu bedenken.
»Die Rakete ist im Büro von Dan Mosby eingeschlagen«, überlegte ich laut. »Wissen wir schon, mit welchen Fällen er sich beschäftigt hat?«
»Die Informationen habe ich noch nicht erhalten, sie sollten aber in der Einsatzzentrale vorliegen«, antwortete Phil. »Wir sollten außerdem Dans Partner befragen, Hank Shieldman. Er befindet sich im Krankenhaus.«
»Dem statten wir später einen Besuch ab«, sagte ich. »Zuerst gehen wir in die Einsatzzentrale und sehen, wie es läuft und wo wir Fortschritte machen.«
Die Einsatzzentrale befand sich in dem Raum, in dem Mr High uns zuvor gebrieft hatte. Dort arbeiteten mehr als ein Dutzend Agents und Analytiker an dem Fall.
»Ah, da seid ihr ja endlich«, meinte Joe Brandenburg, als wir eingetreten waren, und winkte uns zu sich herüber. »Wir haben die Liste der Waffenhändler, die die Stinger für den Anschlag geliefert haben könnten, zusammengestellt. Jetzt arbeiten wir an einer Liste potenzieller Attentäter, die mit dem FBI noch eine Rechnung offen haben. Damit sind wir noch nicht fertig, das werden aber eine ganze Menge Namen sein.«
»Was nur ein Zeichen dafür ist, dass wir in der Unterwelt gehörig aufgeräumt haben«, meinte Phil. »Zum Glück sind von denen, die etwas gegen uns haben, nur die wenigsten in der Lage, sich eine solche Waffe zu beschaffen. Stinger-Raketen gibt es weder im Kaufhaus noch bei eBay.«
»Ich briefe eben die Leute«, sagte ich zu Phil, stellte mich in eine Position, wo mich jeder im Raum sehen konnte, und sagte mit lauter Stimme: »Wenn ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte!«
Die Leute hielten inne, unterbrachen ihre Gespräche und schauten mich an.
»Jeder von Ihnen weiß, was hier gerade passiert ist«, fing ich an. »Und Ihnen ist sicher auch die Tragweite dessen bewusst. Das FBI New York ist schwer getroffen worden. Wir wissen inzwischen, dass der Anschlag mit einer Stinger-Rakete ausgeführt wurde, die vom Dach eines Hochhauses abgefeuert wurde und das Büro unseres Kollegen Agent Dan Mosby getroffen hat. Sie alle arbeiten an dem Fall und gehen verschiedenen Spuren nach. Ich würde gerne hören, welche Fortschritte Sie bisher gemacht haben, sodass ich mir ein Bild vom aktuellen Stand der Ermittlungen machen kann.«
Ein junger Agent, Jonas Pocius, meldete sich. »Wir koordinieren die Untersuchung der Tatorte mit den verschiedenen Teams der
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