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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hardy. Es kam mir auch darauf an, ihn wach zu halten. Wenn der Verletzte jetzt das Bewusstsein verlor, konnte das böse enden.
    Hardy schüttelte den Kopf. Seine Stirn war schweißbedeckt. Seine Stimme wurde immer leiser, bis ich ihn kaum noch verstehen konnte.
    »N-nein, Agent. Ich – habe zurückgeschossen, da ist der Feigling abgehauen. Eine seiner Kugeln ging auch daneben, aber mit der anderen hat er mich von den Beinen geholt.«
    Mir lag die Frage auf der Zunge, worum es bei dem Streit überhaupt gegangen war. Wusste Ellison Hardy, wo Laura Darro gefangen gehalten wurde? Aber bevor ich nachhaken konnte, ertönten schnelle Schritte auf der Treppe. Phil gab mir durch eine Handbewegung zu verstehen, dass keine Gefahr bestand.
    Ein Notarzt und zwei Sanitäter eilten herein. Ich überließ den Verwundeten nun der Obhut von Profis. Mein Anzug war blutbefleckt, aber das störte mich nicht. Irgendwo im Gebäude hielt sich noch ein bewaffneter Verbrecher auf. Dies war der einzige Gedanke, der mich beherrschte. Ein Blick auf Phils Gesicht bewies mir, dass es meinem Freund ebenso ging.
    Wir postierten uns mit schussbereiten Waffen auf der Treppe, während die Männer in Weiß Ellison Hardy auf eine Trage hoben und hinausbrachten. Phil und ich wollten verhindern, dass Ron Tatum aus dem Hinterhalt noch einmal auf seinen Widersacher feuerte. Womöglich hatte der Täter einen lästigen Mitwisser für immer zum Schweigen bringen wollen.
    Doch Tatum schoss nicht noch einmal. Ich führte mir vor Augen, dass er nicht über das Dach entkommen sein konnte. Dafür waren die Nachbargebäude einfach zu weit entfernt. Und am Hinterausgang waren June Clark und Blair Duvall postiert. Auf unsere beiden Kollegen war hundertprozentig Verlass.
    Also musste sich Ron Tatum noch irgendwo in dem Bürohaus aufhalten. Wir würden ihn nicht entkommen lassen.
    ***
    Phil forderte per Handy weitere Agents an, um das Gebäude zu durchsuchen. Aber wir wollten nicht warten, bis die Kollegen vor Ort waren. Gemeinsam mit ihm checkte ich zunächst sämtliche Büros im zweiten Stockwerk. Dann arbeiteten wir uns weiter nach oben vor.
    Es sah zum Glück so aus, als ob sämtliche Angestellten das Haus verlassen hatten, als die Schüsse fielen. Aber wir konnten uns natürlich nicht darauf verlassen, dass das so war. Als ich in ein leer stehendes Office trat, warf ich einen kurzen Blick aus dem Fenster.
    Inzwischen waren auch die Cops als Unterstützung eingetroffen. Uniformierte Officers sperrten den Bürgersteig vor dem Gebäude ab, spannten Trassierband und hielten die Neugierigen zurück. Das war einerseits gut. Doch andererseits würde auch Ron Tatum das Eintreffen des NYPD mitbekommen haben. Wir mussten damit rechnen, dass er in Panik verfiel und sich zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen ließ.
    Außerdem bestand immer noch die Gefahr einer Geiselnahme. Es gab ja keinen Beweis dafür, dass sich in den oberen Etagen wirklich keine anderen Menschen mehr befanden.
    Phil und ich verständigten uns mit Hilfe der Zeichensprache. Wie zwei lautlose Schemen schlichen wir die Treppe hoch, wobei wir uns gegenseitig den Rücken freihielten. Da bemerkte ich plötzlich aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung.
    Im rechten Korridor des dritten Stockwerks gab es ein Wirtschaftsprüfungsbüro. Und dessen Tür war soeben leise geschlossen worden. Lauerte dort der Heckenschütze? Jedenfalls musste Ron Tatum die Tür nur wieder einen kleinen Spaltbreit öffnen, um sowohl Phil als auch mich genau im Schussfeld zu haben. Doch diese Suppe würden wir ihm gründlich versalzen.
    Ich deutete auf den Flur. Phil verstand meine Geste richtig und eilte lautlos an der Bürotür vorbei. Nun konnten wir Tatum von zwei Seiten in die Zange nehmen. Plötzlich erlosch das Licht im Korridor. Sekunden später flackerte eine fahle Notbeleuchtung auf. Ob Tatum sich an der Hauselektronik zu schaffen gemacht hatte? Was bezweckte er damit?
    Darüber konnte ich mir später Gedanken machen. Jetzt hörte ich nur ein leises schabendes Geräusch hinter der verschlossenen Tür. Tatum konnte uns nicht sehen, weil er sie noch nicht wieder geöffnet hatte. Und ich beschloss, ganz auf das Überraschungsmoment zu setzen.
    Die Tür machte einen besonders stabilen Eindruck. Ich schnellte vorwärts, nahm kurz Anlauf und trat sie ein. Ein Schreckensschrei ertönte, aber er wurde zweifellos von einer Frau ausgestoßen.
    Hinter der zerstörten Tür lag eine ungefähr vierzig Jahre alte Frau mit asiatischen

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